Eine Stunde lang war es recht ausgeglichen, dann aber verlor unser TSV 1860 noch mit 0:3 gegen den Tabellenzweiten Jahn Forchheim und hatte obendrein auch einen Platzverweis für Torhüter Maximilian Laub zu beklagen. Unser TSV 1860 hat die dritte Heimniederlage in Serie hinnehmen müssen: Das Team von Trainer Marco Fabritius verlor am Samstag in der Fußball-Landesliga Nordost mit 0:3 gegen den Tabellenzweiten SpVgg Jahn Forchheim. Als weiterer Wermutstropfen kam eine Rote Karte für Torhüter Maximilian Laub hinzu. Für die Forchheimer war es der siebte Sieg in Folge. Die Oberfranken untermauerten damit Rang zwei hinter dem Bayernliga-Absteiger FC Eintracht Münchberg, der das Duell der bislang Ungeschlagenen bei der SG Quelle Fürth klar mit 4:1 für sich entschied. Der TSV 1860 hat aus den letzten fünf Spielen nur einen Punkt geholt, bleibt in der unteren Tabellenhälfte aber (noch) über dem Strich der Abstiegszone.
„Wir waren gut im Spiel“
Das 0:3 gegen den Jahn hört sich deutlicher an, als die Angelegenheit vor rund 180 Zuschauern vom Spielverlauf her war. „Bis zum 0:1 war es eigentlich ein relativ ausgeglichenes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten“, befand denn auch Trainer Fabritius. „Gegen einen Liga-Topkonkurrenten waren wir gut im Spiel.“
Die erste Halbzeit wurde von den beiden Abwehrreihen dominiert, dennoch ergab sich die eine oder andere Möglichkeit: Auf Weißenburger Seite war es zunächst ein Freistoß von Philipp Meier (nach Foul an Michael Böhm), der in der Mauer landete (siebte Minute). Bei Forchheim verfehlten Christoph Hüllmandel per Kopfball sowie Christian Rzonsa mit einem Schuss jeweils das Tor (18. und 36.). Vor der Pause war dann wieder der TSV 1860 am Zug: Nach Flanke von Meier kam Böhm im Fünfer zum Kopfball, konnte das Leder aber nicht richtig drücken (38.). Zudem zielte Robin Renner nach einem weiten Ball von Kapitän Noah Schneider von halbrechts am linken Eck vorbei (40.).
Nach dem leistungsgerechten Remis zur Pause war es erneut Renner, der im zweiten Abschnitt für die erste Gefahr sorgte – seine Hereingabe von der Grundlinie wurde allerdings zur Ecke geklärt (53.). Nach genau einer Stunde fiel dann das erste Tor: Fabian Männlein setzte sich im Mittelfeld entschlossen durch und zog aus 20 Metern ab. Sein Schuss landete als tückischer Aufsetzer zum 0:1 in den Maschen.
„Danach mussten wir mehr riskieren, haben defensiv etwas die Ordnung verloren und mussten dann durch eine Art Wembley-Tor das 0:2 hinnehmen“, schilderte TSV-1860-Coach Fabritius die folgende Phase, in der zu allem Übel auch noch Rechtsverteidiger Marco Jäger verletzungsbedingt vom Platz musste. Der eingewechselte SpVgg-Spieler Nico Geyer lief danach quer zum Sechzehner, zog ab und traf die Unterkante der Latte. Von dort sprang der Ball deutlich hinter der Linie auf, wie es sowohl der Linienrichter als auch nahestehende Zuschauer gesehen hatten und bestätigten (78.).
Aufreger in der 82. Minute
Die Partie war im Prinzip entschieden, umso überflüssiger waren dann eine Szene und ein Aufreger in der 82. Minute: Jahn-Torjäger Patrick Hoffmann schubste bei einem Zweikampf TSV-Keeper Maximilian Laub zu Boden. Letzterer sprang auf, stürmte auf den Forchheimer zu und stieß ihn ebenfalls weg. Schiedsrichter Moritz Osteried zückte für diese Tätlichkeit beziehungsweise für dieses Revanchefoul die Rote Karte gegen Laub, Hoffmann erhielt Gelb. Auch die Weißenburger Seite musste einräumen, dass der Platzverweis berechtigt war. Trainer Fabritius drückte es zurückhaltend aus und sprach von einer „unglücklichen Aktion“. Zu den aktuellen Verletzungssorgen kommt nun auch noch eine Rot-Sperre für den Torwart: „Das tut mit Blick auf die kommenden Spiele weh“, stellte der Coach fest.
Beim TSV 1860 wird nun im Normalfall Dominic Rogner als Nummer eins im Tor stehen. Gegen Forchheim sprang für die letzten Minuten Torwarttrainer Jan Brandt ein, der allerdings das dritte Gegentor in der Nachspielzeit durch Niklas Held zum 0:3-Endstand nicht verhindern konnte (93.). Kurz zuvor hatte Weißenburgs Alexander Morgenroth noch die Chance auf eine Resultats-Verbesserung gehabt, war mit seinem 16-Meter-Schuss aber an Torwart Moritz Prenzler gescheitert.
Nun heißt es beim TSV 1860 „analysieren und aufarbeiten“, wie Trainer Marco Fabritius nach Spielschluss noch auf dem Platz sagte. Zugleich wird man sich auf die kommenden Aufgaben vorbereiten: Am Sonntag, 14. September, um 14 Uhr müssen die Weißenburger in Gutenstetten beim SVG Steinachgrund antreten; am Samstag, 20. September, um 16 Uhr folgt dann das Heimspiel gegen das Schlusslicht FC Vorwärts Röslau. Spätestens dann ist ein „Dreier“ Pflicht.
TSV 1860 Weißenburg: Laub, Schmied, Jäger (65. Krach), Meier, Leibhard, Schneider, Hos (71. Husejnovic), Ramic (78. Timmerman), Amidou, Renner (84. Brandt), Böhm (58. Morgenroth).
SpVgg Jahn Forchheim: Prenzler, Pierer von Esch, Basener (58. Geyer), Fabian Hofmann, Patrick Hoffmann (86. Tim Hofmann), Rzonsa (75. Rupp), Held, Männlein (89. Hutzler), Hüllmandel, Sinelis (61. Schmitt), Baumgartl.
Schiedsrichter: Moritz Osteried (SpVgg Krumbach); Zuschauer: 180; Tore: 0:1 Fabian Männlein (60. Minute), 0:2 Nico Geyer (78.), 0:3 Niklas Held (93.); Besonderes Vorkommnis: Rote Karte für Maximilian Laub wegen einer Tätlichkeit.