Turngau-Wandertag in goldener Jahreszeit

 

Bild „ Wanderung Okt 09"

 

Der Ruf des Wanderwartes des Turngaues Mittelfranken-Süd zur Teilnahme an der diesjährigen Herbstwanderung muß weithin, Land auf, Land ab, auf taube Ohren gestoßen sein. Anders kann die Tatsache nicht erklärt werden, daß sich nur insgesamt 11 Damen und Herren aus Ellingen, aus Weißenburg und aus Schwabach am Waldparkplatz „Rißmannsfichte“ bei Neppersreuth eingefunden hatten. Ein äußerst dürftiges Ergebnis, wenn man bedenkt, daß in Thalmässing, wohlgemerkt bei Schnee, Eisglätte und Kältegraden, noch 45 Teilnehmer gelaufen sind.

So müssen wir uns die Frage stellen: Turngau-Wandertag, wohin führt dein Weg? Oder ist der Wandertag bereits ausgeblutet? Zumal bereits im Frühjahr in Mitteleschenbach ein Niedergang mit 22 Teilnehmern zu verzeichnen war.

Gewiss, das Wetter roch am Sonntag, 11.10.09, nach Regen, der aber nicht zwingend über uns aufziehen wollte. Aber graues Gewölk am Himmel hat doch sonst die Turngemeinde noch nie davon abgehalten, auszuschreiten und aus Freude an der Natur und fröhlichem Gesang, zu einem Wandervergnügen aufzubrechen.

Nun, die Tour führte uns diesmal nach Kammerstein, ins Schwabacher Land, das uns von unserer stellv. Gauvorsitzenden wärmstens empfohlen worden ist. Umsomehr hätte sich hier der Reiz des Neuen anziehend auswirken müssen. Kammersteins erste urkundliche Erwähnung jedenfalls geht auf das Jahr 1235 zurück. Als Kaiser Friedrich II. 1235 aus Italien nach Deutschland kam, nennt sich der Ritter und zugleich königlicher Ministeriale Ramung I. erstmals nach der auf königlichem Kammergut erbauten Burg „Ramungus de Kamerstein“. Offensichtlich war diese Burg als neuer Sitz für die Verwaltung des Schwabacher Königsguts erbaut worden.

Vom Ortsteil Neppersreuth aus sind wir also rund um den waldreichen Heidenberg gelaufen. Wir folgten der Beschilderung „Sagenwanderweg“. Viele Mythen und Sagen ranken sich um dieses Geläuf. So soll der Hunnenkönig Attila dort begraben liegen, während ein feuriger Pudel einen Goldschatz bewacht. Damit nicht genug, sollen auf der Ofenplatte (eine Erhöhung im Wald) Teufel beschworen werden. Die „Hirschenmirl“ wiederum eine alte Marketenderin, die wie Diogenes, am Rand von Ottersdorf in einem Faß gehaust haben soll. Sie mußte nachts aufstehen und auf das Faß trommeln, um die Hirsche von den Feldern der Bauern zu verjagen.

Wir erreichten das Wildgehege, das ganzjährig geöffnet und ein beliebtes Ausflugsziel in der dortigen Gegend ist. Daß sich das Damwild und die Wildschweine besonders über rohe Nudeln freuen, wer von uns, Hand aufs Herz!, wußte dies? Nach eineinhalb Stunden durch das herrliche, herbstliche Farbscenario kamen wir planmäßig zur Ortschaft Kühedorf. Das Gasthaus Odorfer, einstmals eine simple Dorfschänke, inzwischen zu einem bodenständigen und zugleich noblen Restaurant gemausert, nahm uns hungrige und durstige Wanderer mit ausgezeichneter Küche zum Mittagsmahl auf. Odorfer profitiert von den Ausflüglern aus dem Großraum Nürnberg ebenso, wie von den Messebesuchern, die auch hier übernachten können.

 

Bild „Guten Appetit Okt 09"

 

Nach der in prächtiger Stimmung verlaufenden Ruhepause gelangten wir im weiteren Verlauf des Sagen-Rundweges über das Ungertal und über den steil nach oben führenden Quellensteig zur bekannten Marienquelle, ehe auf breiter Forststraße der Rückweg zum Ausgangspunkt und Parkplatz angetreten wurde. Hier verabschiedeten sich eilig die Ellinger, weil zuhause ein Konzert auf sie wartete.

Wir Weißenburger ließen es uns hingegen nicht nehmen, noch zu einem gemütlichen Kaffeeklatsch im Neppersreuther Gasthaus Ossmann einzukehren. Dem Wanderführer-Ehepaar Marianne und Bruno Dechet aus Schwabach, das sich uns anschloß, konnten wir bei dieser Gelegenheit herzlichen Dank sagen für die sachkundige Führung durch das ausgedehnte Waldgebiet mit seinen vielen verschlungenen Pfaden.

Der Dank geht aber auch an die Organisatoren für die sorgfältige und ausgewogene Vorbereitung der heutigen Tour, die erfolgreich verlaufen ist, letztlich aber doch an der geringen Beteiligung litt.

Gespannt dürfen wir nun sein, ob mit dem nächstfolgenden Wandertag „Fiegenstall, Steinerne Rinne im Winter“ wieder ein großer Wurf gelingt. Diesem Winterwandertag wird sich dann für das Frühjahr der Lauf „Dorsbrunn und seine Kirchlein“ anschließen.

Gut Heil, Walter Winkelmeier

 

Nächste Wanderung, bitte vormerken ist am Sonntag, den 24. Januar, Treffpunkt 9:30 Uhr, Parkplatz Gasthaus zur Sonne in Fiegenstall.

Zur Frühjahrswanderung treffen wir uns am Samstag, den 17. April, Treffpunkt 9:30 Uhr, Parkplatz am Landgasthof in Dorsbrunn.

 

Bild „Aktiv-Seniorinnen I"

 

Hätten Sie´s gewußt?

Unser Verein hat noch viel mehr zu bieten, als die zwölf Titelbilder in der Oktoberausgabe zeigen.

Wir Aktiv-Seniorinnen der Freitagsturnstunde bei INGE tun sehr viel für Körper und Seele. Die Dehn- und Stretchübungen mit Musik sind gesundheitsfördernd und bringen Wohlbefinden. Außerdem sind wir bei jedem Senioren Turngaufest dabei und proben dafür zusätzlich wochenlang, was im Übrigen sehr viel Spaß macht. Heuer waren wir in Eysölden dabei. Unsere Vorführung war nach Turnvater Jahn und begeisterte das Publikum.

Bild „Aktiv-Seniorinnen II“

Wir bekamen viel Applaus. Nach den Auftritten der Vereine schloß sich eine Stadtführung an. In der Kirche sangen wir ein Lied und in der Turnhalle gab es danach Kaffee und Kuchen. In unserer Gymnastikgruppe haben wir als eine feste Einrichtung eine Wandergruppe. Diese wird von HANNE betreut. Wir sind das ganze Jahr hindurch einmal im Monat unterwegs, ob Sonne, Regen oder Schnee. Feste Wanderschuhe, Regenbekleidung oder Wanderstöcke sind oft sehr hilfreich. Die nähere und weitere Umgebung hat uns schon viele bislang unbekannte aber schöne Wanderwege beschert, die uns jedesmal wieder begeistern. Im Sommer wird geradelt, oft in Verbindung mit Wassertreten und oder einem wohlschmeckenden Picknick. Außerdem verreisen wir zweimal im Jahr für jeweils drei Tage. Im Sommer geht es zum Wandern in die Berge, im Winter zum Skifahren und zum Winterwandern. Da werden es schon mal Wanderungen von vier bis zu sieben Stunden. Unser Motto bei allen Touren lautet natürlich: Rücksichtnahme auf die Schwächeren! Als Wanderführerin versuche ich immer, in Liftnähe ein Hotel zu finden. Außerdem gibt es Pferdekutschen- Bähn´le oder im Notfall Sammeltaxen. Somit sind alle unsere Unternehmungen für jeden von uns machbar. Auf der Alm oder an der Skiliftstation sind wir oftmals alle beisammen, denn GEMEINSAM IST KEINER EINSAM!

Eure Turnkameradin, Hanne Engelhardt

Turnabteilung schließt sich mit dem Gymnasium zu einer SAG Rhönradturnen zusammen

Frau OStR Inge Pfitzinger-Miedel von Seiten des Gymnasiums und Guido Franz von Seiten der Jugendturner im TSV 1860 haben sich zu einer SAG Rhönradturnen zusammengeschlossen.

SAG Rhönradturnen

Rhoenradturnen-800In der neuen Gruppe in der Turnsparte des TSV 1860 Weißenburg, die am Montag als SAG (Sportarbeitsgemeinschaft) mit dem Werner-von-Siemens Gymnasium zusammen läuft, werden zunächst die Grundkenntnisse im „Geradeturnen“ geschult. Neben dem unvergleichlichen Bewegungsgefühl werden auf wunderbare Weise Körperspannung, Koordination und Kraft ausgebildet. Durch die gute Sicherung im Rad mittels Riemen können Bewegungen und Figuren auch in „Zeitlupe“ geturnt werden und somit auch ängstlicheren Kindern eine tolle Bewegungserfahrung vermittelt werden.

Das Rhönrad stammt aus Schönau a. d. Brend und wurde 1925 von Otto Feick erfunden. Der gebürtige Pfälzer entwickelte das Sportgerät weiter und stellte es im Rahmen der olympischen Spiele 1936 in Berlin vor. Dennoch ist das Rhönradturnen nach wie vor nicht olympisch und wird vornehmlich in Turnabteilungen genutzt. Bekannt wurde es vor allem durch spektakuläre Schauturnvorführungen in verschiedenen Shows und im Zirkus. So sind auch die „Bewegungskünstler“ des Werner-von-Siemens-Gymnasiums darauf gestoßen.

Ein Rhönrad besteht aus zwei gleichgroßen Stahlrohrreifen, die durch sechs Sprossen miteinander verbunden sind. Zwei zusätzliche Reifengriffe und die Sprossen bieten die Möglichkeit verschiedene Körperpositionen im und auf dem Rad einzunehmen. Die gebräuchlichsten Rhönräder variieren je nach Körpergröße zwischen 1,30 m und 2,30 m, in der Regel liegt die Radgröße 40 cm über der Körpergröße des Turners.

Beim Rhönradturnen werden drei Einzeldisziplinen unterschieden. Während beim Geradeturnen das Rhönrad auf beiden Reifen geradeaus rollt, wird es beim Spiraleturnen angekippt und lediglich auf einem Reifen kreisförmig auf dem Boden fortbewegt. In der "Großen Spirale" ist der Neigungswinkel zwischen unterem Reifen und Boden größer als 60°, in der "Kleinen Spirale" kleiner als 30°. In der Disziplin „Sprung“ setzt der Turner das Rhönrad zunächst von außen auf beiden Reifen in Bewegung. Nach einem kurzen Anlauf führt der Turner einen Sprung über das rollende Rad aus. Drei weitere Disziplinen bietet das Paarturnen. Dazu gehören die Partnerspirale und das Partnerturnen in einem Rad sowie das Synchronturnen in zwei Rädern.

Im ersten Jahr werden sicherlich erst einmal Bewegungserfahrungen gesammelt und die Kinder langsam an das Rhönradturnen herangeführt.

Die Anschaffung der Räder ist nicht gerade billig, allerdings wird sie über Zuschüsse der Landesstelle für den Schulsport gefördert.

 

Inge Pfitzinger-Miedel SAG Rhönradturnen