Nach dem guten Saisonstart in der Fußball-Landesliga Nordost mit zwei Siegen ist der TSV 1860 Weißenburg nun unsanft auf den Boden der Tatsachen geholt worden. Der 1:3-Niederlage in Buch folgte am vergangenen Samstag auch im heimischen Dotlux-Fußballpark ein 1:3 (0:1) gegen den SV Buckenhofen. Nicht nur das Resultat, auch das jeweilige Fazit dazu fällt nahezu identisch aus. Nicht unverdient, aber doch auch ein Stück weit unnötig gingen die Weißenburger als Verlierer vom Platz. Die schwache Chancenverwertung und die fehlende Cleverness mangels Erfahrung bei einigen seiner Akteure hatte Weißenburgs Trainer Markus Vierke als Hauptgründe für die Niederlage gegen die Oberfranken ausgemacht. Manko eins zeigte sich erstmals nach sechs Minuten: der agile Tim Koszorus wurde auf der linken Außenbahn geschickt, mit Tempo zog er nach innen, umkurvte Buckenhofens Torwart Felix Bischoff, hatte dann aber nicht die Ruhe, um den Ball aus kurzer Distanz auch an Kapitän Dennis Ludwig vorbeizuschieben. Auf der Gegenseite zeigten die Gastgeber nach zehn Minuten erstmals an diesem Nachmittag, dass sie im Defensiv-Verhalten nicht konsequent genug zur Sache gingen. Tobias Freimuth bekam am Strafraum maximal Geleitschutz, durfte gefühlt viermal „aufziehen“, um dann doch irgendwann platziert mit links ins kurze Eck abzuschließen. Ein Rückstand, den der TSV 1860 schnell hätte egalisieren können, hätten Max Pfann (15.), oder Kapitän Jonas Ochsenkiel (22.) ihre Großchancen genutzt. Stattdessen musste Markus Vierke später feststellen, dass „wir das Spiel dann aus der Hand gegeben haben“. Die Gäste um den routinierten Spielertrainer Tobias Eisgrub im Zentrum agierten cleverer und zielstrebiger, verpassten es aber bei eigenen Gelegenheiten, die Führung auszubauen. „Uns hat die Präsenz gefehlt, ich war froh, dass wir nur mit einem Tor Rückstand in die Pause gegangen sind“, sagte Trainer Vierke. Aus den Kabinen kamen die Hausherren dann verbessert, „der Gegner hatte eigentlich keine Chancen mehr“, zeigte sich Markus Vierke zufriedener. Stimmt zwar – aber seine Mannschaft brachte das Gäste-Gehäuse auch nicht wirklich in Gefahr. Und so lief das Spiel relativ unspektakulär seinem Ende entgegen, die Nachspielzeit hatte es dann aber noch einmal in sich. Zunächst mit einem doch etwas überraschenden Jubel auf Seiten der Gastgeber. Bei einer weiten Freistoßflanke aus dem Mittelfeld hatten die ansonsten sehr aufmerksamen Buckenhofener irgendwie Johannes Meyer übersehen, Weißenburgs Innenverteidiger durfte unbedrängt zum auf TSV-Seite viel umjubelten Ausgleich einköpfen (93.). Doch die von Markus Vierke bemängelte fehlende Cleverness kostete die Heimelf zwei Minuten später doch noch einen Punkt. Ob Timo Gittel im Strafraum wirklich gefoult wurde oder nicht, war schwer nachzuvollziehen, Schiedsrichter Jonas Krzyzanowski zeigte trotz der Weißenburger Proteste aber sofort auf den Punkt. „Überhaupt so hinzugehen in so einer Situation ist unnötig“, moserte Markus Vierke. Felix Pfister verwandelte den Strafstoß (95.) und legte zwei Minuten darauf gegen eine entblößte Abwehr und einen aus seinem Tor geeilten Jonas Herter sogar noch das 3:1 drauf. Dass er dabei wohl im Abseits stand, war eher eine Randnotiz, dass der protestierende Zijad Eco die Ampelkarte sah, ebenfalls (98.). Nach über 100 Minuten war dann doch einmal Schluss, die Kicker aus dem Forchheimer Ortsteil bejubelten den alles in allem verdienten Auswärtssieg, die Weíßenburger machten sich nach der zweiten Niederlage in Folge mit schweren Beinen auf die Auslauf-Runde. Die zwei Negativerlebnisse müssen sie beim TSV 1860 aber ziemlich schnell aus den Klamotten schütteln, die nächste Englische Woche steht an: Schon am Mittwoch geht es nach Herzogenaurach (18.30 Uhr), am Samstag kommt der VfR Katschenreuth an die Rezatauen.

TSV 1860 Weißenburg: Herter, Johannes Meyer, Jäger, Schneider (71. Schnitzlein, 79. Hofrichter), Philipp Meier, Renner (58. Stengel), Ochsenkiel (71. Amidou), Pfann, Leibhard, Koszorus (71. Eco), Schwarz.

SV Buckenhofen: Bischoff, Tobias Eisgrub, Rösch (73. Gittel), Ludwig, Schmittschmitt (87. Korff), Henrik Schwinn (91. Schmidt), Bauerreis, Lucas Eisgrub (80. Eichenmüller), Strohmer, Gebhard, Freimuth (81. Pfister).

Schiedsrichter: Jonas Krzyzanowski; Tore: 0:1 Freimuth (11.), 1:1 Johannes Meyer (93.), 1:2 Pfister (95., Foulelfmeter), 1:3 Pfister (97.); Zuschauer: 180; Gelb-Rote Karte: Eco (98.).