Den Spitzenreiter in der Vorwoche, nun den Tabellenzweiten – ein hartes Programm hatten die Handballer des TSV 1860 an zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden zu absolvieren. War die Heimniederlage gegen den HBC Nürnberg 2 vor Wochenfrist noch recht knapp ausgefallen bei der man durchaus mithalten konnte, so war die Begegnung mit der SG Kernfranken recht früh eine deutliche Angelegenheit. Am Ende stand eine 24:33-Niederlage auf dem Spielbericht, die die Sechziger aber nicht entmutigen darf.
Erneut musste Trainierin Sigi Rudat auf Spieler verzichten, so dass bei bislang keinem Spiel der Kader in kompletter Stärke aufgeboten werden konnte. Diesmal waren es Michael Butz und Torwart Alexander Symader, die nicht dabei waren beziehungsweise verletzt aussetzen mussten. Dennoch war die Stimmung vor dem Anpfiff gegen die SG Kernfranken gut, waren die letzten Begegnungen bei verschiedensten Gelegenheiten immer spannend, aber dennoch sehr fair und freundschaftlich abgelaufen. So gestaltete sich dann auch die Partie, auch wenn der Blick auf die Zeitstrafenliste – insgesamt gab es 16 Hinausstellungen – etwas anderes aussagt. Nicht nur einmal schüttelten die Beteiligten die Köpfe aufgrund mancher Entscheidung der Unparteiischen. Wenn das dann beide Mannschaften synchron machen, dann sagt das durchaus etwas aus.
Zu Beginn hatte die Rudat-Truppe etwas Probleme in die Partie zu kommen, konnte dann aber mit Verzögerung aktiv am Spiel teilnehmen und glich nach 0:2 Rückstand zum 2:2 aus. Über 3:4 drehte man den Spielstand auf 6:5 und 7:6, kassierte dann aber binnen weniger Minuten drei Zeitstrafen (inklusive Kopfschütteln) und verlor erneut den Faden und den Anschluss. Mit einem 6:1-Lauf preschte die SG Kernfranken nach vorne und übernahm mit 12:8 die Spielkontrolle. In der Abwehr waren die Sechziger zwar im Hintertreffen, wirkliche Probleme bereitete jedoch der Angriff, wo oftmals zu schnell und unüberlegt abgeschlossen wurde oder alle Bemühungen in der guten und erlaubt-aggressiven Deckung der Gastgeber endeten. Auch die vollbesetzte Halle und die ausgelassene Stimmung – der Gegner bestritt sein Kirchweihspiel – sorgten dafür, dass die Sechziger sich vielleicht etwas mehr beeindruckt zeigten, als sie das hätten tun sollen. Bis zur Halbzeit wuchs der Rückstand auf 12:18, ärgerlich und vermeidbar, aber dem Spielverlauf entsprechend.
Im zweiten Durchgang änderte sich erstmal nichts, Kernfanken blieb am Drücker und der TSV konnte nur reagieren. Meist waren es acht Tore, denen man hinterherlaufen musste. Mit zunehmender Spielzeit kehrte aber die Spielfreude zurück und einige tolle Chancen wurden erarbeitet. Basti Rudat als genialer Vorbereiter und Lukas Krack am Kreis zeigten ein paar gelungene Kombinationen. Leider wurden jedoch auch einige gute Möglichkeiten frei vorm Tor vergeben, die zwar hervorragend ausgespielt aber am Ende dann nicht verwandelt wurden, da der Heimtorwart in den direkten Duellen des Öfteren Sieger blieb. Dennoch kam man rund um die 50. Minute wieder etwas näher, 23:28 stand es da aus TSV-Sicht. Der Lauf wurde dann aber erneut durch Unterzahlsituationen unterbrochen und Kernfranken fand zurück in die Spur. Am Ende stand eine 24:33-Niederlage zu Buche, die verdient aber hoffentlich lehrreich war. Ein wirklich schlechtes Spiel zeigten die Sechziger nämlich nicht, fanden aber in der SG Kernfranken ihren Meister und hätten, um das Spiel knapper zu gestalten, die kompletten 60 Minuten hellwach sein müssen.
Weiter geht´s am Sonntag um 18:00 in der Landkreishalle gegen die HG Zirndorf, aktuell Tabellenfünfter mit 4:2 Punkten. Mit einer vollen und lauten Halle ist wie immer alles möglich.

Spielverlauf: 2:0, 3:2, 6:6, 10:8, 16:10, 18:12 Halbzeit – 21:14, 24:16, 27:20, 28:23, 33:24 Ende

Siebenmeter: SG Kernfranken 4/3; TSV Weißenburg 5/3

Zeitstrafen: SG Kernfranken 16 Minuten; TSV Weißenburg 16 Minuten

Für den TSV 1860 Weißenburg spielten: Tobias Meierhuber, Simon Sulk (beide Tor), Sebastian Rudat 1, Lucas Schmidt, Markus Hellmich 2, Hannes Kürpik 1, Tim Lukas, Benedikt Sommerer 7, Daniel Wokon 3, Johannes Brechtelsbauer 3, Jakob Winkler 3/3 und Lukas Krach 4.