Herren Meister2021

Das nennt man wohl ein perfektes Timing: Als Markus Vierke und Michael Seitz den offiziellen Trainingsauftakt für die erste Fußball-Herrenmannschaft des TSV 1860 Weißenburg vor einigen Wochen auf Anfang Juni festgesetzt haben, war noch nicht abzusehen, wie sich die Corona-Lage entwickeln würde. Inzwischen aber, und spätestens mit den Lockerungen vom vergangenen Freitag, können die beiden Trainer und ihr Aufsteiger-Team – so wie es derzeit aussieht – in eine relativ normale Vorbereitung gehen. Die Freude darüber lag am vergangenen Samstagnachmittag im Sportpark Rezataue genauso in der Luft wie die Vorfreude auf die neue Saison, in welcher der Meister der Bezirksliga Süd erstmals seit 28 Jahren wieder auf Verbandsebene in der Landesliga Nordost antreten wird. Auch wenn es schwierig gewesen sei, nach dem Saisonabbruch und dem Meistertitel aufgrund der Quotientenregelung Emotionen zu entwickeln, stellte Abteilungsleiter Roland Mayer mit Blick auf die Weißenburger Mannschaft und ihre Trainer fest: „Ihr habt Historisches geleistet!“ Gemeinsam mit seinem Spartenleiter-Kollegen (und Torhüter) Jonas Herter sowie Marius Burgschneider vom Sponsor Dotlux GmbH überreichte Mayer die frisch gelieferten Meister-T-Shirts mit der Aufschrift „Landesliga-Aufsteiger 2019/2021“ an den kompletten Spielerkader, an Cheftrainer Markus Vierke, Co-Trainer Michael Seitz, Masseur Johannes Stöhr und Pressewart Dieter Siol. Mit der Aufschrift ist neben dem Erfolg auch das Besondere dokumentiert: aufgrund der Pandemie handelte es sich um eine auf zwei Jahre gestreckte Spielzeit.
Flick und Gerland aus NM/Jura
Mayer zeigte sich besonders stolz, dass der Aufstieg mit einem Team erreicht wurde, in dem fast alle Aktiven bereits in den Jugendmannschaften des TSV 1860 gespielt haben. Als „Väter des Erfolgs“ bezeichnete der Spartenleiter die beiden Trainer Vierke (39) und Seitz (44). „Wir sind heilfroh, dass wir mit Euch die beiden Toptrainer des Kreises Neumarkt/Jura und vielleicht sogar in ganz Mittelfranken in unseren Reihen haben“, sagte der Spartenleiter und schickte augenzwinkernd noch einen Vergleich hinterher, in dem er Trainer Markus Vierke als Hansi Flick und dessen „Co“ Michael Seitz als Hermann Gerland des Kreises NM/Jura bezeichnete.
Auch Jonas Herter stellte heraus, dass es mit dem Landesliga-Aufstieg gelungen sei, „wieder auf einem Niveau zu spielen, dass wir uns alle gewünscht haben“. Eine entsprechende Feier von Seiten des Vereins werde zu gegebener Zeit noch folgen. Nach einem Online-Seminar für die Landesliga-Nordost am gestrigen Sonntag gehen die Verantwortlichen davon aus, dass der Punktspielstart am 24. Juli erfolgen wird. Die Entscheidung über das Spielmodell soll diese Woche fallen.
Dass die Weißenburger weiter auf die eigene Jugend setzen werden, unterstrichen Herter und Mayer beim Trainingsauftakt ganz besonders. Der Jugendstil zeigt sich auch beim Blick auf die Neuzugänge, die zum Großteil aus dem eigenen Nachwuchs kommen: Ferat Nitaj und Tom Vierke waren zuletzt schon voll im Kader der „Ersten“. Zudem kommen Amil Aga, Philipp Schwarz, Maximilian Schwarz, Noah Schneider, Noah Leitel, Leo Wees, Johannes Koch, Denis Neagu und Tobias Schnitzlein aus der U19 des TSV 1860 heraus. Mit Maximilian Laub und Yannic Duvenbeck sind zudem zwei Ex-Weißenburger von der SpVgg Ansbach zurückgekehrt, wo sie zuletzt in der U19-Bayernliga gespielt haben.
Und noch ein Comeback ist zu vermelden: Sebastian Walter, der aus familiären und beruflichen Gründen längere Zeit pausiert hat, will wieder angreifen. Von 2015 bis zur Saison 2017/2018 hatte Walter 45 Bezirksliga-Einsätze für Weißenburg. Der inzwischen 31 Jahre alte Offensivmann hatte zuvor von 2012 bis 2015 beim SC 04 Schwabach gespielt und in dieser Zeit auch 24 Landesliga-Partien absolviert. Somit ist er neben Christian Leibhard (ehemals SV Seligenporten II) der einzige TSV-Akteur mit Landesliga-Erfahrung.
Test gegen Bayernligist Feucht
Für den Großteil der Spieler ist die Herren-Landesliga also Neuland und stellt für alle Beteiligten eine echte Herausforderung dar. Dementsprechend intensiv will man sich beim TSV 1860 vorbereiten. Zunächst stehen vor allem Trainingseinheiten auf dem Plan. Am Dienstag, 22. Juni, um 19 Uhr ist das erste Testspiel beim FC/DJK Weißenburg angesetzt. Am Freitag 25. Juni, um 19 Uhr folgt ein Heimspiel gegen den VfB Eichstätt II und am Mittwoch, 30. Juni, um 19 Uhr empfängt der TSV 1860 den Bayernliga-Aufsteiger SC Feucht.
Weitere Vorbereitungsspiele sind gegen den SSV Oberhochstatt (2. Juli), den SV Rednitzhembach (6. Juli) und den FV Dittenheim (17. Juli) geplant. Am 10./11. Juli steht zudem ein Trainingslager-Wochenende in Würzburg-Lengfeld auf der Agenda. Natürlich kann es bei diesen Terminen noch die eine oder andere Verschiebung geben.