Es soll wohl einfach nicht sein: Unsere 1. Herrenmannschaft kassierte gegen den Tabellenführer SSV Jahn Forchheim den entscheidenden 1:2 Gegentreffer in der 90. Spielminute. Zuvor hatten unsere Weißenburger gegen den Spitzenreiter voll dagegen gehalten, kassierten zwar nach der Pause das 0:1, das Markus Vierke per Freistoß zum 1:1 aber ausgleichen konnte. Gerade aufgrund der ansprechenden kämpefrischen Leistung wäre dieser Punktgewinn durchaus verdient gewesen. All dies hilft derzeit aber wenig, denn Fakt ist, dass man wieder mit keinem Punktgewinn dieses Wochenende beendet und aktuell erneut die Rote Laterne in Weißenburg leuchtet. Mit derzeit 6 Punkten Rückstand aufs rettende Ufer wird es in den verbleibenden 7 Spielen zwar schwer, aber noch ist nichts verloren. Am kommenden Samstag (25.04.09 - 16.00 Uhr) steht dann das dritte Heimspiel in Serie im Kalender: Gegner ist der FV Wendelstein.

Von Rainer Heubeck, Weißenburger Tagblatt:

Aufopfernd gekämpft und durch einen Gegentreffer in der 90. Minute doch noch verloren: Der TSV 1860 Weißenburg ist im Kampf um den Klassenerhalt in der Fußball-Bezirksoberliga vom Pech verfolgt. Durch das 1:2 im Heimspiel gegen Tabellenführer Jahn Forchheim rutschten die TSV-Sechziger auch auf den letzten Tabellenplatz, da das bisherige Schlusslicht FC Schaittach gegen die TSG 08 Roth gewann.

Vor der wichtigen Partie, die der TSV 1860 nach den beiden Regentagen auf den B-Platz der Rezataue verlegte, musste Trainer Joachim Müller noch eine Umbesetzung vornehmen. Mit Benajmin Tax fiel aufgrund einer Knieverletzung der dritte Torhüter aus, sodass "Jojo" Müller selbst ins Tor musste und die Regie an der Außenlinie an Co-Trainer Michael Seitz übergab.

Auf dem kleineren Spielfeld konnten die Gäste aus Forchheim nicht wie gewohnt ihr Spiel entfalten und hatten gegen die um jeden Meter kämpfenden Weißenbuger deutliche Schwierigkeiten. Die Gastgeber kamen zudem in der 12. Minute zur ersten guten Möglichkeit, doch Jahn-Keeper Späthing konnte den 20-Me-ter-Schuss von Florian Sprater mit einer tollen Faustabwehr klären. Danach hatten die Forchheimer in der 21. Minute ihre erste Chance, doch Müller konnte den unplatzierten Schuss von Saffra parieren.

Die TSV-Sechziger konnten sich gegen die spielerisch überlegenen Forchheimer immer wieder befreien und tauchten gefährlich vor deren Gehäuse auf. So fischte Späthing einen hohen Freistoß von Thomas Vierke aus dem Torwinkel (23. Minute) und wenig später zielte Jochen Schwenk nach einem schönen Zuspiel von Maximilian Zischler am Tor vorbei. In der 29. Minute hatten die Weißenburger dann Glück, als Skuza nach einem Durcheinander in der TSV-Abwehr aus 16 Metern den auf der Linie stehenden Serdar Er anschoss.

Der Pfosten rettete

Die beste Möglicheit für die Platzherren zur Führung machte dann erneut Späthing im Jahn-Tor zunichte. Er lenkte einen satten 20-Meter-Freistoß von Christoph Oberhauser an den Pfosten. Nach der Ecke prüfte Oberhauser erneut den Forchheimer Schlussmann, der diesmal das Leder nach vorne abprallen ließ. Doch die Abwehr des Tabellenführers konnte erneut zur Ecke klären. Diese brachte eine weitere Weißenburger Möglichkeit, doch Lehner verfehlte aus 20 Metern das Gehäuse knapp. Die Führung für die TSV-Sechziger wäre zu diesem Zeitpunkt nicht unverdient gewesen. In der 45. Minute mussten die Zuschauer nochmals kurz den Atem anhalten, als ein abgefälschter Schuss von Skuza aus 13 Metern übers TSV-Tor strich.

Mach der Pause schienen die Forchheimer einen Gang höher geschalten zu haben, denn sie drängten die Platzherren nun gehörig in deren Hälfte. In der 52. Minute parierte Müller einen Volleyschuss von Ammon glänzend, Allerdings war er zehn Minuten später beim 0:1 machtlos: Ammon traf mit einem Linksschuss aus 17 Metern genau neben den Pfosten. Die Weißenburger bewiesen jedoch Moral und kämpften sich in die Partie zurück: Ein Freistoß von Markus Vierke aus spitzem Winkel in der 71. Minute rutschte durchs Getümmel im Fünf-Meter-Raum zum 1:1-Ausgleich ins Forchheimer Tor. Danach erwehrten sich die Gastgeber den Angriffen des Spitzenreiters geschickt und konnten mit vereinten Kräften manch brenzlige Situation bereinigen. Allerdings nur bis zur 90. Minute. Nach einer glänzenden Faustabwehr von Torwart Müller kam erneut Ammon an den Ball und dessen weiter Ball senkte sich unhaltbar ins lange Toreck.

Mitten im Forchheimer Jubel zückte der gut und konsequent leitende Schiedsrichter Vecera die Rote Karte für den Jahn-Verteidiger Dachwald.

Er hatte die Weißenburger mit einer Aussage in unsportlicher Weise beleidigt und musste dafür vorzeitig zum Duschen. Die TSV-Sechziger konnten die Überzahl und die dreiminütige Nachspielzeit allerdings nicht nutzen. Ihre Angriffe verpufften in der Forchheimer Abwehr, sodass am Ende statt eines eigentlich gerechten Remis eine bittere Niederlage stand.

TSV 1860 Weißenburg: Müller, Serkan Er, Oberhauser, Serdar Er, Th. Vierke, Kritsch, Lehner, Sprater (83. Akif Er), Schwenk (88. Dietrich), Zischler (62. Bashaj), M. Vierke.

SpVgg Jahn Forchheim: Späthing, Swierzynski (59. Bajric), Dachwald, Martinez, Ammon, Saffra, Michl, Skuza (72. Kachrimanidis), Eichinger (46. Pikett) Staatz, Ulbricht.

Tore: 0:1 Ammon (62. Minute), 1:1 Markus Vierke (71.) 1:2 Ammon (90.).

Rote Karte: Dachwald (90.; Unsportlichkeit).

Schiedsrichter: Vecera (TuSpo Roßtal).

Zuschauer: 120.