Gegen die „Last-Minute-Wendelsteiner“ war am vergangenen Sonntag kein Kraut gewachsen, die U13-Junioren der JFG sicherten sich beim Endrundenturnier in Schwabach den Titel bei der Hallenmeisterschaft im Kreis Neumarkt/Jura. Auch die beiden lokalen Vertreter, der TSV 1860 Weißenburg und der SC Ettenstatt fielen den Wendelsteinern „zum Opfer“. Wobei man im Fall des SCE sagen muss, dass ihr Duell gegen die JFG nicht mehr die Bedeutung hatte, wie es später jenes des TSV 1860 haben sollte. Denn die von Marco Pihale und Michael Weglehner betreuten Ettenstatter trafen im letzten Gruppenspiel auf den Turnierfavoriten und hatten zu diesem Zeitpunkt schon keine Chance mehr auf eine Halbfinalteilnahme. Gegen die JFG Rothsee Süd (0:4) und den TSV Wolfstein (0:1) hatten die Ettenstatter zuvor bereits verloren, gegen Wendelstein setzte es ein 0:5, das aber lange nicht so klar verlief, wie es das Ergebnis vermuten lässt. Schließlich ging es für den Süd-Kreisklassisten in seinem letzten Spiel des Nachmittags in der schmucken und gut besuchten Schwabacher Goldschlägerhalle um Platz sieben. Und da durften die SCE-Jungs noch ein Erfolgserlebnis verbuchen, sie gewannen gegen den Kreisligisten SG TSV Mühlhausen mit 4:3 nach Sechsmeterschießen. „Für uns war es ein Erlebnis, in der Endrunde dabei zu sein und gegen höherklassige Gegner Erfahrungen zu sammeln“, bilanzierte Trainer Pihale, „man merkt einfach, dass diese Mannschaften ausgeglichener besetzt sind und einen breiteren Kader haben als wir“. Zu diesen höherklassig spielenden Teams zählt ja auch die von Stefan Schmidt und Deniz Gönül trainierte U13 des TSV 1860 Weißenburg, die in der Gruppe B mit einem 2:1-Sieg gegen den SV Rednitzhembach (Kreisklasse Nord) ins Turnier gestartet war. Dann folgte der Knackpunkt, so sah es zumindest TSV-Trainer Stefan Schmidt, eine 0:1-Niederlage gegen die SG Georgensgmünd/Abenberg. „Dieses Spiel hätten wir gewinnen müssen“, sagte Schmidt und meinte damit, dass die Weißenburger dann im Halbfinale dem Sieger der Gruppe A aus dem Weg gegangen wären. Denn nach dem 1:0-Erfolg im letzten Gruppenspiel gegen Mühlhausen wartete in der Runde der letzten Vier eben die JFG Wendelstein. Die spielen zwar auf dem Feld wie die Weißenburger in der Bezirksoberliga, sind dort aber doch in anderen Sphären unterwegs. Während der TSV 1860 um den Klassenerhalt bangt, sind die Wendelsteiner Dritter hinter den beiden zweiten Mannschaften des 1. FC Nürnberg und der SpVgg Greuther Fürth. Und auch unter dem Hallendach in Schwabach dürften die meisten Zuschauer zu dem Schluss gekommen sein, dass die von Bernd Salomon trainierte JFG spielerisch die beste Mannschaft des Teilnehmerfeldes war. Und sie hatte dann auch noch einen gewissen Yunis Saidi in ihren Reihen. Der kleine Wirbelwind mit der Rückennummer 10 traf gegen Weißenburg im Halbfinale 46 Sekunden vor dem Ende per Kopf (!) zum entscheidenden 2:1. Im Finale wiederholte er dieses Kunststück gleich doppelt. Die tapfere JFG Rothsee Süd, auf dem Feld in der Herbstrunde der Kreisliga Süd ungeschlagener Meister, führte lange Zeit gegen den Favoriten, ehe das Endspiel für sie ein richtig bitteres Ende nahm. Die letzte Minute lief bereits, als wieder Saidi zweimal binnen Sekunden zuschlug – das 1:1 erzielte er wieder per Kopf – und die JFG Wendelstein damit zum D-Junioren-Kreismeister 2022/23 kürte. Ein kleiner Trost für die aus den drei Vereinen TV Hilpoltstein, TV Eckersmühlen und SF Hofstetten bestehende JFG Rothsee Süd: Beide Finalisten vertreten den Kreis NM/Jura am kommenden Sonntag, 29. Januar, bei der U13-Bezirksmeisterschaft in der Bitterbachhalle in Lauf. Diese Fahrt in den Pegnitzgrund werden die Jungs des TSV 1860 Weißenburg also nicht antreten, Trainer Stefan Schmidt war nach dem Spiel um Platz drei dennoch zufrieden. Dieses hatten die Weißenburger mit 3:1 nach Sechsmeterschießen gegen Georgensgmünd/Abenberg gewonnen, wobei übrigens alle drei TSV-Schützen ins kleine Handballtor trafen. „Es geht ja nicht nur um die Platzierung. Die Jungs haben das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben, so gesehen war es heute o.k.“, sagte Schmidt, „wichtiger ist für uns die Bezirksoberliga draußen, da wollen wir den Klassenerhalt noch angreifen und hoffen, dass wir, nicht so wie in der Vorrunde, von Verletzungen verschont bleiben.“