Thomas Strobl bleibt an der Spitze des größten Weißenburger Sportvereins. Der bisherige Vereinschef des rund 1600 Mitglieder zählenden TSV 1860 wurde bei der Mitgliederversammlung mit 100 Prozent der Stimmen wiedergewählt und bedankte sich unter anhaltendem Applaus für das „überwältigende Vertrauen“. Mit dem gleichen Ergebnis wurde auch Franz Wokon zum neuen stellvertretenden Vorsitzenden im Aufgabenbereich Sportbetrieb gewählt. Wenige Gegenstimmen gab es für Werner Fiegl bei der Wahl zum neuen stellvertretenden Vorsitzenden Finanzen. Enger waren die Wahlgänge für die weiteren Stellvertreterposten. Gewählt wurden Robert Merkel (Liegenschaften), Roland Mayer (Öffentlichkeitsarbeit) und Andreas Hannosy (Jugend). Zum Schriftführer wurde schließlich noch Josef Meyer einstimmig gewählt. Die Neuwahlen liefen unter der Regie von TSV-Urgestein Hermann Döbler sowie mit Unterstützung von Inge Pfitzinger-Miedel und Ludwig Meyer. Als Beisitzer im Vereinsrat wurden bestimmt: Gisela Wechsler (Frauenvertreterin), Helmut Dinkelmeyer (Sport/Übungsleiter), Thomas Stöhr (Finanzen), Jürgen Posch (Verwaltung), Markus Scharrer (Sechzger), Bettina Börlein (Jugend) und Rudi Wechsler (Altstadtlauf). Bei der Versammlung gab es mit 97 Mitgliedern eine neue Rekordbeteiligung (ca. sechs Prozent). Das Sportheim war brechend voll, manche Mitglieder verfolgten die Versammlung im Außenbereich durch die offenen Fenster. Vereinschef Thomas Strobl begrüßte alle Gäste und stellte seine eigene Jahresbilanz vor, mit der zugleich seine erste Amtszeit nach dem Tod seines Vorgängers Claus Wagner vor drei Jahren endete. Strobl beklagte dabei die schwierige Zusammenarbeit innerhalb des Vorstands und vor allem mit der Sparte Fußball, da sich die widerstreitenden Interessen nur schwer unter einen Hut bringen ließen. Bei den Fußballern handle es sich um eine große, kostenintensive und insbesondere sehr erfolgreiche Abteilung. Dies habe dazu geführt, dass der vorgegebene finanzielle Rahmen nicht in allen Jahren eingehalten werden konnte und der Vereinsrat einem Nachtragshaushalt zustimmte, um eine Einschränkung im Sportbetrieb zu vermeiden.


Gleichzeitig verwies Strobl auf die tollen Erfolge der Fußballer: U15 in der Bayernliga Süd, U17 Aufstieg in die eingleisige Bayernliga, U19 Aufstieg als Bezirksmeister in die Landesliga, U23 Aufstieg in die Kreisliga und Rang zwei der „Ersten“ in der Bezirksliga samt Relegation zur Landesliga. Den umfangreichen Trainings- und Spielbetrieb sieht Strobl auch als großes Problem für Sportheim und Plätze, die zu mehr als 100 Prozent ausgelastet seien. Die Sportplätze könnten sich kaum noch von der hohen Beanspruchung erholen und alle Teams müssten sich in die vier vorhandenen Umkleidekabinen quetschen.
Herausragende sportliche Leistungen gab es laut Strobl aber auch in anderen Abteilungen, wie etwa bei den Ringern, wo vor allem Simon Hilpert, Niklas Schmied und Erik Vinkovics Titel auf allen Ebenen bis hin zur „Deutschen“ holten.
Während beim Altstadtlauf alles „blendend“ laufe und es heuer einen neuen Teilnehmerrekord gab, plagt den Vorsitzenden derzeit die Sorge, dass der Rats-Runners-Lauf zur Kirchweih nicht im bisherigen Umfang weitergeführt werden könnte. Bislang sei es nicht gelungen, Nachfolger für die beiden erfahrenen Köpfe des Organisationsteams zu finden. Auch mit der Suche nach einem neuen FSJler für sehe es schlecht aus. Bislang sei keine einzige Bewerbung eingegangen, man hofft aber, dass es noch klappt.
Vorgreifend auf den Finanzbericht ging Strobl kurz auf das Ergebnis für 2018 ein. Dank der sehr erfolgreichen Großveranstaltungen habe sich zwar ein positiver Mittelzufluss ergeben. Nach wie vor mache dem Verein aber die stagnierende Mitgliederzahl zu schaffen, denn die Beiträge seien immer noch die Haupteinnahmequelle des Vereins. Ende 2018 habe die Taekwondoabteilung aufgelöst werden müssen, da der Übungsleiter aus gesundheitlichen Gründen aufhörte und es keinen Nachfolger gab. Die Darlehensverbindlichkeiten hätten sich im letzten Jahr weiter reduziert, in etwa sieben Jahren seien diese getilgt. Unterm Strich stand für das Rechnungsjahr ein kleiner Fehlbetrag, der Verein sei aber stets voll zahlungsfähig gewesen. Strobl mahnte, weiter Rücklagen zu bilden und sparsam mit den Mitteln umzugehen.
Der Vorsitzende blickte auch auf das Sportheim-Jubiläum (zehn Jahre) zurück und kam dann zur Verabschiedung des langjährigen Geschäftsführers Jürgen Posch. Er beendet sein Arbeitsverhältnis mit dem Verein zum 31. August 2019. Strobl würdigte Posch als Manager des TSV 1860, bei dem über viele Jahre hinweg alle Fäden zusammenliefen. Posch sei steter Ansprechpartner gewesen und bleibe dem Verein mit seinem Know-how als Beisitzer erhalten. Als seine Nachfolgerin wurde Anna-Lena Herter vorgestellt, die aus den eigenen Reihen kommt und seit vielen Jahren in der Handballabteilung aktiv ist.
Außerdem verabschiedete Strobl die scheidenden Vorstandsmitglieder. Er bedankte sich bei Thomas Stöhr (Finanzen), Roland Heinze (Liegenschaften) und Werner Schollweck (Schriftführer) für die in den letzten drei Jahren geleistete Arbeit und überreichte ihnen einen kleinen Geschenkkorb.
Beim Vortrag des stellvertretenden Vorsitzenden Finanzen Thomas Stöhr bestätigte sich erneut, dass der Verein weiter auf einem guten Weg ist. Zwar lasse die Finanzlage nicht viel Spielraum für größere Investitionen, der laufende Sportbetrieb sei aber gut abgedeckt. Stöhr schloss sich insoweit Strobls Fazit an und unterlegte dies mit detaillierten Zahlen.
Die Revisoren Günter Müller und Uwe Döbler bescheinigten Stöhr eine vorbildliche und einwandfreie Buchführung. Der Verein sei während des Jahres uneingeschränkt zahlungsfähig gewesen. Die Revisoren stellten allerdings auch fest, dass das positive Ergebnis nur möglich gewesen sei, weil die Sparten die ihnen zugewiesenen Haushaltsmittel zu rund einem Drittel nicht ausschöpften, was keine Selbstverständlichkeit sei. Müller mahnte eine maßvolle Beitragserhöhung an, um die finanzielle Handlungsfähigkeit des Vereins zu steigern. Am Ende ihres Berichts empfahlen die Revisoren die Entlastung des gesamten Vorstands, welche einstimmig erfolgte.Im Anschluss daran stellte Strobl die Neufassung der Satzung vor. Darin flossen unter anderem der Datenschutz, die Erlaubnis zur Zahlung der Ehrenamtspauschale an Mitglieder des Vorstands und Vereinsrats, die Verkleinerung des Vereinsrats sowie Änderungen in Bezug auf die Mitgliederversammlung. Diese finde nun spätestens am 31. Juli jeden Jahres statt. Die neue Satzung wurde nach kurzer Diskussion mit 61:4 angenommen.
Strobl stellte noch den ausgeglichenen Haushaltsplan und die Sparten-Etats für 2019 vor. Die Versammlung stimmte beiden Zahlenwerken ohne Nachfragen einstimmig zu. Der wiedergewählte Vorsitzende bedankte sich abschließend bei den Anwesenden für die konstruktive Mitarbeit, die es ermöglicht habe, die umfangreiche Tagesordnung in zweieinhalb Stunden abzuarbeiten.