Der 21. Weißenburger Altstadtlauf hat gestern alle Erwartungen übertroffen: Fast 700 Sportler/in­nen starteten über den ganzen Tag verteilt bei den Einzel- und Staffelrennen auf dem zwei Kilometer langen Kurs rund um die Innenstadt und sorgten für einen neuen Teilnehmerrekord. Zahlreiche Zuschauer und ein großes Rahmenprogramm machten das Läuferfest perfekt. Besonders gefragt waren die Nachwuchs­wettbewerbe, zu denen über 400 Schüler und Bambini (links unten mit Unterstützung von Moderator Alexander Höhn) ins Rennen gingen. Für die Allerkleinsten gab es noch keine Zeitnahme, dafür umso mehr Aufregung und Begeisterung auf einer verkürzten Strecke durch die Luitpoldstraße und die Obertorstraße. Zahlreiche weitere Kinder gingen am Nachmittag obendrein noch ins traditionelle Staffelrennen. Den Hauptlauf über 10 000 Meter gewannen Andreas Straßner ESV Treuchtlingen (links oben mit seiner Tochter) und Annika Ehrhardt (TSG Roth), die damit weitere Punkte für die Läufer-Cup-Serie sammelten. Organisatorisch klappte alles hervorragend. Oberbürgermeister Jürgen Schröppel sprach von einem „gigantischen Aufwand“, den die Veranstalter vom TSV 1860 und vom Förderverein proLeichtathletik mit Unterstützung der Stadt betreiben.

Bestes Laufwetter, viel Begeisterung bei den knapp 700 Teilnehmern sowie bei den vielen Zuschauern und spannende Wettbewerbe: Der 21. Weißenburger Altstadtlauf war gestern eine rundum gelungene Veranstaltung – ein echtes Läuferfest, zu dem die Innenstadt abgesperrt war und zahlreiche fleißige Helfer ihren Beitrag leisteten. Beim Jugend-, Hobby- und Hauptlauf am Vormittag ging es noch relativ ruhig zu am Start- und Zielpunkt in der Luitpoldstraße. Das sollte sich dann gegen Mittag ändern, als zunächst das Schülerrennen und dann die Bambiniläufe für reichlich Leben sorgten. Man kann getrost sagen, dass sich der Altstadtlauf in den vergan­genen Jahren zu einem der großen Nachwuchswettbewerbe überhaupt in der Region entwickelt hat. Allein die Weißenburger Grundschule hatte un­ter der Regie von Lehrerin Susanne Meyer“ rund 200 Kinder am Start – der Schulencup für die Meistbeteiligung in diesem Altersbereich war der Grundschule somit sicher. Den gleichen Preis bei den ganz Kleinen sicherte sich der städtische (Sport-)Kindergarten Am Hof.

Das Hauptrennen über 10 000 Meter (fünf Runden), das mit nur 60 Teil­nehmern mehr Zuspruch verdient gehabt hätte, dominierte ganz klar And­reas Straßner. Er startet für den ESV Treuchtlingen, lebt mit seiner Familie jedoch im Weißenburger Ortsteil in Niederhofen. Insofern kann man getrost vom Sieg eines Lokalmatadoren sprechen. Straßner lag in 34:01 Minuten deutlich vor Sven Ehrhardt von der TSG Roth (35:39).

Während der Sieger ein ziemlich einsames Rennen lief, hatte Ehrhardt lange Zeit gleichauf mit Stefan Zäh vom Geh-Punkt Weißenburg seine Runden gezogen, sich dann jedoch am Ende abgesetzt. Stefan Zäh wurde schließlicht Dritter in 36:16.

Bei den Frauen gab es einen Zweikampf zwischen Annika Ehrhardt (TSG Roth) und Simone Hüttl (Geh-Punkt Weißenburg). Die frischgeba­ckene Rother Abiturientin konnte in der Schlussphase noch zulegen und gewann schließlich in 40:41 Minuten mit 24 Sekunden Vorsprung auf Hüttl. Annika Ehrhardt wiederholte damit ihren Vorjahressieg von Weißenburg. Hervorragende Dritte wurde Stefanie Neulinger (Geh-Punkt).

Den ersten Sieg des Tages hatte zu­vor schon Nico Schmidt von Arriba Göppersdorf eingefahren, der den Jugend- und Hobbylauf über vier Kilometer in 14:23 gewann – als B-Jugendlicher hatte er die gesamte Konkurrenz hinter sich gelassen. Der Schülerlauf kurz nach dem Mittagsläuten bescherte den größten Start des Tages: Rund 200 Kinder liefen – ohne Zwischenfälle – gleichzeitig los und hatte eine Runde über 2 000 Meter zu absolvieren. Klar, dass hier die Älteren Vorteile hatten. Matthias Brickel siegte im Trikot der Sparkasse Mittelfranken-Süd bei den Jungen, und Theresa Schwarzbauer von Arriba Göppersdorf lag bei den Schülerinnen vorn.

Keine Zeitnahme gab es anschließend bei den Bambini, die in vier Einzelrennen auf die 500 Meter lange Strecke geschickt wurden. „Die Eltern sind viel nervöser als die Kinder,“ stellte Alexander Höhn mit einem Augenzwinkern treffend fest. Der Ellinger war einmal mehr ein vorzüglicher Moderator der Großveranstaltung – informativ und unterhaltsam führte er durch den Marathon an Wettbewerben (über die abschließenden Staffelläufe werden wir noch berichten).

Neben den Laufveranstaltungen lockten auch zahlreiche Stände und Aktionen in die Weißenburger Innenstadt. Unter anderem präsentierte sich die Lebenshilfe Weißenburg, und das nicht von ungefähr: „Behinderung im Sport“ lautete heuer nämlich die so­ziale Überschrift des Tages. Die Lebenshilfe zeigte mit zahlreichen Läufern, dass Sport und Behinderung sehr gut zusammenpassen. Zusätzlich gab es noch spektakuläre Vorführungen – etwa von Einrad-Weltmeister Andreas Hemmeter. Und auch die Trommelgruppe „Lakelele“ war wieder dabei und gab den Läufern für den Endspurt nochmals einen Kick.

Veranstalter war einmal mehr die bewährte Riege aus TSV 1860, Förderverein proLeichtathletik sowie der Stadt Weißenburg. Das Organisationsteam um Christian Weber und Dieter Wirth bekam von den Teilnehmern sehr viel Lob für einen Altstadtlauf, der diesen Namen mit seiner schönen Strecke auch tatsächlich verdient hat.

Der Weißenburger Altstadtlauf hat vor gut 20 Jahren als reines Staffelrennen begonnen. Trotz aller Einzelwettbewerbe, die vor allem im Nachwuchsbereich einen enormen Boom erleben (wir berich­teten gestern ausführlich), lebt die Tradition der Mannschaftskonkurrenzen fort und trug am Sonntagnachmittag maßgeblich zum neuen Teilnehmer­rekord bei. Waren es im Vorjahr nur 45 Staffeln, so steigerte sich die Zahl der laufenden Trios heuer wieder auf 60. Macht zusammen 180 Läuferinnen und Läufer in den Mannschaftswettbewerben. In den Einzelrennen kamen 490 Sportler ins Ziel. Das bedeutet unterm Strich eine Zahl von insgesamt 670 Finishern – knapp 200 mehr als im Vorjahr. Besonders bemerkenswert ist der hohe Anteil an Schülern und Jugendlichen – sie stellten über 500 Teilnehmer!

So gingen denn auch 34 Schüler- und fünf Jugendstaffeln auf den Altstadt-Rundkurs. Bei den Schülern gab es einen Dreifach-Triumph für die Eintracht Kattenhochstatt, die komplett das Podest bei der Siegerehrung füllte. Bei den Schülerinnen lag das Trio des ausrichtenden TSV 1860 vor den Mädels der Eintracht bzw. des Gymnasiums. Bei der Jugend gewannen Arriba Göppersdorf (Jungs) und die Realschule Weißenburg (Mädchen).

100 Liter Bier erlaufen

Auch bei den Erwachsenen wird stets vor allem um die vorderen Platzierungen und Zeiten heftig gefightet. Die Mannschaft ohne Namen (M.O.N.) konnte bei den Herren ihren Vorjahrestitel vor zwei Teams des Geh-Punktes Weißenburg verteidigen. M.O.N. siegte auch bei den gemischten Staffeln. Dafür durfte sich der Geh-Punkt über den ersten Platz bei den Frauen freuen, und das Team um „Doc“ Lindner lag in der Familienwertung im Trikot der Arriba vorn. Vergeben wurde heuer erstmals der Feuerwehren-Cup, um einen weiteren Akzent in Richtung Breitensport zu setzen: Matthias Ottinger, Edgar Moritz und Marco Reich erliefen in gut 53 Minuten 100 Liter Bier als Son­derpreis für die Freiwillige Feuerwehr Weißenburg – insgesamt waren aber nur drei reine FFW-Teams am Start.

Ziemlich „mau“ war auch die Be­teiligung am Hauptlauf, der nur rund 60 Starter anlockte. Laufveranstaltungen in benachbarten Städten mö­gen ein Grund für die geringe Resonanz gewesen sein. Unabhängig davon scheint das 10 000-Meter-Rennen, das zur Läufer-Cup-Serie zählt generell kein großes Zugpferd zu sein – daran ändert offenbar auch die allseits gelobte perfekte Organisation nichts. Die Veranstalter (TSV 1860, Förderverein proLeichtathletik und Stadt) werden sich in diesem Punkt sicherlich Gedanken machen müssen. Hinzu kam beim Hauptlauf, dass die Teilnehmer am späten Vormittag vor (noch) recht spärlicher Kulisse ihre Runden drehten. Das sollte sich spä­testens mit dem Start der über 200 Schüler sowie wenig später der rund 200 Bambini schlagartig ändern.

Vor allem im Zielbereich standen die Zuschauer bei diesen Läufen dicht gedrängt. Viele blieben noch bzw. kamen bei den Staffeln hinzu, sodass auch hier ein großes Spalier in der Luitpoldstraße einen schönen Rahmen bildete.

Zu den „Dauergästen“ zählten am Sonntag unter anderem Oberbürgermeister Jürgen Schröppel, der Landtagsabgeordnete Gerhard Wägemann, die BLSV-Kreisvorsitzende Brigitte Brand und der Weißenburger Sparkassen-Geschäftstellenleiter Peter Schiebsdat aus dem Kreis der Spon­soren. Sie gaben teils Startschüsse, verteilten Medaillen an die Kleinsten und assistierten bei den Siegereh­rungen auf der Bühne. Hier heizte zum Abschluss eines langen Läufer­tages die Tanzgruppe „Stylissimo“ dem Publikum (und sich selbst) kräftig ein – eine von vielen Punkten im Rahmenprogramm des 21. Altstadtlaufes.

Unterm Strich konnten Veranstaltungsleiter Christian Weber, Dieter Wirth vom Organisationsteam und Steffen Fiedler als Vorsitzender von proLeichtathletik ein sehr positives Fazit ziehen. Stellvertretend für die Macher und die rund 75 Helferinnen und Helfer stellte Weber fest: „Ein derart positives Feedback und vor allem ein so häufiges habe ich noch nie erlebt. Wahnsinn!“