Unser langjähriger Turn- und Wanderfreund Walter Winkelmeier berichtet vom Wandertag am 25.03.12: Aufbruchstimmung herrschte in der Natur, als die 45 teilnehmenden Wanderfreunde aus Ellingen, Hilpoltstein, Gunzenhausen, Georgensgmünd, Weißenburg und insbesonders aus Lauf a.d. Pegnitz am Bahnhof in Gmünd sich trafen, um dabei zu sein, wenn der Frühling als Zauberer mit vollen Händen das Grün ausbreitet, das ganze Land verjüngt, frisches Laub mit buntem Geblüht verteilt und mit einem kräftigen würzigen Duft umhüllt. Als ortskundiger Turnfreund nahm uns Jürgen Klinnert in Empfang und führte die Schar auf eine knapp zweistündige Tour durch die Natur, wo wir auf dem Hochufer der schwäb. Rezat durch lichten Wald dem Loreleiweg zum Loreleifelsen folgten. Zur halben Gesamtstrecke besuchten wir das Pestkirchlein St. Sebastian, ehe der Rückweg über die Papiermühle zurück nach Gmünd eingeschlagen wurde. Nach dem Mittagessen im gemütlichen Landgasthof „Eichhorn" schloß sich eine Führung durch das historische Georgensgmünd an. Die Bedeutung des Wassers für Gmünd zeigt sich auf dem Bahnhofsvorplatz in einer neuen Brunnenanlage eines Künstlers. Das Schaufelrad steht für die Nutzung der Wasserkraft der Zuflüsse schwäbische- und fränkische Rezat und des Steinbächleins. Weitere acht künstlerisch gestaltete Brunnen findet man im Zentrum und in den Ortsteilen. Das Markgrafenschlößlein, damals das größte Haus weit und breit, hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Seit 1999 lädt dieses Kulturdenkmal von 1666 zu Kunstausstellungen und heimatgeschichtlichen Informationen ein. Auch die sog. „Saazer Stuben" sind hier untergebracht. Die ehemalige „Tafernwirtschaft" mit Herberge, früher ebenfalls im Schlößl zuhause, befindet sich heute im eigenen Gebäude, dem Gasthaus „Zur Krone" nebenan.


Dessen „Nebenzimmer" besteht aus der früheren FFFF-Jahnturnhalle. Der Skulpturenweg, eine Open-air-Galerie, zeigt 15 Darstellungen aus Jurakalk, Eichenholz und Stahl. Mit einer ehemaligen Synagoge, zwei Ritualbädern, eine ältere Kellermikwe und einer beheizbaren neuen Mikwe bietet Gmünd ein vollständig erhaltenes Ensemble einstigen jüdisch-religiösen Lebens im ländlichen Raum. Der große Friedhof hierzu beinhaltet 1800 Grabsteine. Das Taharahaus auf dem Friedhof ist als Leichenwaschhaus erhalten. Der Handel zwischen örtlichen Bauern und den städt. Viehmärkten war fest in jüdischer Hand. Einige der stattlichen Häuser an der Bahnhofstraße zeugen von dieser Geschichte. Das sechs Meter hohe Wasserrad befindet sich an der Stelle einer früheren Papiermühle, später eine Glasschleife. Heute ein idyllischer Blickfang und Namensgeber des jährlichen Wasserradfestes. Weithin sichtbar erhebt sich der Turm der St. Georgskirche mit seinen grün glasierten Ziegeln als Wahrzeichen über den Ort. Die Kirche gab der Ortschaft ihren Namen. Bereits 1364 wurde die Kirche „ecclesie in Gmund" erstmals urkundlich erwähnt und belegt so frühes kirchliches Leben am Ort. Wasser prägt vor allem in Form der beiden „Schwestern" fränkische- und schwäbische Rezat, die sich hier in Gmünd zur Rednitz vereinigen. Ein Gedenkstein erinnert an den Zusammenfluß. Nach dieser hochinteressanten Stadtführung kam uns eine Tasse feinen Kaffee mit Kuchen sehr gelegen. In gemütlicher Runde klang dabei der von sonnigem Wetter geprägte Wandertag des Turngaues harmonisch aus. Unser herzlicher Dank gilt unserem Turnfreund Jürgen Klinnert und der Stadtführerin, für diese schöne Tour durch Natur und Kultur. Bis zur nächsten Wanderung im Oktober 2012 wünscht allen Turnfreunden

Gut Heil!   Euer Walter Winkelmeier