Der SV Seligenporten ist seiner Favoritenrolle gerecht geworden – und wie: Mit 8:1 fegte der Bayernligist im Finale der Hallenfußball-Kreismeisterschaft Neumarkt/ Jura den Bezirksoberligisten TSV Kornburg vom Parkett. Weitaus schwerer hatten sich die „Klosterer“ zuvor im Halbfinale gegen die TSG Solnhofen getan, wo es für die Truppe von Trainer-Legende Karsten Wettberg nur zu einem späten und relativ knappen 2:0-Erfolg reichte. Die Solnhofener sind aktueller Tabellenführer der Kreisliga Jura und zählten zu den positiven Überraschun­gen bei der Endrunde um den „VGN-Lotto-Hallencup“. Vor rund 500 Zuschauern in der brechend vollen Weißenburger Landkreishalle gewann die TSG zum Abschluss das Siebenmeterschießen um Platz drei gegen die DJK Schwabach (5:3). Am verdienten Sieg des SV Seligenporten gab es am Ende keine Zweifel. Die „Klosterer“ lösten den Landesligisten ASV Neumarkt ab, der in den Jahren 2009 und 2010 Kreismeister geworden war, diesmal aber den Sprung in die Endrunde verpasste.

Bei der Siegehrung am Ende eines sehenswerten und fast immer fairen Fußballabends gab es vor allem viel (berechtigtes) Lob: für den Ausrichter TSV 1860 Weißenburg, der als Organisator des Abends alles „wie gewohnt und mit Bravour meisterte“. Dies sagte Kreisspielleiter Anton Pfahler, und mehrere Spielführer der beteiligten Mannschaften bestätigten ihn. Für die TSV-Sechziger um Spartenleiter Roland Mayer war die Anerkennung ein kleiner Trost dafür, dass man die Endrunde sportlich diesmal knapp verpasst hatte.

Lob gab es auch für das Schiedsrichter-Trio Matthias Schwarz (SV Burgsalach), Franziska Haider (SpVgg Roth) und Michael Tittmann (FC Altdorf), die ihre Sache sehr souverän und unaufgeregt gemacht hatten. Da­bei spielte auch eine Rolle, dass die Mannschaften trotz allen Eifers im Titelrennen zumeist sehr fair agierten und nur ganz selten Hektik aufkam.

„Eine echte Bereicherung waren heute die Kreisligisten“, sagte Anton Pfahler weiter. Er meinte damit nicht nur die gute Stimmung, welche vor al­lem der große Anhang des weit an­gereisten SV Rasch (bei Altdorf) verbreitete, sondern auch die sportliche Seite. Hier trumpfte die TSG Soln­hofen als Gesamtdritter besonders auf.

Lob (und Dank) erhielten zudem die Hauptsponsoren: der Verkehrverbund Großraum Nürnberg (VGN) und Lotto Bayern, die den Amateurfußball seit Jahren nachhaltig unterstützen, wie Pfahler herausstellte.

VGN-Geschäfts­führer Jürgen Haasler aus Langenalt­heim und Lotto-Bezirksleiter Fried­rich Müller assistierten dem Kreisspielleiter, dessen Gruppenspielleitern sowie dem Bezirksvorsitzenden Uwe Kunstmann bei der Übergabe der Preise. Sieger Seligenporten erhielt ei­nen Scheck über 250 Euro samt Pokal und einem Spielball. Für die anderen Teams waren die Geldpreise abgestuft, Bälle gab’s für alle.

Ausgezeichnet wurden auch die bes­ten Torjäger. In der Endrunde war Bernd Rosinger vom SV Seligenporten mit sieben Treffern der erfolgreichste Akteur, gefolgt vom Ex-Weißenburger Mario Swierkot (TSV Kornburg, 6) sowie Fabian Eberle (Solnhofen) und Marco Perras (Kornburg) mit je fünf Toren. Insgesamt fielen bei der Endrunde 85 Tore (ohne die

25 Sieben­metertreffer gerechnet), was einem Schnitt von 5,6 Treffern pro Partie entspricht. In der Gesamt-Torjägerliste der diesjährigen Hallenrunde lag Patrick Pröbster (TSV Freystadt) mit 20 Treffern vorn.

UWE MÜHLING