Der Titelverteidiger SV Wettelsheim ist bei der Zwischenrunde bereits in der Gruppenphase gescheitert, die SG Ramsberg/St. Veit musste sich im abschließenden Halbfinale geschlagen geben. So blieb für die Vereine aus dem Jura Süden nur noch ein Ticket zur Endrunde um die Hallenfußball-Kreismeisterschaft und das ging – wie seit Jahren gewohnt – an den TSV 1860 Weißenburg. Der Bezirksligist erreichte bei der Zwischenrunde des VGN-Lotto-Hallencups in der heimischen Landkreishalle zunächst Platz eins in der Gruppe D und gewann dann im entscheidenden Playoff mit 3:1 gegen den Liga-Konkurrenten TV Hilpoltstein. Somit qualifizierte sich der TSV 1860 für die Endrunde am kommenden Samstag, 11. Januar, ab 14 Uhr in Neumarkt. Als zweiter Halbfinalsieger der Weißenburger Zwischenrunde werden dort auch die SF Hofstetten vertreten sein. Sie verbuchten das Kreisliga-Duell gegen Ramsberg/St. Veit mit 3:2 für sich. Tags zuvor hatten sich in Schwabach mit dem SV Unterreichenbach (6:0 im Playoff gegen die SpVgg Roth) und dem SV Rednitzhembach (3:0 gegen den TV 48 Schwabach) zwei Kreisligisten durchgesetzt. Die vier weiteren Finalisten für die Endrunde in Neumarkt wurden am gestrigen Dreikönigstag bei den Zwischenrunden in Freystadt und Neumarkt ermittelt. Die Turniere dauerten bei Redaktionsschluss noch an. In Freystadt wurden auch die Endrundengruppen ausgelost. Doch zurück zur Weißenburger Zwischenrunde: In der erneut gut besuchten Landkreishalle schien in der Gruppe C zunächst alles auf den favorisierten Bezirksligisten als Gruppensieger hinauszulaufen: Der TV Hilpoltstein, der für die Zwischenrunde gesetzt war, gewann zum Auftakt mit 4:0 gegen den Kreisklassisten SV Westheim und ließ ein 2:0 gegen den Kreisligisten TSV Feucht folgen. Im letzten Gruppenspiel (und Derby) ging es gegen die Sportfreunde Hofstetten um den Gruppensieg. Der Kreisligist hatte sich diese Chance durch ein 2:1 über Feucht und ein 0:0 gegen Westheim erkämpft. Ein Punkt hätte Hofstetten gegen Hilpoltstein zum Weiterkommen gereicht, am Ende wurden es gar drei, und der späte 1:0-Siegtreffer bescherte zugleich Platz eins in Gruppe C. Für „Hip“ blieb Rang zwei.


Der ebenfalls gesetzte TSV 1860 Weißenburg legte in der Gruppe D mit zwei hohen und souveränen Siegen gegen den TSV Winkelhaid (4:0) sowie im Landkreisderby die SG Ramsberg/St. Veit (5:0) sehr überzeugend los. Die SG konnte froh sein, dass der TSV 1860 nach sieben furiosen Minuten mit fünf Treffern einen Gang zurückschaltete. Im letzten Gruppenspiel hätten sich die Weißenburger sogar eine Niederlage leisten können, schafften aber gegen den SV Wettelsheim nach 0:2-Rückstand in letzter Minute noch das 2:2.
Für Wettelsheim war das Aus schon vorher besiegelt gewesen. Knackpunkt des Turniers war für den Titelverteidiger das erste Match gegen Ramsberg/St. Veit. Fünf (!) Sekunden vor Schluss traf Marco Böhm hier per Freistoß zum 1:0-Sieg für die SG vom See. Weil der SVW anschließend nur 2:2 gegen Winkelhaid spielte, half auch das versöhnliche 2:2 gegen Weißenburg nicht mehr, denn Ramsberg/Veit hatte sich von der Schlappe gegen den TSV 1860 gut berappelt und sicherte sich durch ein 2:0 gegen Winkelhaid Platz zwei in der Gruppe.
Zum Abschluss des Turniers erlebten die Zuschauer in Weißenburg zwei rasante und spannende Halbfinals beziehungsweise Playoffs. Zunächst musste Ramsberg/St. Veit gegen Hofstetten ran. Das 1:0 durch Nico Schwarzer glich Anton Seitz schnell zum 1:1 aus. Das Ergebnis hatte bis zur hitzigen Schlussphase Bestand. Hier wurde der SG, die vehement gegen die Schiedsrichter protestierte, ihre zu hohe Foulbelastung zum Verhängnis: Nicolae Maracine und erneut Seitz nutzten die fälligen Zehnmeter zum 2:1 und 3:1. Sven Egerer verkürzte noch zum 3:2-Endstand.
Im zweiten Playoff legte Hilpoltstein durch Benedikt Herzog das 1:0 vor (3.), doch praktisch im Gegenzug „erzwangen“ die Weißenburger ein Eigentor zum 1:1. Spielstark und temporeich inszenierte der TSV 1860 danach weitere Angriffe, die das 2:1 durch Jonas Ochsenkiel (5.) und das 3:1 durch Julian Camara (8.) brachten. Scheinbar mühelos hatten die Weißenburger vom „alten“ Hallenfußball, der noch zwei Tage zuvor bei der Stadtmeisterschaft gespielt wurde, auf absolut sehenswerten Futsal umgeschaltet und dürften in dieser Form auch bei der Titelvergabe am Samstag in Neumarkt ein Wörtchen mitreden.

TSV 1860 Weißenburg: Johannes Uhl, Patrick Weglöhner, Julian Camara (2), Yannik Strobel, Jonas Ochsenkiel (3), Maik Wnendt (3), Tim Lotter (1), Daniel Hofrichter (2), Michael Böhm (2); Trainer: Markus Vierke.
SG Ramsberg/St. Veit: Thomas Schneider, Luca Löffler, Alexander Weidner, Nico Schwarzer (2), Moritz Halmheu, Sven Egerer (1), Marvin Petrenz, Marco Böhm (1), Andre Hofer (1), Florian Flock; Coach: Christian Lechner.
SV Wettelsheim: Christoph Zwahr, Matthias Lehmeyer, Matthias Müller (2), David Zischler, Hans-Christian Döbler, Tim Ruppert (1), Kevin Rasch (1), Florian Bunz, Valon Pjetraj, Jonathan Strauß; Trainer: Stefan Birngruber.
Schiedsrichter: Markus Kemether (FC Kalbensteinberg), Julian Müller, Jonas Müller (beide TSV 1860 Weißenburg), Güngör Bulduk (TSG Ellingen).