Fußball-Bezirksligist TSV 1860 Weißenburg hat nach über vier Monaten Zwangspause und unter Corona-Auflagen das Training am Platz wieder aufgenommen. Auch ein Team des Bayerischen Rundfunks kam zum Auftakt in die Rezataue: Der Trainingsauftakt eines Fußball-Bezirksligisten ist in normalen Zeiten höchstens der jeweiligen Heimatzeitung eine Meldung wert. In Zeiten einer Pandemie sieht das etwas anders aus: Der Start der TSV-1860-Kicker nach über vier Monaten Zwangspause aufgrund der Corona-Beschränkungen lockte am Dienstagabend sogar ein Team des Bayerischen Rundfunks (BR) nach Weißenburg. In den Beiträgen für Radio und Fernsehen ging es weniger um die sportlichen Perspektiven des aktuellen Spitzenreiters der Fußball-Bezirksliga Süd, sondern vielmehr um den Trainingsablauf unter Corona-Bedingungen sowie um die Freude über die lang ersehnte Rückkehr auf den Platz. „Es ist unbeschreiblich“, schwärmt TSV-Spieler Maik Wnendt. Ihm macht es großen Spaß, mit seinen Teamkollegen endlich wieder gemeinsam auf dem Platz zu stehen. Sicher gab es zum Beispiel beim Online-Training virtuellen Kontakt. Doch jetzt wieder all die Fußballkumpels „in echt“ zu sehen, das ist schon was anderes. Kurzum: Wnendt spricht von „Glücksgefühlen“. Als Protagonist der Beiträge zeigt und schildert der Weißenburger Mittelfeldspieler den Ablauf eines kontaktfreien Fußballtrainings. Das beginnt schon mit der Tatsache, dass die Spieler bereits umgezogen zum Vereinsgelände kommen müssen, denn die Kabinen sind geschlossen. Und deshalb geht es für alle Beteiligten am Trainingsende auch direkt wieder nach Hause – zum Duschen.

Übungen mit Abstand

Bei den Übungen stehen allgemeine Fitness, Koordination und vor allem Technik mit dem Ball im Vordergrund. Die entsprechenden Parcours hat Trainer Markus Vierke aufgebaut, der von Co-Trainer Markus Lehner unterstützt wird. Knapp 20 Spieler der ersten Mannschaft sind gekommen. Es ist die erste gemeinsame Trainingseinheit der TSV-Fußballer seit Ende Oktober. Klar ist es keine Einheit, wie man sie sonst kennt. Dennoch ist auch mit Abstand vieles möglich: Passübungen, Dribbeln, Laufen, Torschuss zum Beispiel – das ist jedem Spieler auf jeden Fall lieber als Online-Training oder die xte Lauf-Challenge. Dementsprechend groß ist die Freude über das Wiedersehen. Und über die Rückkehr auf den Platz. Und vor allem auch darüber, endlich mal wieder auf dem Sportplatz einen Ball am Fuß zu haben. Das unterstreicht auch Maik Wnendt, der extra von Bamberg zu dem Training angereist ist, im BR-Interview. Von Freude und zugleich von Erleichterung spricht auch Trainer Markus Vierke, der zusammen mit seinem Team darauf hofft, dass der Inzidenzwert im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen wie zuletzt auch weiterhin stabil unter 50 bleibt. Dann wäre in einem nächsten Lockerungsschritt auch ein Training mit Kontakt – sprich mit Zweikämpfen und Spiel – möglich. Und irgendwann im Frühjahr, so hofft man beim TSV 1860 wie bei vielen anderen Klubs, wird dann auch der Spielbetrieb wieder starten und einen sportlichen Abschluss der verlängerten Saison 2019/2021 ermöglichen.

Überregionale Aufmerksamkeit

Auch die Spartenleiter des TSV 1860, Roland Mayer und Jonas Herter, zeigten sich froh und zufrieden. Letzterer trainierte selber mit und freute sich ebenso wie Mayer, dass die Weißenburger Fußballabteilung nach dem Besuch des Präsidenten des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV), Rainer Koch, im September 2020 nun erneut eine überregionale Aufmerksamkeit bekommen hat. „Presse, Rundfunk und Fernsehen gleichzeitig vor Ort – das haben wir beim TSV 1860 wohl noch nie gehabt“, stellte Mayer fest. Der Radiobeitrag lief am Mittwoch mittags auf Bayern 1, der Fernsehbericht folgte später im „Dritten“ in der Abendschau. Die Sendung kann über die Mediathek noch abgerufen werden. Klicken Sie hier.