Bei den Landesliga-Heimspielen des TSV 1860 Weißenburg ist immer etwas los in der Rezataue. Vor Wochenfrist gab es eine turbulente Nachspielzeit mit drei Toren gegen den SV Buckenhofen. Nun, am vergangenen Samstag, war es ein heftiges Unwetter, das für Wirbel und für eine längere Unterbrechung der Partie gegen den VfR Katschenreuth sorgte. Obwohl die Gewitterfront reichlich Regen mit sich brachte, konnte nach einer Dreiviertelstunde Zwangspause weitergespielt werden. Den Weißenburgern hat die Unterbrechung offenbar nicht geschadet – im Gegenteil: sie sorgten im zweiten Durchgang für eine regelrechte Torflut und kamen durch Treffer von Max Pfann (2), Tim Koszorus und Jonas Ochsenkiel zu einem 4:1-Erfolg. Mit dem vierten Sieg im sechsten Saisonspiel und nunmehr zwölf Punkten am Konto mischt der TSV 1860 aktuell sogar in der Spitzengruppe der Landesliga Nordost mit. „Der Blick auf die Tabelle macht Spaß“, sagte denn auch Trainer Markus Vierke und schaute auch schon auf die bevorstehende Weißenburger Kirchweih: „Ich glaube wir konnten noch nie mit so vielen Punkten auf die Bierprobe gehen.“ Das Happy End und der höchste Saisonsieg täuschten den Coach allerdings nicht darüber hinweg, dass seine Mannschaft sich zunächst schwer tat gegen den Aufsteiger aus dem 750 Einwohner zählenden Kulmbacher Ortsteil. Der TSV 1860 – diesmal mit Johannes Meyer als Kapitän – trat im Prinzip mit einer U23 an, hatte mehr Ballbesitz, kam aber nicht gut ins Spiel.
Gewitter brauste los
Vor dem stürmischen Gewitter, das nach gut 30 Minuten Spielzeit losbrauste, sorgten Daniel Hofrichter (er wurde geblockt) und Robin Renner (sein Rückpass von der Torauslinie landete beim Gegner) noch am ehesten für Gefahr. Nach der Unterbrechung war es in der 34. Minute ein weiter Abwurf von Torhüter Jonas Herter, der eine gute Chance für Irfan Amidou einleitete, doch der Youngster scheiterte aus spitzem Winkel an VfR-Keeper Andreas Weith. Das Schiedsrichter-Gespann und beide Teams hatten sich angesichts der Verzögerung darauf verständigt, nur eine kurze Halbzeitpause einzulegen und blieben gleich am Platz. Danach nahm die Partie Fahrt auf und Jonas Besczynski hatte die erste gute Chance für Katschenreuth, allerdings parierte Herter mit dem Fuß. Zur Pause hatten die Weißenburger ihren Stürmer Max Pfann gebracht, dessen Hereinnahme das Spiel veränderte. Der TSV 1860 wurde nun in der Offensive deutlich zielstrebiger und gefährlicher. Pfann war es dann auch, der in der 60. Minute eine schöne Vorlage von Renner zum 1:0 verwertete. Es folgten weitere Möglichkeiten für Hofrichter und Pfann, ehe in der 75. Minute ein herrlicher Pass von Philipp Schwarz das 2:0 einleitete. Vollender war erneut Max Pfann mit seinem zweiten Treffer gegen die Oberfranken. Die Vorentscheidung schien gefallen, doch VfR-Kapitän Hannes Michel sorgte mit einem schönen Schlenzer zum 2:1 in der 82. Minute wieder für Spannung. Aber nur kurz: Schon zwei Minuten später setzte Philipp Meier mit einem perfekten Zuspiel Tim Koszorus in Szene, der mit dem 3:1 den alten Abstand wieder herstellte. In der 91. Minute sorgte der eingewechselte Jonas Ochsenkiel nach schöner Kombination über Pfann und Koszorus noch für den 4:1-Endstand. Aufgrund der Schlussphase fand Weißenburgs Trainer Markus Vierke den deutlichen Sieg „verdient“, auch wenn er übers ganze Spiel gesehen so nicht zu erwarten gewesen sei und der Coach mit der Anfangsphase seiner jungen Elf nicht zufrieden war. Auch Co-Trainer Michael Seitz brachte es treffend auf den Punkt: „Das war heute 60 Minuten lang eine zähe Geburt.“ Unterm Strich stand aber der vierte Sieg, der weiteres Selbstvertrauen und „ein gutes Gefühl“ (Vierke) für die kommenden Partien geben sollte: zunächst am Samstag, 19. August, um 15 Uhr beim SV Mitterteich; dann am Freitag, 25. August, um 18.15 Uhr zu Hause im Kirchweihspiel und Derby gegen den SC 04 Schwabach.

 

TSV 1860 Weißenburg: Herter, Schnitzlein (58. Jäger), Philipp Meier, Leibhard, Johannes Meyer, Schneider (75. Ochsenkiel), Hofrichter, Koszorus, Schwarz, Renner, Amidou (46. Pfann).
VfR Katschenreuth: Weith, Knopf (69. Passing), Kolb, Michel, Konrad, Besczynski, Angermann (63. Weigel), Weggel, Sahr, Wagner, Knoll (77. Stübinger).
Schiedsrichter: Patrick Höpfler (FC Zell-Bruck, Gruppe Neuburg).
Zuschauer: 130; Tore: 1:0 und 2:0 Max Pfann (60. und 75. Minute), 2:1 Hannes Michel (82.), 3:1 Tim Koszorus (84.), 4:1 Jonas Ochsenkiel (91.).