Zur Pause steuerten die Fußballer des TSV 1860 Weißenburg auf den nächsten „Dreier“ in der Landesliga Nordost hin, nach dem Schlusspfiff durften sie froh sein, dass es ein Punkt wurde. Mit einem 2:2-Remis trennte sich der TSV 1860 an einem windigen, aber zumindest trockenen Samstagnachmittag vom FC Vorwärts Röslau. Ein Punkt, mit dem die so gut wie gesicherten Hausherren freilich weitaus besser leben konnten, als die akut abstiegsbedrohten Gäste aus dem Fichtelgebirge. Die erste Möglichkeit vor nur 75 Zuschauern bot sich dem TSV 1860 durch Robin Renner, seinen 13-Meter-Schuss lenkte aber FC-Schlussmann Matthias Karnitzschky zur Ecke (5.). Die nächsten beiden Gelegenheiten zur Führung hatten dann die Gäste, doch jeweils auf Vorarbeit von Sebastian Knoblauch schoss Lukas Lichtblau zunächst aus zehn Metern drüber (13.) und dann drehte Weißenburgs Torhüter Jonas Herter seinen Kopfball um den Pfosten (20.). Auf der Gegenseite rührte sich meist etwas, wenn das Trio Philipp Meier, Philipp Schwarz und Tim Koszorus auf der linken Außenbahn kombinierten. So auch nach 23 Minuten, als sich der Herr der Weißenburger Standards, Philipp Schwarz, den Ball eroberte und aus vollem Lauf nach innen spielte, wo Kapitän Jonas Ochsenkiel seinen Gegenspieler an der Strafraumkante mit einer schnellen Drehung verlud und flach ins kurze Eck einschoss (23.). Kurz vor der Pause dann Aufregung im anderen Strafraum: einem Foul von Philipp Meier an Lichtblau folgte nicht nur ein Elfmeterpfiff, sondern auch ein deftiger Zusammenprall zwischen dem Gefoulten und Jonas Herter. Weißenburgs Torwart wurde behandelt, konnte aber weiterspielen - und hielt den von Florian Rupprecht ausgeführten Strafstoß sicher (!). Weil wenige Minuten später Ochsenkiel die Riesenmöglichkeit - erneut nach Schwarz-Zuspiel - zum 2:0 vergab, ging es mit dem knappen 1:0 in die Kabinen.
Zeitstrafe brachte TSV aus Konzept: Röslau war zwar schon im ersten Durchgang bemüht und hatte auch seine Möglichkeiten, so richtig in Nöte gerieten die Gastgeber aber nicht. Was sich nach dem Seitenwechsel ändern sollte, die Elf von Trainer Rüdiger Fuhrmann kam besser ins Spiel, ließ aber die erste Chance zum Ausgleich durch Tobias Benker noch aus (53.). Eine Zehn-Minuten-Strafe für den eingewechselten Niklas Schmied - aus TSV-Sicht eine zu harte Entscheidung - bescherte den Gästen eine Überzahl (63.), die „uns aus dem Konzept gebracht hat“, wie wiederum Weißenburgs Trainer Markus Vierke feststellte. Felix Schmidt glich zunächst aus (64.), Mustaf Onarici brachte seine Mannschaft zehn Minuten vor dem Ende in Front (80.). Zwischenzeitlich ging ein 25-Meter-Freistoß von Philipp Schwarz nur knapp vorbei (70.). Dass die Heimelf nicht als Verlierer vom Platz ging, lag zunächst an Daniel Hofrichter, der bei seinem Sturm in den gegnerischen Strafraum nur mit einem Foul zu stoppen war; dann an der Nervenstärke des jungen Tim Koszorus, der den Foulelfmeter fünf Minuten vor Schluss zum 2:2 verwandeln konnte; und zu guter Letzt daran, dass Eduard Roots Schuss aus zwölf Metern in der Nachspielzeit nur knapp am Weißenburger Tor vorbeiging. „Schade, dass wir nicht höher geführt haben“, bilanzierte TSV-1860-Trainer Markus Vierke, der das Defensiv-Verhalten seiner Mannschaft in der zweiten Hälfte bemängelte, „aber mit dem Punkt können wir leben.“

TSV 1860 Weißenburg: Herter, Jäger, Philipp Meier, Leibhard, Schwarz, Renner, Hofrichter, Schnitzlein (81. Schneider), Ochsenkiel (46. Schmied), Koszorus, Ljiko (60. Johannes Meyer).

FC Vorwärts Röslau: Karnitzschky, Tröger, S. Knoblauch, Rupprecht, Benker, Lichtblau, Onarici, Root, Schmidt, Mielsch, Ponader.

Schiedsrichter: Maximilian Kroepfl; Tore: 1:0 Ochsenkiel (23.), 1:1 Schmidt (64.), 1:2 Onarici (81.), 2:2 Koszorus (85., Elfmeter); Zuschauer: 75.

Das nächste Spiel lässt für die Weißenburger nicht lange auf sich warten, schon an diesem Mittwoch geht es zum Nachholspiel nach Buckenhofen. Anstoß im Forchheimer Ortsteil ist um 18.15 Uhr. Die „Buckis“ waren übrigens an diesem Spieltag nicht im Einsatz, das Heimspiel gegen Erlangen-Bruck wurde am Sonntagvormittag abgesagt.
Vorverlegt wurde das nächste reguläre Auswärtsspiel am kommenden Wochenende: nicht am Sonntag, sondern einen Tag früher am Samstag, 27. April, um 15 Uhr ist Spielbeginn bei der SpVgg Bayreuth II im altehrwürdigen Hans-Walter-Wild-Stadion.