Zur diesjährigen Mitgliederversammlung des TSV 1860 Weißenburg war eine bunte Mischung an Mitgliedern verschiedenster Sparten im Sportheim an der Rezataue vertreten. Die meisten Mitglieder stellte die Abteilung Badminton. Der Vorsitzende Thomas Strobl begrüßte die Mitglieder des größten Weißenburger Sportvereins und legte seine Jahresbilanz vor. Gerade die sportliche Seite des TSV 1860 zeige „einige große Erfolge“ im vergangenen Jahr. Exemplarisch nannte Strobl die erste Fußball-Herrenmannschaft, die durch eine konstant gute Leistung den dritten Platz in der Bezirksliga erreichte. Weiterhin erwähnte er die Leistungen der U23-Fußballer, die knapp die Kreisliga-Relegation verpasst hatten, den Klassenerhalt der U15 in der Bayernliga sowie die doppelten Meistertitel der U13- und U17-Junioren.  Aus den anderen Sparten stellte der Vereinschef die Erfolge der Volleyball-Damen, die die Landesliga gehalten haben, der Handball-A-Jugend, die Bezirksmeister wurde, sowie der Ringer, die sich in der Landesliga den vierten Tabellenplatz erkämpften, heraus. Finanziell waren nach seinen Worten auch die Großveranstaltungen wie der Altstadtlauf und der Rats-Runners-Lauf ein voller Erfolg. Weiterhin gab Strobl bekannt, dass auch für das nächste Schuljahr eine FSJ’lerin gefunden werden konnte, auch wenn sich die Bewerbersuche immer schwieriger gestalte. Letztlich standen diesmal nur zwei Kandidaten zu Auswahl. Der Vorstand habe sich schließlich für eine Bewerberin aus dem Gunzenhausener Raum entschieden. Die Verträge seien unterschrieben. Das Freiwillige Soziale Jahr beginne dann Ende August mit dem Übungsleiterlehrgang. Vorsitzender Strobl zeigte sich besorgt, dass es im kommenden Jahr möglicherweise gar keinen Bewerber mehr geben könnte. Seiner Meinung nach müsse dringend an der Attraktivität des FSJ gearbeitet werden.


Der TSV-Vorsitzende freute sich darüber, dass die „unendliche Geschichte Vierfach-Turnhalle“ nach fünf Jahren nun vorläufig ihr Ende gefunden habe. Er bedankte sich ausdrücklich beim Weißenburger Stadtrat und hob besonders die einvernehmliche Entscheidung hervor. Gleichzeitig brachte er aber auch sein Unverständnis über die aus seiner Sicht vor allem parteipolitisch bedingte Blockadehaltung der CSU zum Ausdruck, die nun aber hoffentlich beendet sei.
Schließlich kam Strobl noch auf das Thema Datenschutz. Er wies darauf hin, dass der Verein sich mit diesem Thema wohl noch länger beschäftigen müsse. Die dringenden „Baustellen“ wie Homepage und Mitgliedsantrag seien bereits in Angriff genommen. Seit Kurzem gebe es für den Vereinsbeitritt ein neues Formular, welches die notwendigen Datenschutzhinweise enthält. Dieses ist bereits auf der Homepage abrufbar. Die Website bekomme bald die erforderliche Datenschutzerklärung. Wesentlich komplexer sei aber der interne Umgang mit den Mitgliederdaten. Dabei sei die Mitgliederverwaltung des Hauptvereins noch das kleinere Problem. Das größere Problem sieht Thomas Strobl in den vielen kleinen Datenbanken, die innerhalb der Abteilungen vermutlich bestünden. Dies müsse mühsam aufgearbeitet werden.
In diesem Zusammenhang kritisierte er auch den Bayerischen Landessportverband (BLSV), der in seinen Augen das Thema viel zu spät aufgegriffen habe und bislang noch nicht in der Lage gewesen sei, den Vereinen eine konkrete Handlungsanweisung zu geben, welche Maßnahmen zu ergreifen seien. Den momentanen Zustand betrachtet er als unnötige Verschwendung ehrenamtlicher Ressourcen, wenn nun jeder Verein „das Rad selbst erfinden müsse“. Er hoffe noch auf genauere Hinweise und wolle deshalb nichts übereilen.
Auch beim Vortrag des stellvertretenden Vorsitzenden für den Bereich Finanzen Thomas Stöhr zeigte sich, dass der Verein weiter auf einem guten Weg ist. Die Durststrecke, mit welcher der TSV 1860 noch vor sechs Jahren zu kämpfen hatte, sei endgültig überwunden und die Sparten könnten sich über angemessene Etats freuen.
Knapp 1500 Mitglieder
Stöhr beklagte vor allem den nach wie vor anhaltenden Abwärtstrend bei den Beitragseinnahmen. Auch habe der TSV so wenige Mitglieder wie nie zuvor (aktuell knapp 1500). Zwar weise die Gewinn- und Verlustrechnung einen buchhalterischen Jahresfehlbetrag aus. Dieser sei aber auf die Abschreibungen zurückzuführen, denen kein Geldabfluss zugrunde liegt. Lasse man diese unberücksichtigt, so ergebe sich sogar ein kleiner Überschuss. Auch wurden nur Darlehensverbindlichkeiten abgebaut und keine neuen Kredite aufgenommen.
Die Revisoren bescheinigten Stöhr eine vorbildliche und einwandfreie Buchführung. Der Verein sei während des Jahres uneingeschränkt zahlungsfähig gewesen. Besorgt zeigten sich die Revisoren über die stark angestiegenen Schiedsrichterkosten, die sich gegenüber dem Vorjahr mehr als verfünffacht hätten. Sie wiesen auch nochmals auf das sinkende Beitragsaufkommen hin und mahnten an, mehr Wert auf die Gewinnung neuer Mitglieder zu legen. Zudem sei es aus ihrer Sicht dringend nötig, das verwaiste Amt des stellvertretenden Vorsitzenden für Öffentlichkeitsarbeit wieder zu besetzen.
Trotzdem werde sich auf Dauer wohl eine Beitragserhöhung nicht vermeiden lassen. Am Ende ihres Berichts empfahlen die Revisoren der Versammlung, die vorgelegte Bilanz einschließlich Gewinn- und Verlustrechnung zu genehmigen und dem gesamten Vorstand die Entlastung zu erteilen. Diese gewährte die Versammlung einstimmig.
Als Ausblick in die Zukunft äußerte Thomas Strobl den Wunsch auf eine friedfertige Zusammenarbeit im Verein, sodass alle sich wohlfühlen und die tollen sportlichen Leistungen in der Zukunft wiederholt werden können. Denn nur dann könnten sich spontan bildende Hürden zielführend gemeistert werden. Er bedankte sich bei allen Mitgliedern des Vorstands und des Vereinsrats für ihr ehrenamtliches Engagement und appellierte an sie im Hinblick auf die im nächsten Jahr anstehenden Neuwahlen, ihre Tätigkeit fortzusetzen. Der Verein könne nur dann auch weiterhin ehrenamtlich geführt werden, wenn die Arbeit auf möglichst viele Schultern verteilt werden kann. Die momentane Finanzlage lasse es jedenfalls nicht ohne Weiteres zu, einen hauptamtlichen Mitarbeiter zu installieren.