Der TSV 1860 Weißenburg war im Frühjahr nach der schlimmsten Phase der Corona-Pandemie einer der ersten Vereine in der Region, der das Training wieder aufgenommen hat. Natürlich unter strengen Hygiene- und Abstandsregeln, in Kleingruppen und ohne Zweikämpfe. „Ich hatte damals schon meine Bedenken, wie man das machen kann, um die Jungs weiter bei Laune zu halten“, erinnert sich Markus Vierke. Der Trainer des Fußball-Bezirksligisten hat dann jedoch schnell festgestellt, dass seine Spieler „sehr ehrgeizig und motiviert waren, wieder einzusteigen“. Inzwischen ist ganz normales Training mit Zweikämpfen und dem obligatorischen Abschlussspiel wieder erlaubt, die Amateurfußballer warten und hoffen darauf, dass von der bayerischen Staatsregierung nächste Woche die Erlaubnis für Testspiele kommt.
Sechs Spieler aus der U19
Der TSV 1860 hat inzwischen die Vorbereitung für den Saison-Neustart ab September aufgenommen und Vierke ist erleichtert: „Alle sind dabei geblieben, das ist super“, unterstreicht der Coach und freut sich auch über mehrere Neuzugänge. Diese kommen alle aus der eigenen U19. Sechs Nachwuchs-Kicker des Jahrganges 2001 sind jetzt im Juli offiziell zu den Herren gewechselt. Einer von ihnen ist Mittelfeldspieler Daniel Hofrichter (19), der jedoch bereits seit einem Jahr in der ersten Herrenmannschaft als absoluter Stammspieler am Ball ist. Er hat alle 18 bisherigen Partien beim Tabellenführer der Bezirksliga Süd bestritten und dabei nur knapp 30 Minuten an möglicher Einsatzzeit verpasst. Auch Fabian Wachter, Erik Löffler, Leon Schleußinger, Timo Reitlinger und Maximilian Fiedler sind aus der Jugend herausgekommen, haben aber ebenfalls schon vielfach in den Herrenbereich reingeschnuppert – entweder in der „Ersten“ oder auch in der „Zweiten“, sprich der U23, die in der Kreisliga spielt und dort um den Klassenerhalt kämpft.


Beide Weißenburger Herrenteams stecken derzeit in der Vorbereitung und hoffen, dass sie neben den zahlreichen, geplanten Trainingseinheiten auch die Gelegenheit haben, demnächst Testspiele zu absolvieren. Bei den Herren I ist am Freitag, 31. Juli, ein Vergleich mit dem VfB Eichstätt II terminiert. Eine Partie, das für Trainer Markus Vierke derzeit noch mit einem „großen Fragezeichen“ zu versehen ist. Ein Highlight in der Vorbereitung dürfte das Match beim Bayernligisten ASV Neumarkt werden (15. August), genauso wie das Trainingslager in Würzburg am vorhergehenden Wochenende (8./9. August).
Alle voraussichtlichen Termine sind nebenstehend aufgelistet. Neu ist dabei der Ligapokal, der im Herbst als Zusatzwettbewerb gestartet wird und dann im nächsten Frühjahr in die entscheidende Phase gehen soll. Die Weißenburger finden sich hier in einer Gruppe mit dem Meisterschafts- und Jura-Süd-Rivalen FV Dittenheim, dem SV Marienstein und dem SC Aufkirchen.
Zum Auftakt steht für den TSV 1860 am 6. September das Match in Marienstein an. Weil es Hin- und Rückspiele gibt und die Weißenburger auch in der Bezirksliga noch auf Marienstein und Dittenheim treffen, werden sich diese drei Teams im Zeitfenster von September bis November regelrechte Dauerduelle liefern.
Bereits vor der Corona-Pause, also schon im vergangenen Winter, waren Michael Böhm sowie die Brüder Julian und Noah Camara von der TSG Roth nach Weißenburg gewechselt beziehungsweise zurückgekehrt. Sie hatten logischerweise noch keinen Punktspieleinsatz bei ihrem neuen/alten Verein, wollen dies aber möglichst schnell nachholen.
Auch mehrere aktuelle U19-Spieler des Jahrganges 2002 trainieren derzeit bei den Herren mit und dürfen auf ihre Chance hoffen. „Wir wollen den Jugendspielern eine Perspektive aufzeigen“, erläutert Markus Vierke die Pläne mit dem Nachwuchs aus den eigenen Reihen. Wer die Aussicht auf ausreichend Spielzeit bei den Herren hat, kann durchaus regelmäßig bei den Erwachsenen in der Bezirksliga auftauchen und mitmischen, wie es im bisherigen Verlauf der verlängerten Saison 2019/2021 bereits Daniel Hofrichter gelungen ist. Wenn nicht, dann sind die Talente sicherlich auch in der U19-Landesliga oder in der Kreisliga bei der zweiten Herrenmannschaft bestens aufgehoben und gefordert.
Alles in allem baut der TSV 1860 weiterhin auf den Jugendstil mit Spielern aus der eigenen erfolgreichen Nachwuchs-Abteilung (Bayernliga. Landesliga und Bezirksoberliga). Zusammen mit den vielen etablierten Spielern und dem Trainerstab freut man sich bei den Weißenburgern auf die Saisonfortsetzung und genießt das nun wieder erlaubte Training ohne größere Einschränkungen: „Prinzipiell ist das alles sehr befreiend“, findet Chefcoach Markus Vierke.