Das hatte man sich auf Seiten der Handball-Herren des TSV 1860 Weißenburg anders vorgestellt: Nach Nürnberg rein, Auswärtssieg holen, den zweiten Tabellenplatz zementieren und dann ins Wochenende starten. Es kam jedoch etwas anders als geplant und die Sechziger traten die Heimreise ohne Punkte in der Tasche an. Dass mit der Tuspo ein schwerer Gegner auf die Jungs von Trainerin Sigi Rudat warten würde war im Vorfeld klar, doch das Heimteam zeigte über das gesamte Spiel hinweg einfach mehr Biss und Entschlossenheit, so dass die Niederlage auch völlig verdient, wenn auch etwas zu hoch, ausfiel.
Dabei startete der TSV passabel und hielt in der sehr ausgeglichenen Anfangsphase gut mit. Keine Mannschaft konnte sich absetzen, erst beim 7:9 aus Sicht des TSV (16. Minute) hatte eine Mannschaft mal zwei Treffer Vorsprung. Bis dahin war schon Einiges passiert: Jakob Winkler vergab den ersten Siebenmeter für die Gäste und der bis dahin starke Mittelmann der Nürnberger wurde vom sehr guten Schiedsrichter bereits nach 12 Minuten nach einem Foul im Gegenstoß mit Roter Karte des Feldes verwiesen. Den Part als Siebenmeterwerfer hatte da schon längst Markus Hellmich übernommen, dem nach einem vormittäglichen Kindergeburtstag nichts mehr aus der Fassung bringen konnte und mit drei Treffern vom Strich den 5:5 Zwischenstand nach eben diesem Foul besorgte. Ebenfalls keine Nerven schien Johannes Baur an diesem Abend zu besitzen, der Tor um Tor von Außen erzielte und alle seine fünf Tore im ersten Durchgang markierte. Doch wie so oft ist das Ganze nicht nur die Summe seiner Teile und die Sechziger offenbarten an anderer Stelle Schwächen. So fehlte beispielsweise die Toreffizienz der Vorwoche und auch die Abwehr war an diesem Abend nicht so konsequent wie dies noch gegen Gunzenhausen der Fall war. So kam es, dass die Gäste mit 11:14 und 13:16 jeweils mit drei Treffern hinten lagen. Man war ein wenig ratlos und hatte dem nun sehr viel entschlosseneren Gegner nichts Gleichwertiges entgegenzusetzen. Kurz vor der Pause erholte man sich jedoch wieder und Lukas Krach verkürzte kurz vor dem Pausensignal auf 16:17.

Bereit, den Kampf anzunehmen ging es nach kurzem Verschnaufen weiter. Die Sechziger bemühten sich sichtlich und erarbeiteten sich die Tore nun. Lohn war der Ausgleich zum 20:20 nach 40 Minuten. Doch das alles kostetet Kraft, die fortan bei den Abschlüssen immer wieder fehlte. Entweder blieben die Wurfversuche in der Abwehr hängen oder man verlor den Ball, statt konsequent auf die Schnittstellen zu gehen. Die Gastgeber, seit der Roten Karte notgedrungen sehr viel variabler im Angriffsspiel, machten es sehr viel besser und erspielten sich ihre Torerfolge. Vor allem von den beiden Halbspielern ging immer wieder Gefahr aus, die man nicht ausschalten konnte. Die Tuspo legte nochmals einen Gang zu und zog langsam aber von den Weißenburger nicht zu vermeiden, davon. 28:24 nach 52 Minuten waren bereits eine Vorentscheidung, zumal der TSV nun alles mit der Brechstange versuchte, was jedoch nach hinten losging. Völlig den Faden verlierend lief nichts mehr und man verlor am Ende verdient, wenn auch zu hoch, 33:26. Mit den Eigenschaften der Vorwoche wäre wohl etwas bei der Tuspo zu holen gewesen, so jedoch blieb man am Ende chancenlos. Leicht unterkühlt aufgrund der eigenen Leistung und den Duschen kehrte die Mannschaft nach Weißenburg zurück und analysierte noch lange dieses Spiel, welches das letzte in diesem Jahr war. Weiter geht´s am 15. Januar mit dem Nachholspiel beim Tabellenführer vom TSV Altenberg.

Spielverlauf: 0:1, 3:3, 6:6, 9:7, 14:11, 17:16 HZ – 19:17, 21:21, 23:22, 28:24, 29:25, 32:26 Ende
Strafzeiten: TSV 1860 Weißenburg 8 Minuten; Tuspo Nürnberg 6 Minuten + Disqualifikation
Strafwürfe: TSV 1860 Weißenburg 9/7; Tuspo Nürnberg 4/4
Für den TSV 1860 Weißenburg spielten: Tobias Radlerhuber, Simon Sulk (Tor); Sebastian Rudat, Johannes Baur 5, Markus Hellmich 4/4, Hannes Kürpik 5, Benedikt Sommerer 1, Daniel Wokon 2, Tim Lukas, Johannes Brechtelsbauer 4/3, Jakob Winkler 3 und Lukas Krach 2. Betreuer: Sigi Rudat, Fritz Rudat.