Gut eine Woche nach dem Sieg bei der Stadtmeisterschaft hat sich der TSV 1860 Weißenburg den nächsten Titel geholt und somit das „Double“ perfekt gemacht: Der Landesligist sicherte sich am Sonntagabend durch ein 2:0 im Finale gegen den Bayernligisten ASV Neumarkt auch die Hallenfußball-Kreismeisterschaft in der Region Neumarkt/Jura. Die Weißenburger sind seit Jahren Dauergast in der Hallenendrunde, gewonnen hatten sie den Kreismeistertitel bislang aber nur zweimal: 2007 (damals noch im Altkreis Jura) sowie 2017. Nun folgte der dritte Streich nach einem insgesamt sehr souveränen Auftritt mit fünf Siegen in fünf Spielen in der heimischen Seeweiherhalle, die erstmals der Schauplatz für das Turnier und Anziehungspunkt für gut 400 Zuschauer war.
Ein „super Turnier“ gespielt
„Überglücklich“ zeigten sich TSV-Trainer Markus Vierke, sein „Co“ Michael Seitz und ihr junges Team über den Turniersieg. „Das ist bislang eine perfekte Hallensaison für uns und ein perfekter Start ins neue Jahr.“ Vierke war nicht nur mit den Ergebnissen, sondern auch mit der Leistung seiner Jungs sehr zufrieden und sprach von einem „super Turnier“. Gerade auch die jungen Spieler aus der U23 haben es nach seinen Worten „grandios gemacht“. Vierkes Fazit: „Ich denke wir haben attraktiven Fußball gespielt und am Ende auch verdient gewonnen.“ Der Coach freute sich auch persönlich, denn er hört am Saisonende beim TSV auf (wir berichteten) und der Kreismeistertitel fehlte ihm noch.
Der TSV 1860 war zunächst mit drei Siegen und vollen neun Punkten Erster in der Gruppe B geworden, vor dem zweiten Halbfinalisten FC Wendelstein. Entscheidend war nicht zuletzt der 2:1-Auftaktsieg gegen Wendelstein. Im Halbfinale trafen die Weißenburger auf den ESV Treuchtlingen und gewannen dieses Derby durch ein Tor von U23-Kapitän Noah Leitel mit 1:0. Im Finale waren dann Max Pfann und Alexander Morgenroth beim 2:0 gegen Neumarkt die Torschützen.
Die Oberpfälzer hatten in der Gruppe A Platz eins (sieben Punkte) belegt. Gegen die beiden Lokalmatadoren aus dem Jura Süden wurde es jeweils eng: Gegen Treuchtlingen (Kreisklasse) verbuchte Neumarkt ein knappes 1:0, gegen die SG Ramsberg/St. Veit (Kreisliga) kam der ASV nicht über ein 3:3 hinaus. Gruppenzweiter wurde der ESV (sechs Punkte), der als Kreisklassist ein starkes Turnier spielte und gleich mit dem 3:1-Auftaktsieg gegen Ramsberg/Veit die Weichen Richtung Halbfinale stellte.
„Das war der Knackpunkt“, fand auch SG-Trainer Jürgen Prüßner, der mit dem Auftritt seiner Mannschaft und Rang sechs aber ebenso zufrieden war wie ESV-Coach Zafer Demir mit Platz vier. Die Treuchtlinger spielten insgesamt ein starkes Turnier. Nach dem knappen Halbfinale gegen Weißenburg bot man auch den Wendelsteinern im Spiel um Platz drei Paroli, spielte unentschieden und musste sich erst im Sechsmeterschießen mit 3:5 geschlagen geben. Bei der ersten Endrunden-Teilnahme im Gebiet Neumarkt/Jura gab es somit einen beachtlichen vierten Rang für den ESV. Platz fünf belegte die SG Möning/Rohr durch ein 2:1 im Platzierungsspiel und Kreisligisten-Duell gegen die SG Ramsberg/St. Veit. Auf den Plätzen sieben und acht folgten die SG Burggriesbach/Obermässing und Türk Spor Freystadt.
Beide Finalisten weiter
Für den Meister und den Vizemeister geht es nun bei der Bezirksendrunde weiter. Der TSV 1860 Weißenburg und der ASV Neumarkt vertreten das Gebiet Neumarkt/Jura nämlich am kommenden Sonntag, 21. Januar, ab 13.30 Uhr bei der mittelfränkischen Meisterschaft in Eggolsheim (Kreis Erlangen/Pegnitzgrund). Dafür bekamen der TSV und der ASV bei der Siegerehrung die besten Wünsche mit auf den Weg. Den Kreismeisterpokal nahmen für den TSV 1860 Kapitän Noah Schneider sowie Robin Renner in Empfang. Für Platz eins, zwei und drei gab es 300, 200 und 100 Euro als Prämie, zudem erhielt jeder der acht Endrunden-Vereine 200 Euro. Möglich sind diese Beträge zum einen durch die Zuschauereinnahmen, zum anderen durch den Hauptsponsor Lotto Bayern, für den Bezirksleiter Dr. Leopold Weckbach in Weißenburg vor Ort war. Er erhielt ebenso den Dank der Kreisspielleitung um Markus Hutflesz wie die sechs Schiedsrichter und der TSV 1860 Weißenburg als Ausrichter. „Ihr macht das immer super, ganz stark“, sagte Hutflesz in Richtung des TSV 1860 um Turnierorganisator Roland Mayer. Er und sein fleißiges Helferteam hatten durchaus mit der Umstellung von der angestammten Landkreishalle auf die ungewohnte Seeweiherhalle zu kämpfen – vor allem auch in technischer Hinsicht. Sie meisterten diese Aufgabe jedoch hervorragend, auch wenn Mayer kritisch feststellen musste: „Die Landkreishalle ist deutlich praktikabler.“
Wie auch immer: Kreisspielleiter Hutflesz schwärmte am Ende von einem „super schönen und fairen Turnier“. Obendrein waren die Zuschauerresonanz sowie die Stimmung (auch bei den fünf Vorrundenturnieren) nach seinen Worten „einwandfrei“.

TSV 1860 Weißenburg: Marlon Roth, Elvis Ljiko, Noah Schneider (1 Treffer), Noah Leitel (3), Robin Renner (1), Fabian Häßler, Max Pfann (2), Alexander Morgenroth (2), Tobias Schnitzlein (1).
Schiedsrichter: Salomon Stengel (FC Berolzheim-Meinheim), Markus Kemether (FC Kalbensteinberg), Marcel Bittner (Henger SV), Simon Schmidt (TSV 04 Feucht), Peter Hass (TSV Katzwang), Necmi Güclü (SV Leerstetten).