Als Aufsteiger beim Mitaufsteiger TSV Wendelstein anzutreten, da rechnet man sich normalerweise etwas aus, vor allem, wenn man wie im Fall unseres TSV 1860 mit 3:1 Punkten höchst ansehnlich in die Liga gestartet ist. Wenn man dann aber sechs Ausfälle zu beklagen hat, dann schwinden die Hoffnungen und die Erwartungen ans Auswärtsspiel sinken. Und am Ende verliert man nur hauchdünn und ärgert sich über die verpasste Chance, weitere Punkte einzusammeln. Aufgrund von Verletzungen, Krankheit, Urlaub und Arbeit musste Trainerin Sigi Rudat improvisieren. Improvisieren bedeutete in dem Fall, dass die Oldies Florian Wein und Markus Brunnenmeier als Back Up mitgenommen wurden und Torhüter Alex Symader zeitweise im Feld spielte. Unter diesen Umständen startete man sehr gut ins Spiel und lag nach vier Minuten mit 0:2 in Führung. Auch in der Folge funktionierte das Zusammenspiel besser als erwartet und die Sechziger legten ein 1:5 und ein 4:8 (19. Minute) vor. Die Gastgeber nahmen daraufhin erstmal eine Auszeit, um sich zu sortieren. Bis dahin hatten Sebastian Rudat mit drei Strafwürfen und der umgeschulte Alex Symader mit zwei Toren für überraschte Wendelsteiner gesorgt. Die Auszeit zeigte mittelfristig Erfolg, denn die Hausherren verkürzten bis zur Pause auf 10:12, wobei der Pausenstand durch das erste Tor des Neuzugangs Flo Beierlein erfolgte, der es sonst eher gewohnt ist, den Ball in den Korb zu legen. Auch nach der Pause blieben die Sechziger erstaunlicherweise immer am Drücker und gerieten nie in Rückstand. Eine aufopferungsvoll kämpfende Mannschaft blieb meistens mit einem oder zwei Treffern vorne. Bedanken durfte man sich sowohl beim sehr starken Tobi Meierhuber im TSV-Kasten, der einige Hundertprozenter der Wendelsteiner abfing, als auch bei Basti Rudat und Bene Sommerer, die beide komplett durchspielten und hinten Bälle abfingen, um sie vorne wieder zu verteilen. Zeitweise wurde nämlich mit zwei Kreisläufern gespielt, was entweder direkt zu Toren oder eben zu Strafwürfen führte, die Basti Rudat überragend sicher verwandelte.

In der 54. Minute war es dann jedoch soweit, Wendelstein ging das erste Mal im Spiel in Führung, 24:23, 25:24 und 26:25 lauteten deren knappen Vorsprünge gegen die immer platter werdenden Weißenburger, denen jetzt nachvollziehbar mehr Fehler passierten. Diese egalisierten 90 Sekunden vor Schluss nochmals zum 26:26. Der erneute Rückstand zum 27:26 eine halbe Minute vor dem Ende war allerdings noch immer nicht der genickbruch für die Weißenburger, die einen letzten Angriff auszuspielen hatten. Der Ball ging an den Kreis, Michael Butz wurde regelwidrig behindert und so trat Basti Rudat mit der abgelaufenen Uhr zum Siebenmeterstrich. Nach sieben erfolgreichen Versuchen war es ausgerechnet der achte, der diesmal sein Ziel nicht fand. Auf tragische und unverdiente Weise verloren die Sechziger somit ihr drittes Saisonspiel und hätten nur ein Schnapsglas mehr Glück benötigt, um weiter ungeschlagen durch die Bezirksoberliga zu ziehen. Mindestens ein Punkt wäre verdient gewesen, so war sich vermutlich die ganze Halle einig
Für den TSV geht es am Sonntag um 18:00 Uhr in der Landkreishalle weiter, Gegner ist der HBC Nürnberg 2.

Spielverlauf: 0:2, 1:5, 6:6, 4:8, 7:9, 10:12 Halbzeit – 14:14, 16:18, 20:22, 24:23, 25:25, 27:26 Ende

Strafwürfe: ESV Flügelrad 2/1; TSV 1860 Weißenburg 9/8

Zeitstrafen: ESV Flügelrad 2 Minuten; TSV 1860 Weißenburg 4 Minuten

Für den TSV 1860 Weißenburg spielten: Tobias Meierhuber, Alexander Symader 2 (beide Tor); Michael Butz 3, Sebastian Rudat 7/7, Markus Hellmich 2, Markus Brunenmeier, Benedikt Sommerer 4, Florian Beierlein 1, Florian Wein, Daniel Wokon 3, Leon Schmidt und Lukas Krach 4.