Sieht man einmal von der 0:1-Heimniederlage letzten Freitag gegen den FSV Stadeln ab, dann hat sich der TSV 1860 Weißenburg bislang in der Aufstiegsrunde der Fußball-Landesliga Nordost als echter Favoritenschreck entpuppt. Und diesen Ruf bestätigte die Mannschaft von Trainer Markus Vierke nun auch eindrucksvoll mit einem 3:1-Auswärtssieg am Dienstagabend im Nachholspiel bei der SpVgg Jahn Forchheim. Für die Oberfranken war es nach den beiden Pleiten gegen den SC 04 Schwabach bereits die dritte Niederlage in Folge und damit wohl das endgültige Aus im Rennen um Platz zwei und die Aufstiegsrelegation. Solche Sphären waren bei den Weißenburgern ohnehin nie ein Thema. Beim Aufsteiger war man schon überglücklich über die Qualifikation für die Aufstiegsrunde und dem damit verbundenen vorzeitigen Klassenerhalt.
Zehn Punkte aus fünf Spielen
Der TSV 1860 startete im März mit nur einem Punkt als Schlusslicht in dieser Aufstiegsrunde. Inzwischen sind es elf Zähler. Die Frühjahrsbilanz mit drei Siegen, einem Remis und nur einer Niederlage – also zehn Punkte aus fünf Spielen – aus bislang fünf Partien ist aller Ehren wert. Die Weißenburger konnten dadurch sogar die Rote Laterne des Schlusslichts abgeben – vorerst zumindest, denn Konkurrent Vorwärts Röslau spielte erst gestern Abend. Beim Match in Forchheim gab es aufgrund der derzeit hohen Belastungen und mehrerer Verletzungen erneut einige Veränderungen in der Weißenburger Startformation. Die erste halbe Stunde war relativ ausgeglichen, wobei Max Pfann die erste Gäste-Möglichkeit hatte. Er scheiterte zunächst an Torwart Nico Jäger, dann wurde sein Nachschuss auf der Linie geklärt. Auf der Gegenseite jagte Tim Hofmann einen 22-Meter-Freistoß über die Latte. Ab Mitte der ersten Hälfte erspielte sich Forchheim mehr und mehr Vorteile, forderte vergeblich „Rot“ für Benjamin Weichselbaum nach einer angeblichen „Notbremse“, traf durch Philipp Nagengast die Unterkante der Latte und schaffte dann schließlich dass verdiente 1:0 durch Patrick Hoffmann, der in der 39. Minute eine Flanke verwertete. Was dann nach dem Seitenwechsel folgte, war ein bemerkenswerter Auftritt der Weißenburger, die das Spiel noch drehten. Basis dafür war zum einen die sichere Defensive, zum anderen die starke kämpferische und spielerische Leistung. Und das Glück des Tüchtigen spielte auch mit, denn gleich in der 49. Minute erzielte Philipp Schwarz per Freistoß das 1:1, wobei Jahn-Keeper Jäger den Ball durch die Hände rutschen ließ. Der TSV 1860 war nun voll da. Während Weichselbaum noch knapp vorbei zielte (52.), war Maik Wnendt in der 56. Minute mit dem 1:2 zur Stelle. Er erkämpfte sich den Ball, lief allein auf den Kasten zu und schob ein. Wenige Minuten später legte Benedikt Auernhammer zum 1:3 nach, als er einen Schuss von Zijad Eco mit der Hacke ins Tor verlängerte. Weichselbaum und Ferat Nitaj hätten sogar noch erhöhen können, ehe die Forchheimer zur Schlussoffensive bliesen. Torhüter Jonas Herter, Philipp Schwarz und Marco Jäger retteten dabei in höchster Not. Am Ende war der Jubel über den Auswärtscoup riesengroß und die Weißenburger haben schon das nächste oberfränkische Ziel vor Augen, diesmal allerdings deutlich weiter entfernt: Am Samstag, 30. April, um 18 Uhr steht nämlich das Match beim TSV Neudrossenfeld. auf dem Plan. Busabfahrt an der Rezataue ist um 15 Uhr.

SpVgg Jahn Forchheim: Jäger, Schwab (63. Moumouni), Lee, Tim Hofmann (46. Reinhardt), Städtler, Fabian Hofmann, Kupfer (46. Fuhrmann), Mönius (63. Goldammer), Noppenberger, Nagengast, Patrick Hoffmann.
TSV 1860 Weißenburg: Herter, Jäger, Siol, Schwarz, Schneider, Wnendt, Renner (66. Schnitzlein), Eco (69. Häßler), Pfann (46. Nitaj), Auernhammer (87. Lehner), Weichselbaum (83. Meier).
Schiedsrichter: Marcel Pröhl (Bayreuth); Zuschauer: 65; Tore: 1:0 Patrick Hoffmann (39. Minute), 1:1 Philipp Schwarz (49.), 1:2 Maik Wnendt (56.), 1:3 Benedikt Auernhammer (61.).