Wintertraining und Wetterkapriolen! Diese beiden Begriffe gehörten in den vergangenen Jahren bei den heimischen Fußballern eigentlich immer fest zusammen. Die schwierigen Platzverhältnisse durch Schnee, Eis, Regen und Kälte warfen nicht selten sämtliche Vorbereitungspläne über den Haufen. Auch beim TSV 1860 Weißenburg.
Heuer sieht es anders aus: Unabhängig von der Witterung ist in der aktuellen Corona-Situation ohnehin kein gemeinsames Training erlaubt. Hallen und Sportstätten sind seit Monaten gesperrt. Insofern ist Markus Vierke ganz froh über das Winterwetter der vergangenen Tage und Wochen. Die Bedingungen würden aus Sicht des Weißenburger Trainers ohnehin kaum eine normale Vorbereitung zulassen, selbst wenn der Sport wieder erlaubt wäre.
Der TSV 1860 steckt wie alle Vereine in einer XXL-Winterpause. Seit dem 18. Oktober 2020 hat der Tabellenführer der Bezirksliga Süd kein Spiel mehr bestritten. Damals gewann die Vierke-Truppe mit 3:1 gegen die SG Herrieden, wenig später sorgten die steigenden Infektionszahlen für einen kompletten Amateursport-Stopp. Dass dieser so lange dauern würde – mindestens noch bis 7. März – hätte der TSV-Coach und mit ihm viele andere damals nicht gedacht.
Fitness und Auspowern im Fußball-Homeoffice
Der November und Dezember waren bei den Weißenburger Fußballern „sehr ruhig“, wie Markus Vierke rückblickend sagt. Im neuen Jahr komme jetzt aber „wieder Leben rein“. Mitte Januar ging es mit dem Onlinetraining los. Zweimal die Woche sind rund 20 Leute aus dem Kader der „Ersten“ dabei, wenn Kraft, Stabilisation und Fitness auf dem Programm stehen. Auspowern im Fußball-Homeoffice statt in der Halle oder draußen auf dem Platz.
Anfang Januar, das ist immer der Termin für die Hallenfußball-Stadtmeisterschaft der Vereine. Seit 2004 hat sich das Turnier zu einem echten Klassiker und Publikumsmagneten entwickelt. Der Neujahrsempfang für die Fußballgemeinde sozusagen. Heuer musste das bei Spielern und Zuschauern gleichermaßen beliebte Turnier aus allseits bekannten Gründen abgesagt werden. Das C-Virus ist dazwischen gegrätscht und hat dafür gesorgt, dass in diesem Winterhalbjahr gleich die komplette Hallenfußball-Saison ausfällt. Grund genug, ein wenig zurückzublicken auf die vergangenen Stadt-Championate in der Landkreishalle . . .
. . . und einen zu fragen, der in den letzten zehn Jahren fast immer auf dem Parkett stand, wenn es um den ersten Titel eines neuen Fußballjahres ging: Bastian Forster vom TSV 1860 Weißenburg: „Die Stadtmeisterschaft ist immer etwas Besonderes“, stellt er treffend fest. Die „freundschaftliche Rivalität“ und die „gute Atmosphäre in der Halle mit 500 bis 600 Zuschauern“ machen für den 28-Jährigen den speziellen Reiz des Turniers aus. Für Forster, der sowohl für die „Erste“ als auch für die „Zweite“ gespielt hat, ist es ein schönes Treffen der Vereine aus dem Umkreis, bei dem man sich sportlich nichts schenkt. Oder anders formuliert: „Da geht immer was ab!“
Ähnlich sieht das Roland Mayer. Er ist der Hauptorganisator aus den Reihen des Ausrichters TSV 1860 und hat das Turnier im Jahr 2004 ins Leben gerufen. In den ersten Jahren hatte die Stadtmeisterschaft noch nicht den hohen Stellenwert, den sie sich nach und nach erspielte. Das stets spannende Dauerduell zwischen dem TSV und dem FC/DJK, die für ein Jahr auch gemeinsam in der Bezirksliga gespielt haben, hat dazu sicher seinen Beitrag geleistet.
Jedenfalls ist zuletzt ein regelrechter Hype entstanden. Das liegt aus Sicht von Roland Mayer (zusammen mit Jonas Herter zugleich TSV-Spartenleiter) auch an der Atmosphäre mit acht Teams und vielen Besuchern gleichzeitig in der Halle. „Das ist einfach kompakter und attraktiver“, findet Mayer im Vergleich zur sommerlichen Stadtmeisterschaft auf dem Feld, wo das Turnier mehr „zerpflückt“ sei und in den vergangenen Jahren auch ein bisschen eingeschlafen ist.
Das Hallenturnier mit Vereinen aus Weißenburg und dessen Ortsteilen sowie immer wieder wechselnden Gastmannschaften (zum Beispiel der SV Nennslingen, die DJK Raitenbuch, der SV Möhren oder der SC Langlau) hat sich hingegen zu einem echten Renner entwickelt.
Rekordsieger ist – wenig überraschend – der TSV 1860 Weißenburg: 13 von 17 Stadtmeisterschaften haben die TSVler bislang gewonnen, anfangs noch als Bezirksoberligist, später dann als Bezirks- und Kreisligist. Einmal machte auch die TSV-Zweite das Rennen und feierte 2005 den Titel. Der TSV 1860 holte von 2004 bis 2008 immer Platz eins und hat zuletzt von 2017 bis 2020 erneut eine Siegesserie hingelegt. In den Jahren dazwischen war die Angelegenheit offener: Der FC/DJK durfte sich 2009, 2013 und 2016 als Stadtmeister feiern lassen; die Eintracht Kattenhochstatt machte 2011 das Rennen.
Apropos 2011: Das war das einzige Jahr, in dem der TSV 1860 mit keinem seiner Teams im Endspiel stand. Hier liefen Kattenhochstatt und der FC/DJK zum Finale ein, wobei die Eintracht knapp mit 2:1 die Oberhand behielt. Die favorisierten TSVler hatten zuvor sogar komplett das Halbfinale verpasst. „Herren vergeigen Stadtmeisterschaft“ lautete damals auf der Homepage der TSV-Sechziger die bittere Überschrift. Abgesehen davon war das Stadtturnier unterm Dach der Landkreishalle aber eine Erfolgsgeschichte für den TSV 1860, der hier 2014 mit dem Gewinn der Bezirksmeisterschaft auch seinen größten Erfolg feierte. Die Stadttitel musste sich der TSV oftmals hart erspielen und erkämpfen. Klar, jeder wollte gerade in dieser speziellen Atmosphäre das Aushängeschild des Jura Südens besiegen.
Vor allem der FC/DJK machte dem TSV 1860 in den vergangenen Jahren Konkurrenz. Seit 2013 hieß das Finale immer TSV gegen FC – einzige Ausnahme war 2018, als die TSV-Kicker den Titel unter sich ausspielten. Die „Erste“ setzte sich damals schließlich im Endspiel mit 5:4 (0:0) gegen die eigene „Zweite“ (sprich die U23) durch. TSV I gegen TSV II hatte es zuvor auch schon 2007 im Finale geheißen und mit einem 3:0 für die „Erste“ geendet.
Bemerkenswert ist auch die Tatsache, dass seit 2013 sechs von acht Endspielen erst im Neunmeterschießen entschieden wurden. Es herrschte bei den abendlichen Turnieren immer Hochspannung bis kurz vor Mitternacht – das und vieles mehr wird man in diesem Corona-bedingt tristen Fußballwinter schmerzlich vermissen.
2004: TSV 1860 Weißenburg I – SSV Oberhochstatt 3:2 durch „Golden Goal“.
2005: TSV 1860 Weißenburg II – SSV Oberhochstatt 1:0.
2006: TSV 1860 Weißenburg I – FC/DJK Weißenburg 3:1.
2007: TSV 1860 Weißenburg I – TSV 1860 Weißenburg II 3:0.
2008: TSV 1860 Weißenburg I – FC/DJK Weißenburg 2:1.
2009: FC/DJK Weißenburg - TSV 1860 Weißenburg I 3:2 (2:2) nach Neunmeterschießen.
2010: TSV 1860 Weißenburg I – Eintracht Kattenhochstatt 2:0.
2011: Eintracht Kattenhochstatt – FC/DJK Weißenburg 2:1.
2012: TSV 1860 Weißenburg I – TSG Ellingen 1:0.
2013: FC/DJK Weißenburg – TSV 1860 Weißenburg I 5:4 (1:1) nach Neunmeterschießen.
2014: TSV 1860 Weißenburg I – FC/DJK Weißenburg 6:4 (2:2) nach Neunmeterschießen.
2015: TSV 1860 Weißenburg I – FC/DJK Weißenburg 4:2 (3:1) nach Neunmeterschießen.
2016: FC/DJK Weißenburg – TSV 1860 Weißenburg I 6:5 (2:2) nach Neunmeterschießen.
2017: TSV 1860 Weißenburg I – FC/DJK Weißenburg 3:1.
2018: TSV 1860 Weißenburg I – TSV 1860 Weißenburg II 5:4 (0:0) nach Neunmeterschießen.
2019: TSV 1860 Weißenburg I – FC/DJK Weißenburg 3:1 (1:1) nach Neunmeterschießen.
2020: TSV 1860 Weißenburg I – FC/DJK Weißenburg 2:1.
In der Fußball-Bezirksliga Süd ist der TSV 1860 Weißenburg auf dem besten Weg zur Meisterschaft. Dennoch, so warnt Trainer Vierke, dürfe man sich „nicht viel erlauben“. Wann es weitergeht, ist offen. Sicher ist dagegen der weitgehende Ausfall der Hallensaison, was den Verein besonders schmerzt. Klar, rein von den sportlichen Ergebnissen hätte es nicht besser laufen können für den TSV 1860 Weißenburg im Jahr 2020. Nach dem Re-Start baute das Team von Trainer Markus Vierke seine Führung in der Fußball-Bezirksliga Süd mit fünf Siegen und 17:2 Toren in fünf Partien deutlich aus. Sieben Spiele der Saison 2019/2021 sind im Frühjahr noch zu absolvieren, sieben Punkte Vorsprung beträgt das Polster für diesen Endspurt. „Wir haben uns schon eine wahnsinnig gute Ausgangsposition verschafft“, sagt denn auch der Coach und ist „megaglücklich“ über den Vorsprung. Die Aktien für das große Ziel – Meisterschaft und Landesliga-Aufstieg – stehen laut Vierke „nicht schlecht“. Andererseits besteht für ihn aber keinerlei Anlass in der Restsaison „die Füße hochzulegen“. Trotz sieben Zählern Vorsprung dürfe man sich „nicht viel erlauben“. Wie alle anderen Vereine der Region so tut sich auch der TSV 1860 schwer mit den Planungen für eine Spielzeit, deren weiterer Verlauf entscheidend von der Corona-Entwicklung abhängig ist. Für den November haben die Weißenburger auf jeden Fall mal eine komplette Pause eingelegt. Dann will man die neuen Vorgaben für den Dezember abwarten. Falls Mannschaftstraining länger verboten bleibt, wird der TSV 1860 versuchen, sich wie schon im Frühjahr wieder mit Läufen und Videotraining zurückzutasten, und hofft, dass dann ab Ende Januar eine Vorbereitung in gewohnter Form möglich ist.
Der TSV 1860 Weißenburg war gegen die SG Herrieden Herr im Haus: Der Tabellenführer der Fußball-Bezirksliga Süd setzte sich gestern Nachmittag im heimischen Sportpark Rezataue mit 3:1 gegen den abstiegsbedrohten Frankenhöhe-Club durch. Für die Mannschaft von Trainer Markus Vierke war es im fünften Spiel nach Wiederaufnahme der Saison der fünfte Sieg. Damit wahrte der TSV seinen Acht-Punkte-Vorsprung auf Zirndorf und Dittenheim. „Wir hätten einen Sahnetag gebraucht, um hier etwas zu holen“, stellte SG-Trainer Thomas Seibold nach Spielschluss fest. „Die Weißenburger haben spielerisch eine starke Mannschaft, die machen richtig Betrieb“, lobte der Gästecoach und sprach von einem verdienten Sieg des Spitzenreiters. Seibold: „Wir hätten nur eine Chance gehabt, wenn wir unsere Möglichkeiten konsequent genutzt hätten.“ So zum Beispiel gleich in der vierten Minute, doch TSV-1860-Torhüter Johannes Uhl zeigte mit einem starken Reflex gegen Peter Bernhard seine Klasse und verhinderte einen Rückstand der Gastgeber. Es entwickelte sich ein munteres Spiel, das trotz zahlreicher Chancen in der ersten Hälfte torlos blieb. Auf Weißenburger Seite hatten Tom Vierke (14.), Max Pfann (19.) und Robin Renner (25.) die Führung auf dem Fuß, vergaben aber ebenso wie Christian Leibhard per Kopfball (41.) in aussichtsreicher Position. Pech hatte Maik Wnendt, der nach Freistoß-Hereingabe von Ferat Nitaj aus spitzem Winkel nur den Pfosten traf (20.). Auf der Gegenseite konnte Uhl ein zweites Mal klären, als er einem Herriedener am Elfer den Ball vom Fuß nahm. Nach Wiederbeginn wurde ein Schuss von Tom Vierke noch geblockt. In der 57. Minute zirkelte der Youngster dann jedoch einen Freistoß nach innen: Christian Leibhard war am Fünfer zur Stelle und verlängerte den Ball zur 1:0-Führung ins Tor. Damit war der Bann gebrochen und nur eine Minute später holten die Weißenburger zum Doppelschlag aus: Nach einem weiten Ball von Leibhard über die Abwehr hinweg ging Max Pfann auf und davon und vollstreckte eiskalt zum 2:0.
Das Ergebnis hätte in seiner Deutlichkeit wohl kaum ein Fußballfan erwartet: Im Spitzenspiel der Bezirksliga Süd zwischen dem Tabellenzweiten FV Dittenheim und dem führenden TSV 1860 Weißenburg gewann Letzterer klar mit 4:0 Toren und hat damit einen großen Schritt in Richtung Meisterschaft und Aufstieg gemacht. Die Elf von TSV-60-Trainer Markus Vierke hat nun satte acht Punkte Vorsprung vor dem neuen Zweitplatzierten Zirndorf und den Dittenheimern.Vierke hatte eigentlich ein umkämpftes Spitzenspiel mit Derbycharakter erwartet, doch seine Elf war nach einer ersten und vergebenen Chance von FVD-Torjäger Thomas Selz hellwach und attackierte früh. In der 18. Minute hatte FV-Keeper Andre Ballenberger Mühe, einen satten Freistoß von Ferat Nitaj zur Ecke zu lenken und nur eine Minute später köpfte Robin Renner eine Flanke von Max Pfann übers Gehäuse. Nach einer halben Stunde gegen die spielerisch überlegenen Weißenburger gab es ein Lebenszeichen der Dittenheimer, als Michael Halbmeyer aus 20 Metern knapp über die Latte zielte. Auf der Gegenseite bediente Ferat Nitaj seinen Sturmkollegen Max Pfann, der im Duell gegen den herauslaufenden Andre Ballenberger jedoch das Nachsehen hatte. Mit dem Pausenpfiff war es dann aber so weit: Ferat Nitaj spielte einen Freistoß zu Max Pfann, der zurückprallen ließ, sodass Nitaj mit Wucht aus 22 Metern zum 1:0 für die TSV-Sechziger traf.
Vom Tabellenstand her war nichts anderes zu erwarten: Der Bezirksliga-Tabellenführer TSV 1860 Weißenburg hat das Schlusslicht SV Marienstein am Samstag klar mit 5:0 bezwungen. Zugleich patzten die Verfolger FV Dittenheim (2:3 gegen Ornbau), FC Wendelstein (1:3 gegen Aufkirchen) und ASV Zirndorf (1:1 gegen Herrieden), womit die Sechziger nun fünf Punkte Vorsprung haben. Die waren im Sportpark Rezataue trotz eines Kälteeinbruchs heiß auf die Punkte. Von Beginn an riss die Elf von Trainer Markus Vierke die Partie an sich, attackierte die Mariensteiner schon an deren Strafraum und machten mächtig Druck. Die Gäste mühten sich um Ordnung in der Defensive, doch gegen flinke Weißenburger waren sie zu oft einen Schritt zu langsam. In der 10. Minute konnte SV-Torhüter Gabriel Rehm eine Flanke von Robin Renner nicht sicher klären und Jonas Ochsenkiel knallte das Leder aus vier Metern zum 1:0 in die Maschen. Gut zehn Minuten später waren es erneut die beiden TSV60-Akteure, die das 2:0 nachlegten. Diesmal war es Jonas Ochsenkiel, der einen Freistoß schnell ausführte und Robin Renner die Vorlage gab. Der TSV-Rechtsaußen hatte aus 14 Metern keine Schwierigkeiten, Gabriel Rehm zu überwinden. In der 25. Minute kamen die Mariensteiner das einzige Mal gefährlich vor das Tor von Johannes Uhl, doch der TSV-Keeper lenkte den Schuss von Oliver Reichenberger zur Ecke. Die folgende Hereingabe köpfte dann Reichenberger auf die Latte des Weißenburger Tores. Das war es dann aber schon mit den Angriffen des Tabellenletzten, der zuletzt zwar zwei Siege einfahren konnte, aber gegen die konzentriert agierenden Platzherren kaum Offensivkraft entwickelte. Marienstein bemühte sich, blieb aber viel zu harmlos, um die Gastgeber in Bedrängnis zu bringen.
Fast 10 000 Fußballspiele fanden am vergangenen Wochenende in ganz Bayern statt. Dr. Rainer Koch hatte also eine riesige Auswahl. Der Präsident des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) entschied sich letztlich für einen Besuch in Weißenburg, genauer gesagt für das Bezirksliga-Duell des TSV 1860 gegen den ASV Zirndorf. Das hatte in erster Linie logistische Gründe, denn die BFV-Spitze weilte am Wochenende zur Klausurtagung in Emsing und da war am Samstag das Topspiel in Weißenburg die nächst gelegene und zugleich attraktivste Option. Das Match stand für den Verbandschef allerdings nicht im Vordergrund. Ihm ging es vielmehr darum, sich vor Ort ein Bild zu verschaffen, wie es nach dem Re-Start unter Corona-Bedingungen läuft – gerade in einem Verein wie dem TSV 1860, der 16 Teams im Punkterennen hat und bei dem ein DFB-Stützpunkt angesiedelt ist. Koch suchte den Erfahrungsaustausch mit den Vereinsverantwortlichen und fand es „beeindruckend wie hier mit dem Thema umgegangen wird“. Hier gehts zum Artikel des BFV.
Unter der Leitung von U-21-Nationaltorwarttrainer Klaus Thomforde und DFB-Cheftorwarttrainerausbilder Jörg Daniel absolvierten 24 Torwarttrainer (u.a. Eintracht Frankfurt, VfL Wolfsburg, SC Freiburg, SC Paderborn, Fortuna Köln, FC Homburg) aus ganz Deutschland an der Sportschule Oberhaching jetzt den DFB-Torwarttrainer-Leistungskurs. Es fand ein reger Austausch über das moderne Torwartspiel sowohl in der Praxis als auch in der Theorie statt und es wurden tiefe Einblicke in die EM-Qualifikation sowie EM der U-21 gewährt allen voran was Training und Spielvor- und Nachbereitung betrifft.
Es war ein Match, das den Namen Spitzenspiel vollauf verdient hatte. Der TSV 1860 Weißenburg und der ASV Zirndorf lieferten sich im Sportpark Rezataue ein absolut sehenswertes Duell auf spielerisch hohem Niveau. Zur Pause führten die Gäste mit 1:0, dann wurden die Platzherren immer stärker, drehten die Partie und gingen als 3:1-Sieger vom Platz. „Ein attraktives Bezirksliga-Spiel“, befand auch Rainer Koch. Das Lob kam damit von höchster Stelle, denn Koch steht als Präsident des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) an der Spitze von 4500 Vereinen im Freistaat. Er wollte sich vor Ort ein Bild machen, wie es nach der Wiederaufnahme des Punktspielbetriebes unter Corona-Bedingungen läuft, hatte dafür Weißenburg ausgesucht und mischte sich unter die exakt registrierten 150 Zuschauer. Der Verbandschef blieb bis Spielende und nahm sich am Schluss sogar noch Zeit für ein kurzes Gespräch mit dem Schiedsrichtergespann. In der Bewertung der Partie dürften sich alle so ziemlich einig gewesen sein: es waren zwei etwas unterschiedliche, stets temporeiche Halbzeiten, die nach 90 Minuten den TSV 1860 als verdienten Sieger sahen, der mit dem Erfolg seine Tabellenführung behauptete.
Schon im ersten Durchgang hatten die Weißenburger optische Vorteile. „Wir waren aber nicht effektiv“, stellte Trainer Markus Vierke fest. Max Pfann und Nitaj Ferat ließen die besten TSV-Chancen liegen, Benjamin Weichselbaum traf zudem mit einem Freistoß den Pfosten. Zirndorf setzte vor allem auf Konter und wirkte in der Offensive zwingender. Die Folge: Torjäger Fabian Krapfenbauer vollendete einen schnellen Angriff in der 21. Minute zum 0:1. Der ASV blieb auch danach gefährlich, ließ aber weitere Möglichkeiten liegen.
Am Ende war es dann doch ein standesgemäßer 2:0-Auswärtssieg für den TSV 1860 Weißenburg beim Tabellenvorletzten SV Ornbau. Mit dem „Dreier“ führt die Elf von Trainer Markus Vierke weiterhin punktgleich mit dem FV Dittenheim die Tabelle der Fußball-Bezirksliga Süd an. Völlig überraschend musste sich der bislang ebenfalls punktgleiche ASV Zirndorf aus dem Führungstrio verabschieden – die Zirndorfer unterlagen beim SV Marienstein mit 1:2. Damit hat der SVM als Tabellenletzter seinen ersten Sieg in der bis 2021 verlängerten Corona-Saison errungen. Zunächst konnte sich keine der beiden Mannschaften am sonnigen Spätsommertag Vorteile erspielen. In der 15. Minute hatten die Ornbauer die erste gute Gelegenheit, als sie sich bis zur Torauslinie nach vorne gespielt hatten. Doch der Abschluss von Florian Sellinger wurde eine sichere Beute von TSV-1860-Keeper Johannes Uhl. Drei Minuten später dann die erste Chance für die Gäste aus Weißenburg: Max Pfann bediente Robin Renner, der aus spitzem Winkel jedoch nur das Außennetz traf. Die Gastgeber hatten ihre beste Möglichkeit nach gut einer halben Stunde, als Sellinger einen Freistoß aus 20 Metern nur Zentimeter neben das Tor der Weißenburger setzte. Kurz vor der Pause bot sich dann erneut Renner nach Zuspiel von Pfann die Riesenchance zur Führung, doch sein Abschluss alleine vor SVO-Keeper Halt war zu schwach. Nach der torlosen ersten Hälfte sahen die Zuschauer bis zur 60. Minute nur wenig Spannendes. In der 63. Minute war es erneut der agile Renner, der von Maik Wnendt in Szene gesetzt wurde, doch sein Schuss aus 13 Metern wurde vom Ornbauer Torhüter per Fuß entschärft. Auf der Gegenseite köpfte SVO-Torjäger Andreas Engelhardt in der 72. Minute aus sechs Metern knapp vorbei. Der eingewechselte Jugendspieler Tom Vierke erkämpfte sich dann in der 73. Minute auf der rechten Seite das Leder und passte zu Max Pfann, der mit einem satten Linksschuss dem Ornbauer Schlussmann keine Abwehrchance ließ und die Weißenburger mit 1:0 in Führung brachte.
Testpartien sind wieder erlaubt, allerdings ohne Zuschauer: Der TSV 1860 und der VfB Eichstätt II trennten sich im Sportpark Rezataue mit einem 1:1. Es war das erste Geisterspiel in Weißenburg und für den TSV 1860 zugleich das erste Match im Freien nach über fünf Monaten Zwangspause: Der Spitzenreiter der Fußball-Bezirksliga Mittelfranken Süd meldete sich mit einem 1:1 gegen den VfB Eichstätt II zurück. Test- oder Trainingsspiele sind seit wenigen Tagen in Bayern wieder erlaubt. Der TSV 1860 war froh, nach vielen Corona-Beschränkungen und Trainingswochen unter Sonderbedingungen am Freitagabend endlich wieder zu einem „normalen“ Spiel auf den Platz zurückzukehren. Trainer Markus Vierke sprach von einem „guten Feeling“ - auch wenn Zuschauer derzeit noch nicht erlaubt sind. Marc Steingräber brachte die Eichstätter (Zehnter der Bezirksliga Oberbayern Nord), die bereits umgezogen angereist waren, mit 1:0 in Führung (42.). Der Weißenburger U19-Spieler Tobias Schnitzlein glich zum 1:1-Endstand aus (58.). TSV-Coach Vierke setzte insgesamt 20 (!) Spieler ein. Als Schiedsrichter fungierte Jonas Lux.
Der TSV 1860 Weißenburg war im Frühjahr nach der schlimmsten Phase der Corona-Pandemie einer der ersten Vereine in der Region, der das Training wieder aufgenommen hat. Natürlich unter strengen Hygiene- und Abstandsregeln, in Kleingruppen und ohne Zweikämpfe. „Ich hatte damals schon meine Bedenken, wie man das machen kann, um die Jungs weiter bei Laune zu halten“, erinnert sich Markus Vierke. Der Trainer des Fußball-Bezirksligisten hat dann jedoch schnell festgestellt, dass seine Spieler „sehr ehrgeizig und motiviert waren, wieder einzusteigen“. Inzwischen ist ganz normales Training mit Zweikämpfen und dem obligatorischen Abschlussspiel wieder erlaubt, die Amateurfußballer warten und hoffen darauf, dass von der bayerischen Staatsregierung nächste Woche die Erlaubnis für Testspiele kommt.
Sechs Spieler aus der U19
Der TSV 1860 hat inzwischen die Vorbereitung für den Saison-Neustart ab September aufgenommen und Vierke ist erleichtert: „Alle sind dabei geblieben, das ist super“, unterstreicht der Coach und freut sich auch über mehrere Neuzugänge. Diese kommen alle aus der eigenen U19. Sechs Nachwuchs-Kicker des Jahrganges 2001 sind jetzt im Juli offiziell zu den Herren gewechselt. Einer von ihnen ist Mittelfeldspieler Daniel Hofrichter (19), der jedoch bereits seit einem Jahr in der ersten Herrenmannschaft als absoluter Stammspieler am Ball ist. Er hat alle 18 bisherigen Partien beim Tabellenführer der Bezirksliga Süd bestritten und dabei nur knapp 30 Minuten an möglicher Einsatzzeit verpasst. Auch Fabian Wachter, Erik Löffler, Leon Schleußinger, Timo Reitlinger und Maximilian Fiedler sind aus der Jugend herausgekommen, haben aber ebenfalls schon vielfach in den Herrenbereich reingeschnuppert – entweder in der „Ersten“ oder auch in der „Zweiten“, sprich der U23, die in der Kreisliga spielt und dort um den Klassenerhalt kämpft.
Vorgeschaltet wird der Ligapokal, der je nach Erlaubnis und Auflagen in regionalen Vierergruppen zwei Wochen vorher beginnt: Die hiesigen Fußball-Bezirksligisten TSV 1860 Weißenburg, FV Dittenheim und SV Marienstein starten Anfang September wieder mit dem Spielbetrieb – allerdings nicht mit der Fortsetzung der unterbrochenen Saison 2019/2020, sondern mit dem Ligapokal. Zunächst werden am 6. und 13. September die Spiele der ersten Vorrunde im Ligapokal ausgetragen. Zeitgleich steht im September auch das Finale im Totopokal 2019/2020 an. Da dort Bezirksligist FC Wendelstein am 12. September gegen die SpVgg Roth antritt (und auch die anderen Kreisfinals anstehen), ist der Wiederstart in den Bezirksligen Süd und Nord auf den 20. September terminiert. Bezirksspielleiter Thomas Jäger stellte in einem Webinar den Vereinen und der Sportpresse den in Zusammenarbeit mit den mittelfränkischen Bezirksligisten festgezurrten Fahrplan für die Saison-Fortsetzung vor und stellte klar: „Die Bezirksliga hat absolute Priorität!“ Hier stehen noch elf komplette Spieltage auf dem Programm, dazu kommen insgesamt 16 Nachholspiele, die im September und Oktober ausgetragen werden sollen. Ein weiterer Nachholspieltag ist im April angesetzt – mit der Option noch weitere unter der Woche einschieben zu können. „Wir bringen die Saison 19/21 auf jeden Fall durch“, sagte Jäger mit Blick auf den Terminkalender.
Der heute 34-jährige war seit 2007 insgesamt 12 Mal (gefolgt von Marco' S Chwenke mit 11) auf unseren offiziellen Saisonmannschaftsfotos und damit so oft, wie kein anderer. Lediglich 2009/2010 & 2010/2011 fehlte Lehner aufgrund von Vereinswechseln (TSV Heideck, TSV Georgensgmünd & SpVgg Roth), ehe er zurück zu seinen ROT WEISSEN BOMBERN kehrte. Aktuell laboriert unser Spielführer an einer vielschichtigen Verletzung (2 Knorpelschäden, Außenbänder- und Syndesmosebandriss & Knochenabsplitterungen). „Lehneis“, wir wünschen dir auch auf diesem Weg GUTE BESSERUNG.