Das Angebot in der Sparte Zirkuskünste des TSV 1860 Weißenburg vereint viele Sportarten. Spiele, Elemente aus Turnen und Akrobatik, Slackline, Klettern, Balancieren, Hangeln, Schwingen, Springen, Werfen, Rutschen, Schaukeln, Fangen, Parcour, Gymnastik, Martial Arts… was jetzt? Die Eier legende Wollmilchsau? Vielleicht irritiert der Name Zirkuskünste und sollte besser anders heißen. Zum Beispiel „Spielplatz für klein und groß“, „Allerlei“ oder doch einfach nur „Kinderturnen“?  Natürlich versteht man sofort etwas unter dem Wort Zirkuskünste, wenn man es hört. Verbindet damit Erinnerungen an Artisten und Clowns im Fernsehen, die auf einem Einrad jonglieren, oder einem Besuch im Zirkus. Man hat jedenfalls eine gewisse Vorstellung. Wie auch immer. Zirkus macht Spaß, sowohl als Zuschauer oder noch besser: als Mitmacher.
„Ja klar“, werden viele Denken, „aber nix für mich. Der Weg zum Artisten ist beschwerlich und erfordert viel Übung…“. Wer einen Ball wirft und fängt jongliert bereits und ist somit Artist. Den Jüngeren ist das noch eher egal, vielen der Älteren ebenso, der Spaß steht im Vordergrund. Manches motiviert zum Mitmachen und selbst ausprobieren, bei anderem schaut man lieber zu. Für die kleinsten – manchmal nicht mal ein Jahr alt – ist es der große Raum zum Krabbeln, staunen, ausprobieren. Natürlich ist die Mama nie weit weg und greift ein, wenn’s zu gefährlich wird.
Für die Kleinen ist es Spiel, Spaß, Toben, sich ausprobieren und den eigenen Körper kennenlernen, Jongliergeräte zweckentfremden, mitunter waghalsige Kunststückchen mit Hilfe und unter Anleitung der Großen vollführen. Hierfür werden mehrere Aufbauten aus den Gerätschaften der Halle erstellt, oftmals auch auf Wunsch der Kinder – wie bereits erwähnt, der Spaß steht im Vordergrund.
Die etwas Größeren machen ihr eigenes Ding – sofern sie es schon gefunden haben – oder machen einfach mit. Turnen am Gerät, Kraftübungen, Dehnung, Laufen auf der Laufkugel oder mit Stelzen, alleine, zu zweit oder mit mehr Personen gemeinsam jonglieren mit Bällen, Ringen, Keulen, Devil-Stick und Diabolo, Buugeng und Kontaktstab, Jojo, Hula-Hoop, was eben beliebt. Obwohl die Seeweiherhalle etwas in die Jahre gekommen ist, bietet sie noch immer ausreichend Möglichkeiten und mit etwas Fantasie toppt sie jedes Fitness-Studio.


Und die Erwachsenen, meist Eltern, helfen mit, bauen Stationen auf, versuchen sich nach 20 Jahren wieder mal an einem Felgaufschwung, wetteifern mit Kindern, wer am längsten den Hula-Hoop um den Bauch kreisen lassen kann und entwickeln untereinander längst vergessenen sportlichen Ehrgeiz, bauen am Ende mit ab oder genießen den Plausch mit anderen Muttis und Vatis. Oma und Opi sind ebenfalls immer wieder mit dabei, wieso auch nicht. „Alles kann, nix muss“ ist das Motto.
Am Anfang steht meist ein Spiel sowie am Ende als Ausklang. Und wenn es sich ergibt trifft man sich noch privat, wo diverse Zirkuskünste-Utensilien nicht fehlen dürfen. Das hat sich im letzten Jahr leider nur selten ergeben.
Aber wir sind zuversichtlich, dass wir nicht mehr lange warten müssen, um uns gemeinsam wieder in der Halle oder privat zu treffen, Spaß und Freude an der Bewegung miteinander zu teilen, das Leben bereichern nach solch einer einsamen und traurigen Zeit.
Der Vorteil von Zirkuskünste liegt auf der Hand: Vieles geht auch ohne Halle im Freien oder in den eigenen vier Wänden, mit der ganzen Familie oder mehreren Familien, alleine oder mit Freunden, aber zusammen ist Sport am Schönsten. Das fehlt.