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Volley Herren 25 03 25

Die 1. Herrenmannschaft des TSV 1860 Weißenburg hat am vergangenen Samstag in aufgeheizter Atmosphäre kühlen Kopf bewahrt und die erste Mannschaft des TSV Neunkirchen mit 3:1 (27:29, 28:26, 25:23, 25:22) in die Knie gezwungen. Somit schließt die Mannschaft von Trainer Ido Holz-meier und seinem Assistenten Florian Krach die Landesliga Nord als Vizemeister ab, weshalb die Saison noch nicht zu Ende ist.

Abgesehen von den Langzeitverletzten Julian Raab, Maximilian Weiler und Florian Krach konnten die Trainer dieses Mal nicht nur aus dem Völlen schöpfen, sondern sogar noch einen Debütanten einsetzen: Neuzugang Maximilian Pflaum, der früher bis zur 3. Liga aktiv war, sein letztes Punkt-spiel aber bereits im Jahr 2016 absolviert hatte, spielte auf der Diagonal-Position durch und sollte dem Spiel seinen Stempel eindrucksvoll aufdrücken.
Die Ausgangsposition war Folgende: Aufgrund der Ergebnisse in Lengfeld – der Tabellenführer und Meister hatte am gleichen Tag bereits zu einer früheren Uhrzeit 4 Punkte gegen SV Schwaig IV und VC Eltmann II geholt – sowie des 3:1-Siegs der Neunkirchner im ersten Spiel gegen den TV Möm-lingen II konnten die Weißenburger mit einem 3:0 oder 3:1-Erfolg noch Tabellenplatz zwei errei-chen, während für die Gastgeber ein beliebig hoch ausfallender Sieg gegen die Sechzger gleichbe-deutend mit der Meisterschaft und dem direkten Aufstieg in die Bayernliga gewesen wäre. Das Drehbuch hätte spannender nicht geschrieben werden können, dementsprechend viele und laut-starke Zuschauer hatten sich in der Halle eingefunden. Dabei konnten die Gästefans, unter denen sich sowohl die erste Damenmannschaft nach erfolgreichem Saisonabschluss in Bad Windsheim als auch nach Ende des ersten Satzes die frisch gebackenen Aufsteiger der zweiten Herrenmann-schaft befanden, die lautstark trommelnden Heimfans überbieten und den Takt durch lautstarke und stetige Anfeuerungen angeben. Bedauerlicherweise wurde die Atmosphäre durch unnötige Ansagen der Gastgeber und des Schiedsgerichts im Voraus in eine unangenehme Richtung aufge-heizt.
Der Beginn des Spiels war dann auch noch vom ersten Schiedsrichter geprägt, der aus unerklärli-chen Gründen innerhalb der ersten zehn Punkte fünf Mal die Kapitäne zu sich holte und sich so unnötig in den Vordergrund spielte, was den Spielern auf dem Feld es deutlich erschwerte, in die Partie zu finden. Danach entwickelte sich jedoch eine packende Begegnung, bei der es beide Mannschaften verdient gehabt hätten, als Sieger vom Feld zu gehen. Der Neunkirchner Zuspieler setzte das ganze Spiel über sehr häufig seinen erfahrenen Diagonal-Angreifer ein, den die Gäste aus der Römerstadt weder im Block noch in der Abwehr in den Griff bekamen. Michael Dalinger schenkte dagegen – vor allem in den ersten beiden Sätzen – insbesondere seinen Mittelblockern Thomas Schiele und Franz Miedel häufig das Vertrauen, welche dieses mit einer eindrucksvollen Erfolgsquote zurückzahlten. Und wenn man nicht mehr weiter wusste, ging der Ball zu Neuling Max Pflaum, der sich erstaunlich gut integriert hatte und eine phantastische Leistung zeigte.
So waren die ersten beiden Sätze komplett ausgeglichen, weshalb ein Stand von 1:1 nach diesen auf jeden Fall gerecht war. Allerdings hatten die Gastgeber im zweiten Durchgang zweimal Satz-ball zur 2:0-Führung, was für sie gleichbedeutend mit dem sicheren Relegationsticket gewesen wäre. Diese konnte das Team um Kapitän Philipp Häußler allerdings beeindruckend und nerven-stark abwehren. Danach wurden auch die Außenangreifer des TSV 1860 immer stärker, sodass Michael Dalinger die Qual der Wahl hatte, auf wen er seine Pässe spielen sollte, weil alle Angreifer sich regelmäßig durchsetzten. Fabian Eberle begann Satz drei mit einer wichtigen Aufschlagserie, der Weißenburger Block stand gut und die Abwehr zeigte – angeführt von Libero Fabian Promm – spektakuläre Aktionen. Den Gastgebern merkte man dagegen an, dass sowohl Spiel eins als auch der verlorene Satz Spuren hinterlassen hatte. Dennoch war der richtungsweisende dritte Durchgang bis 20:20 ausgeglichen, ehe die Gäste noch mehr im Köcher hatten und diesen daher verdient mit 25:23 für sich entscheiden konnten. Jetzt hattten die Neunkirchner nicht mehr viel entgegenzusetzen, während der Sechzger wild entschlossen waren und sich mit 15:6 in Front spielten. Der Vorsprung schmilzte zwar noch etwas, dennoch machten sich beim Stand von 24:19 bereits alle bereit zum Jubeln. Allerdings meldeten sich dann doch noch etwas die Nerven, wäh-rend die Gastgeber nichts mehr zu verlieren hatten, ihre letzten Kräft mobilisierten und durch star-ke Sprungaufschläge sowie spektakuläre Blocks nochmal auf 22:24 verkürzen konnten, sodass Ido Holzmeier auch seine letzte Auszeit nehmen musste. Dann war es allerdings soweit: Der vierte Matchball saß und es brachen alle Dämme. Auf Seiten der Sieger lagen sich alle jubelnd in den Armen, während die Unterlegenen mit leeren Händen da standen und bitter enttäuscht waren.
Für die Weißenburger gilt es jetzt nochmal, sich zwei Wochen im Training für den letzten Höhe-punkt der Saison bereit zu machen. Dann geht es am 05.04.2025 zur Relegation nach Regens-burg: Gegner werden dort der gastgebende Tabellenzweite der Landesliga Nord-Ost, die SG Do-nau Volleys Regensburg II, sowie der Tabellenachte der Bayernliga Nord, der SV Schwaig III, sein. Der TSV 1860 möchte dazu für Mannschaft und Fans einen Bus stellen, wozu noch nähere Infor-mationen folgen. Wenn der Support von der Tribüne und der Zusammenhalt in der Mannschaft ähnlich (laut-)stark sein wird, ist den Aufsteigern der Durchmarsch in die Bayernliga durchaus zuzutrauen.

Für den TSV 1860 Weißenburg waren in Neunkirchen dabei:
Michael Dalinger (4), Björn Dehler (6), Fabian Eberle (10), Philipp Häußler (9, Kapitän), Yannick Hemmeter (5), Franz Miedel (11), Maximilian Pflaum (12), Fabian Promm (1, Libero), Thomas Schiele (8); Coach: Ido Holzmeier, Co-Trainer: Florian Krach.