Ein 0:0 kann im Fußball eine recht triste Angelegenheit sein. Es geht aber auch anders, wie die „Nullnummer“ in der Fußball-Landesliga Nordost zwischen dem SV Mitterteich und dem TSV 1860 Weißenburg am Samstag bewiesen hat. Mit guten und schlechten Nachrichten für die „Sechziger“. Die gute Nachricht: Die Weißenburger konnten im „Sechs-Punkte-Spiel“ nach einer kämpferisch richtig starken Leistung erhobenen Hauptes vom Platz gehen, mussten sie doch eine gute Stunde in Unterzahl spielen. Die schlechte Nachricht: der TSV 1860 kassierte zwei Rote Karten und bangt um seinen Torhüter Maximilian Laub. Der Reihe nach: Die erste nennenswerte Szene in diesem für beide Seiten so wichtigen Duell im Landkreis Tirschenreuth hatten die Hausherren, ein 18-Meter-Schuss von Marco Kießling ging am Gehäuse vorbei.
Auf der anderen Seite überlupfte Robin Renner nach einem weiten Ball den herauseilenden SV-Schlussmann Tim Lauterbach, doch ein Abwehrspieler kratzte den Ball noch von der Linie (16.). Erstmals ernsthaft eingreifen musste Weißenburgs Torwart Max Laub nach einer guten halben Stunde, als er bei einem 16-Meter-Schuss von Pascal Höcht noch die Fäuste hochriss. Wenig später war Lauterbach schon wieder überwunden, diesmal von Tim Koszorus, doch wieder rettete ein Abwehrbein auf der Torlinie.
Eine entscheidende Szene in der Partie dann kurz vor der Pause: zur Überraschung der Gäste ertönte in der 40. Minute ein Pfiff, im Laufduell soll Yannis Herger seinen Gegenspieler getreten haben, Schiedsrichter Maximilian Baier zeigte Herger die Rote Karte. Trainer Sebastian Schulik echauffierte sich an der Seitenlinie offenbar zu deutlich über diese Entscheidung – die Szene hatte sich wenige Meter von der Weißenburger Trainerbank entfernt abgespielt – er folgte Herger ebenfalls mit „Rot“.
Die Pause in einer an sich ausgeglichenen Begegnung half dann wohl, die Gemüter abzukühlen. Und sie half wohl zunächst auch dem TSV 1860, der trotz Unterzahl die nächsten Chancen hatte. Nach Vorarbeit von Koszorus war Lauterbach aber einen Schritt schneller als Alexander Morgenroth (53.). Und zehn Minuten später zögerte Renner etwas zu lange, der Ball wurde ihm noch vom Fuß genommen.
In der 86. Minute dann segelte ein hoher Ball in den Weißenburger Strafraum, Laub pflückte ihn herunter, bei der Landung landete aber ein Gegenspieler auf seinem Fuß – der TSV-1860-Schlussmann musste länger behandelt werden, spielte aber humpelnd zu Ende. In der daraus resultierenden zehnminütigen Nachspielzeit hatte denn Mitterteich seine einzige echte Chance in Überzahl, doch Marco Jäger warf sich ohne Rücksicht auf Verluste in einen Schuss von Pascal Höcht – irgendwie ein sinnbildliches Ende für den Einsatzwillen der dezimierten „Sechziger“ an diesem Nachmittag. Am Samstag wartet ein Heimspiel gegen den FSV Stadeln auf den TSV 1860.
SV Mitterteich: Tim Lauterbach, Strmiska, Kahrig (72. Wunderlich), Günthner, Höcht, Münsterer (55. Daniel Lauterbach), Kießling, Pollak, Jelinek, Wagner (84. Greim), Souza (76. Müller).
TSV 1860 Weißenburg: Laub, Jäger, Leibhard, Renner, Häßler (79. Lehner), Schneider, Herger, Koszorus, Morgenroth (78. Meier), Hohe, Schmied (96. Krach).
Schiedsrichter: Maximilian Baier (VfR Regensburg); Rote Karten: Herger (Weißenburg, 40.), Schulik (Weißenburg, 40.); Zuschauer: 120.