Unentschieden ist ein Ergebnis, welches nicht ganz so häufig beim Handball vorkommt. Klar, schließlich fallen meist über fünfzig Tore, da sinkt die Wahrscheinlichkeit im Vergleich zu anderen Sportarten mit weniger spektakulären Spielverläufen. Am Sonntagabend sahen gut sechzig Zuschauer in der Weißenburger Landkreishalle sogar 66 Tore. Zum Leidwesen der TSV 1860 Handballer genau geteilt: 33 Tore für Heim, 33 Tore für Gast, so stand es rot auf schwarz auf der Anzeigentafel. Das dritte Unentschieden für die Sechziger im siebten Spiel und mit Sicherheit das ärgerlichste. Waren die beiden vorherigen Punkteteilungen, beide gegen die HG Ansbach, eher glückliche Punktgewinne, so darf man bei der Begegnung gegen die Jungs aus dem Fürther Stadtteil von einem Punktverlust sprechen.
Der MTV Stadeln reiste mit einer guten Bilanz von 10:2 Punkten nach Weißenburg und präsentierte sich mit einer kompakten Mannschaft, gegen die der TSV mit stabiler Abwehr, schnellem Rückzugsverhalten und sicherem Passspiel dagegenhalten wollte.
Die Startphase begann ausgeglichen und temporeich. Die Stadelner brachten Geschwindigkeit auf die Platte und versuchten in jedem Angriff mit Geschwindigkeit, die gute Weißenburger Abwehr zu überwinden. Sieben Minuten waren vergangen, da stand es bereits 5:5. Es zeichnete sich ab, dass heute viel über den Rückraum und das Zusammenspiel mit dem Kreis gehen würde. Hannes Kürpik und Lukas Krach kamen hervorragend ins Spiel und trafen jeweils zwei Mal in der Anfangsphase. Weiter vorwiegend durch den Rückraum Tore erzielend, setzten sich die Gastgeber ab. Nahezu alles gelang und man dominierte die Partie. Über 10:7 und 15:11 (25. Minute) steuerte man einer sicheren Halbzeitführung entgegen. Irgendwie schlichen sich jedoch eine Unkonzentriertheiten ein, unnötige Ballverluste ließen den Vorsprung auf 16:15 beim Pausenpfiff schmelzen.

Neue Konzentration getankt, starteten die TSVler hervorragend in die zweite Halbzeit. Hannes Kürpik sammelte weiter Treffer und sorgte, zusammen mit dem erneut starken Tobias Radlerhuber im Tor dafür, dass der alte Abstand beim 21:16 wieder hergestellt und sogar ausgebaut wurde. Leider sammelte er auch Zeitstrafen, so dass nach seiner zweiten Zeitstrafe Angriff-Abwehr-Wechseln anstand. Michael Butz verrichtete nun in der Defensive einen stabilen Part, vorne traf Kürpik. Natürlich klappte nicht immer alles, auch Stadeln bot durchaus Qualität auf. Dennoch betrug der Vorsprung immer mindestens zwei Tore. Schließlich erwischte es Hannes Kürpik dann doch, mit der dritten Zeitstrafe musste er für den Rest der Partie zuschauen. Stadeln kam nochmal auf 28:27 heran, die Weißenburger konterten den Anschluss jedoch postwendend. Beim 32:28, drei Minuten vor Schluss schienen die Sache gelaufen und zwei völlig verdiente Punkte schon im Sack. Auch beim 33:30 hätte eigentlich nichts mehr anbrennen dürfen, schließlich waren nur noch zwei Minuten zu gehen. Der MTV machte es jedoch sehr schlau, der TSV eher weniger und so brachten es die Sechziger nicht über die Zeit. Durch eine offensive Abwehr völlig aus dem Konzept gebracht geschah das, was keiner erwartet hatte – Stadeln eroberte in den letzten 90 Sekunden drei Mal den Ball und glich wenige Sekunden vor Spielende zum 33:33 aus. Ein ganz bitterer Punktverlust, der natürlich so nicht passieren darf. Dennoch wird man daraus lernen und so etwas nicht mehr passieren. Die Sechziger boten bis auf die letzten fünf Minuten jeder Halbzeit ein überragendes Spiel, auf das sich mit Sicherheit aufbauen lässt. Nächster Gegner ist der TSV 1846 Nürnberg, zu dem es am kommenden Sonntag um 17:00 Uhr geht.

Spielverlauf: 1:0, 3:3, 8:6, 12:8, 15:11, 16:15 HZ – 21:16, 24:20, 28:27, 31:28, 33:30, 33:33 Ende
Zeitstrafen: TSV 1860 Weißenburg 12 Minuten; MTV Stadeln 2 Minuten
Siebenmeter: TSV 1860 Weißenburg 2/2; MTV Stadeln 7/6
Für den TSV 1860 Weißenburg spielten: Tobias Radlerhuber, Fritz Rudat (beide Tor), Florian Wein 2, Jakob Winkler 4, Tim Lukas 1, Hannes Kürpik 8, Daniel Wokon 4, Johannes Brechtelsbauer 8/2, Lukas Krach 5, Markus Hellmich 1, Leon Schmidt und Michael Butz.