Der TSV 1860 Weißenburg kann auch auf gegnerischem Platz wieder gewinnen: Mit einem 3:0-Sieg bei der SG Nürnberg/Fürth hat das Team von Trainer "JoJo" Müller am vergangenen Samstagnachmittag den ersten Auswärtserfolg der laufenden Saison in der Fußball-Bezirksoberliga gelandet.
Und dieser verdiente "Dreier" war Gold wert angesichts der aktuellen Situation. Die Weißenburger stecken mitten im Abstiegskampf und haben nun mit ihrem optimalen Start aus der Winterpause den Anschluss ans hintere Mittelfeld hergestellt. Nimmt man das Match der vorigen Woche gegen den SC Großschwarzenlohe (4:0) hinzu, dann haben die TSV-Sechziger in zwei Spielen sechs Punkte geholt und dabei 7:0-Tore erzielt -- eine Bilanz, die wieder richtig auf den Klassenerhalt hoffen lässt und auch Mut macht für das schwere Heimspiel und Juraderby am kommenden Sonntag gegen den SC 04 Schwabach.
Das Match bei der SG 1883 begann zunächst verhalten, dann kamen die Gäste besser ins Spiel und hatten Chancen im Minutentakt: Jens Bierlein zielte mit einem Flugkopfball knapp vorbei (22.) und Florian Sprater scheiterte am gegnerischen Torhüter (23.). In der 24. Minute war das 0:1
fällig: einen Schuss von Christoph Oberhauser, den Sprater per Kopf verlängerte konnte Julian Zaher im SG-Tor nicht festhalten. Im Nachschuss war erneut "Flo" Sprater zur Stelle und staubte zur Weißenburger Führung ab. Nach gut einer halben Stunde hatten die Platzherren ihre erste Möglichkeit, doch Cem Hür zielte übers Tor. Dann waren wieder die TSV-Sechziger dran: bis zur Pause hätten sie bei Chancen für Juniorenspieler Bierlein (er zögerte zu lange) und Thomas Vierke (seinen Freistoß klärte der Torwart mit den Fingerspitzen) eine höhere Führung herausschießen können.
Toptorjäger abgemeldet
Aber man hatte schon im ersten Durchgang gesehen, dass der TSV 1860 auf einem guten Weg ist. Ein wichtiger Mosaikstein war neben der mannschaftlichen Geschlossenheit auch die Tatsache, dass Serkan Er den SG-Toptorjäger Enes Meral hervorragend im Griff hatte. Das setzte sich im zweiten Durchgang ebenso fort wie das Chancenplus der Weißenburger.
Bereits in der 56. Minute fiel das 0:2: nach einem Steilpass von Sprater schlug der Nürnberger Björn Werner über den Ball. So konnte Jochen Schwenk allein aufs Tor zusteuern und ließ sich diese Möglichkeit nicht nehmen. Kurz darauf traf Oberhauser die Latte.
Nach gut einer Stunde kassierte Moritz Duschl aus den Reihen der Gastgeber nach einem groben Foul an Markus Lehner die rote Karte. Just danach hätte es noch einmal spannend werden können, doch Werner hatte Pech und setzte einen Kopfball an den Innenpfosten und Sprater rettete auf der Linie. Dann waren wieder die Weißenburger am Zug. In der 73. Minute vergaben der eingewechselte Maxi Zischler sowie Schwenk kurz nacheinander, als sie jeweils aus kurzer Distanz am Torwart scheiterten.
Eine Viertelstunde vor Schluss gab es auch eine überzogene rote Karte für den TSV 1860. Dabei erwischte es Kapitän Daniel Kritsch, der bei einem Zweikampf für ein eigentlich normales Foul hart bestraft wurde.
Die Entscheidung roch sehr nach Konzession. Der TSV 1860 musste nun aufpassen, dass das Spiel nicht doch noch kippte, doch das verhinderte Torhüter Benjamin Tax -- er spielte für den verletzten Hakan Doganer -- bei Merals einziger Möglichkeit. In der 77. Minute machte die Müller-Truppe dann bei einem Konter alles klar: Zischler spielte sich bis auf die Grundlinie durch, passte flach zurück und Markus Lehner schob den Ball zum 0:3 ein. Das war zugleich der Endstand.
TSV 1860 Weißenburg: Tax, Serkan Er, Oberhauser, Serdar Er, Thomas Vierke, Kritsch, Lehner (84. Bashaj), Sprater, Schwenk (79. Lämmermann), Markus Vierke, Bierlein (58. Zischler).
Schiedsrichter: Klein (TSV Neunkirchen).
Tore: 0:1 Florian Sprater (24.); 0:2 Jochen Schwenk (56.); 0:3 Markus Lehner (77.).
Besondere Vorkommnisse: Rote Karten für Duschl (SG 1883) und Kritsch (TSV 1860) jeweils nach Foulspiel.