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Unser TSV 1860 unterstützt den 17-jährigen Julian, den Enkel von Claus Wagner, beim „Powerchair Football“. Das Derby der Fußball-Landesliga gegen den SC 04 Schwabach war beim TSV 1860 Weißenburg zugleich ein „Aktionsspieltag für Julian“. Für den Enkel des früheren Vereinsvorsitzenden Claus Wagner wurden 1300 Euro gesammelt und als Spende übergeben. Das Geld soll dazu beitragen, dass sich Julian den Traum von einem eigenen Sportrollstuhl erfüllen kann. Der 17-Jährige muss seit seiner Geburt mit einer Muskelerkrankung leben, die ihn an den Elektrorollstuhl bindet (wir berichteten mehrfach). Julian ist großer Fußballfan, konnte diesen Sport aber nie selbst ausüben. Vor ein paar Jahren hat er allerdings den „Powerchair Football“ für sich entdeckt. „Das ist eine inklusive, faszinierende Sportart, die es Menschen wie mir ermöglicht, aktiv Fußball zu spielen“, sagt Julian.


„Spiel komplett verändert“
Anfangs mischte er in seinem Alltagsrollstuhl mit. „Hierin war es allerdings kaum möglich, präzise Pässe, schnelle Manöver oder gezielte Schüsse zu spielen. Trotzdem habe ich immer weitergemacht, nie aufgegeben und daran geglaubt, dass eines Tages ein Sportrollstuhl für mich Realität wird.“ Seit einem Jahr darf er mit einem professionellen Sportrollstuhl spielen, der aber nur ausgeliehen ist. „Das hat mein Spiel komplett verändert“, stellt Julian fest. „Plötzlich kann ich schnell reagieren, präzise spielen und noch viel besser am Spiel teilnehmen.“
Julians großer Traum ist es nun, einen eigenen Sportrolli zu haben. Dabei wird er vom TSV 1860 unterstützt. Für den Weißenburger Verein ist es eine „Herzensangelegenheit“, Julian Nötzel zu helfen und zu unterstützen. Immer wieder gab es Aktionen für den Enkel des 2016 verstorbenen langjährigen Vereinsvorsitzenden Claus Wagner.
So auch jetzt beim Landesliga-Derby gegen Schwabach, das zwar mit 1:2 verloren ging, auf Weißenburger Seite aber dennoch einen Gewinner hatte: Der TSV 1860 spendete 500 Euro für Julian, den gleichen Betrag stellte Günther Forster von Wüstenrot in Weißenburg zur Verfügung. 100 Euro kamen von der Firma Dachsysteme Hohenberger. Am Spieltag selbst steckten die Zuschauer 200 Euro in die bereitstehende Spendenbox. Bei der Übergabe betonten Franz Wokon und Dieter Siol vonseiten des TSV 1860, dass man Claus Wagner und sein außergewöhnliches Engagement nie vergessen werde. Von daher war es auch keine Frage, zur Spendenaktion seines Enkels beizutragen.
16 500 Euro wird der Spezial-Rollstuhl kosten, bislang wurden 6600 Euro gesammelt – der Traum rückt also näher. Bis er sich verwirklichen lässt, spielt Julian weiter in seinem Leih-Rolli. Dabei ist er für die Munich Sharks, einem engagierten Powerchair-Football-Team aus München, im Einsatz. In der bayerischen Landeshauptstadt lebt der 17-Jährige auch mit seiner Familie.
Bei den Sharks wird einmal pro Woche gemeinsam trainiert – „mit viel Leidenschaft, Teamgeist und Ehrgeiz“, wie Julian unterstreicht. Fünfmal im Jahr nehmen die „Haie“ an Bundesliga-Spieltagen teil und messen sich mit anderen Teams aus ganz Deutschland. Seit Kurzem darf er sich auch über eine „besondere Ehre“ freuen: „Ich wurde in das Development-Team der deutschen Powerchair-Football-Nationalmannschaft berufen. Für mich eine riesige Motivation, und ein Ansporn, weiter an mir zu arbeiten“, so Julian.
Er will nun den nächsten Schritt gehen, und zwar mit einem eigenen Sportrollstuhl, der perfekt auf ihn und seine Bedürfnisse angepasst werden kann. „Nur so kann ich langfristig auf hohem Niveau spielen und mich weiterentwickeln“, weiß Julian. Die Anschaffung können er und seine Familie nicht stemmen, insofern hat er die Spendenaktion gestartet und freute sich bei der Übergabe in der Halbzeit des Landesliga-Spiels zusammen mit seiner Oma Maria Wagner sowie mit seinem Patenonkel Martin Wagner sehr über die Unterstützung durch den TSV 1860.
Julian dankt auch allen anderen, die bislang für ihn gespendet haben. Wer dem jungen Mann helfen möchte, seinen Traum zu erfüllen, findet weitere Infos und den Weg zur Spende online unter der Adresse www.goodcrowd.org/mein-eigener-sportrollstuhl.

Bild: Julian Nötzel (vorn) zusammen mit Franz Wokon, Günther Forster, Dieter Siol, Maria Wagner und Martin Wagner (von links). Foto: Uwe Mühling