Das nennt man wohl ein Déjà-vu-Erlebnis. Wie schon vor zwei Wochen so kassierte der TSV 1860 Weißenburg in der Fußball-Landesliga Südwest erneut eine Heimniederlage, wieder hieß es am Ende 1:2 und wieder fiel das entscheidende Gegentor in der Nachspielzeit. Ja, und wieder war es ein Match gegen einen Tabellennachbarn, der dadurch vorbeiziehen konnte. Vor zwei Wochen hieß der Sieger im Dotlux Fußballpark TSV Schwabmünchen, nun ging der SC Oberweikertshofen am Karsamstag jubelnd vom Platz und kletterte auf Rang elf, wo bislang der TSV 1860 stand. Die Weißenburger sind jetzt Zwölfter, ihr Polster auf den ersten Relegationsplatz ist auf sechs Punkte geschrumpft.
Remis wäre „absolut verdient“
Klar, dass die bittere Niederlage gewaltig auf die Oster-Laune bei Trainer Markus Vierke, seinem Assistenten Michael Seitz sowie bei der ganzen Mannschaft drückte. „In Summe wäre für uns ein Unentschieden absolut verdient gewesen“, befand Vierke, der sich wie alle anderen über den späten Lucky Punch der Gäste aus Oberbayern ärgerte. Zuvor hatten die rund 140 Zuschauer ein intensiv geführtes und spannendes Landesliga-Spiel gesehen. Im ersten Durchgang hatten die Gäste aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck ein leichtes Chancenplus, doch Elias Eck wurde vom erneut starken Weißenburger Innenverteidiger Johannes Meyer gebremst (7. Minute) und TSV-Keeper Jonas Herter parierte einen Freistoß von Lukas Kopyciok glänzend (42.). Dazwischen zielte Eck noch drüber (21.). Auf der Gegenseite kam Robin Renner bei einer Hereingabe von Kapitän Jonas Ochsenkiel zu spät (10.) und in der 39. Minute war es umgekehrt: Renner brachte den Ball ins Zentrum, wo Ochsenkiels Schuss noch abgefälscht wurde und vorbei ging. Im zweiten Durchgang war dann irgendwie der Platz schuld, dass der TSV 1860 nach gut einer Stunde in Rückstand geriet: Bei einem Pass von Herter auf Meyer versprang der Ball so unglücklich, dass er für Meyer nicht zu kontrollieren war. Oberweikertshofen nutzte die Gelegenheit und zog Richtung Tor. Dabei wurde Noah Schneider im Fallen an der Stützhand getroffen. Schiedsrichter Patrick Höfer vom SC Feucht entschied auf Elfmeter und Maximilian Schuch verwandelte sicher zum 0:1 (64.) – von der Entstehung her sicher ein unglücklicher Rückstand für die Weißenburger. Wenig später gab der Referee allerdings auch Strafstoß auf der Gegenseite, als Ochsenkiel hart bedrängt und letztlich umgerissen wurde. Hier trat Ferat Nitaj zum Elfmeter an. SC-Keeper Adrian Wolf war zwar noch dran, doch der Ball ging zum 1:1 über die Linie. Die Partie stand nun endgültig spitz auf Knopf und beide Seiten hatten noch ihre Siegchance. Beim TSV 1860 traf Meyer im Nachschuss nach einem Schneider-Freistoß nur das Außennetz und auch Maik Wnendt vergab in aussichtsreicher Position. Oberweikertshofen hingegen nutzte die letzte Aktion des Spiels: Nach einer Ecke schlenzte Fabio Meikis den Ball herrlich zum 1:2 ins lange Eck (92.).


Danach führten die Gäste noch zwei Spielerwechsel durch und schon war Schluss. „Wir hätten selber mit 2:1 in Führung gehen können, aber da fehlte uns die Konsequenz und letztlich auch die Klasse, um dieses Tor zu machen“, klagte Trainer Vierke, der mit dem Spiel seiner Mannschaft nicht unzufrieden war und der mit einem Punkt gut hätte leben können. So aber bleibe es spannend im Kampf um den Klassenerhalt und die nächsten Wochen werden aus Vierkes Sicht eine „große Herausforderung“. Als nächstes wartet am Samstag, 15. April, um 16 Uhr das Gastspiel beim direkten Konkurrenten SV Mering.

TSV 1860 Weißenburg: Herter, Jäger, Leibhard, Meyer, Schnitzlein (57. Wnendt), Schneider, Hofrichter, Schwarz, Nitaj (89. Ljiko), Renner (65. Koszorus), Ochsenkiel (76. Calgi).
SC Oberweikertshofen: Wolf, Hampel (51. Gonschior), Greif, Schuch (93. Lachmayr), Kopyciok (69. Strauß), Tremmel, Hüber, Leibelt, Friedl, Meikis (93. Muminovic), Eck (63. Danowski).
Schiedsrichter: Patrick Höfer (SC Feucht); Zuschauer: 140; Tore: 0:1 Maximilian Schuch (64., Handelfmeter); 1:1 Ferat Nitaj (73., Foulelfmeter); 1:2 Fabio Meikis (92.).