Achtungserfolg in der Landesliga Nordost: Im Nachhol-Flutlichtspiel am Dienstagabend trotzte unser TSV 1860 der auswärts bis dato makellosen Spitzenmannschaft vom FSV Erlangen-Bruck ein 1:1 (0:0)-Unentschieden ab. Mit der bemerkenswerten Bilanz von sechs Siegen in sechs Spielen war die Mannschaft von Trainer Philip Messingschlager in den DOTLUX-Fussballpark gereist, verlassen hat sie ihn mit dem ersten, nun ja, kleinen Makel, nämlich „nur“ einem Punkt. Warum die Brucker bislang derart erfolgreich agieren, das war auch in Weißenburg zu erkennen.
Spielerisch waren die Gäste überlegen und legten ein enormes Tempo an den Tag. Aber, die Hausherren hielten mit vollem Einsatz und viel Leidenschaft in einem intensiven Spiel dagegen, verteidigten gut – und wenn doch mal was „schief“ ging aus TSV-Sicht, dann war ja noch Schlussmann Maximilian Laub zur Stelle. Fast hätte der FSV aber seinen Start nach Maß erwischt, nach acht Minuten herrschte Durcheinander vor dem TSV-Tor, mehrmals wurden Erlanger Schüsse geblockt.
Nach 16 Minuten dann wie aus dem Nichts die Führung für die Gastgeber: Robin Renner erhielt den Ball im Mittelfeld und zog zur Überraschung aller – inklusive des weit vor seinem Gehäuse postierten FSV-Torwarts Enis Izbudak – ab, und der Ball schlug sensationell aus 40 Metern ein. Die nächsten Gelegenheiten gehörten Erlangen, vor allem der pfeilschnelle Torjäger Samuel Arles bereitete den Weißenburgern Schwierigkeiten, sie überstanden aber alle Situationen schadlos. Im Gegenzug einer Arles-Chance zeigte auch Robin Renner, dass er nicht zu den langsamsten in dieser Liga gehört, in aussichtsreicher Position entschied er sich aber gegen den Abschluss und passte quer auf Kamalou Tchagouni, der Renners Tempo aber nicht folgen konnte und zu spät kam (35.).
Gleich nach Wiederanpfiff dann der, aus TSV-Sicht, Knackpunkt der Partie: Torwart Izubudak unterlief ein Fehlpass auf Renner, der frei vor dem Tor aber wohl zu überrascht war und die Riesenchance zum 2:0 aus 14 Metern vergab. In der Folge wurden die Chancen weniger, Weißenburg lieferte den Bruckern einen großen Kampf und spielte nach 65 Minuten in Überzahl, als Umut Dogan nach einem deftigen Einsteigen für zehn Minuten raus musste. Doch die Zeitstrafe für den FSV war noch nicht abgelaufen, da stieg auch Marco Jäger rüde ein und flog mit „Gelb-Rot“ vom Platz. Und noch ein Mal griff der Unparteiische Noel Gabler ein, nach einem Zweikampf von Dogan und Anoirdin Amidou im Strafraum entschied er in der 86. Minute auf Foulelfmeter für den Gast – zumindest für das Weißenburger Lager eine strittige Entscheidung. Nikola Milovski war es egal, er verwandelte zum Ausgleich und Endstand. Beinahe wäre es das aber gar nicht gewesen, in der 94. Minute verpassten Freund und Feind eine Hereingabe von Arles. Mochten die Brucker diese vergebene Gelegenheit beklagt haben, trauerten die „Sechziger“ dem verpassten 2:0 nach der Pause hinterher. Auch Trainer Marco Fabritius, der aber insgesamt die „überragende Einstellung“ seiner Schützlinge lobte. Am Sonntag geht es zum wichtigen Auswärtsspiel nach Lauterhofen (15 Uhr).
TSV 1860 Weißenburg: Laub, Sahitaj, Jäger, Schneider, Meier, Renner (78. Leitel), Tchagouni (54. Krach), Koz (88. Böhm), Morgenroth (68. Schissler), Schmied, Amidou (93. Timmermann).
FSV Erlangen-Bruck: Izbudak, Lustig, Boukouvalas, Dogan, Wolf (78. Herac), Pankey, Milovski, Nyary, Arles, Pejovic (61. Lamprecht), Gnerlich.
Schiedsrichter: Noel Gabler (DJK Eichlberg-Neukirchen); Tore: 1:0 Renner (17.), 1:1 Milovski (86., Elfmeter); Gelb-Rote Karte: Jäger (74., Weißenburg); Zuschauer: 80.