Verletzte, Kranke, Urlaubende – Die Gründe für die vielen Absagen zum Auswärtsspiel am Samstagabend in Dietenhofen waren verschieden. So kam es, dass der TSV 1860 nur mit zehn Spielern die Reise antrat. Mit Holger Würth kam sogar ein Handball-Ruheständler mit, um zumindest über eine weitere Wechselalternative zu verfügen. Wer etwas später in die Dietenhofener Sporthalle kam und es mit dem TV Dietenhofen hielt, der dürfte etwas verwundert geschaut haben. Die Weißenburger Minimalbesetzung legte nämlich ein ganz starkes Spiel aufs Parkett und führte nach sechs Minuten bereits mit 5:1. Einfach sollte das Spiel gehalten werden, darüber hinaus kraftschonend agiert werden, was in der ersten Halbzeit fast durchgängig gelang. Stabil in der 6:0 Abwehr stehend und vorne einfache Tore werfend, hatte der TSV das Spiel absolut unter Kontrolle, fast alles funktionierte. Trotz eines guten Dietenhofener Torhüters setzten sich die Sechziger immer weiter ab. Das lag auch daran, dass Tobias Radlerhuber im Sechziger-Tor einen bärenstarken Tag erwischte und es den Gastgebern schwer machte, eigene Treffer zu erzielen. 18 Minuten waren gespielt und der TSV führte bei nur drei Gegentoren mit acht Treffern Vorsprung. Gegen Ende der Halbzeit ließen verständlicherweise die Kräfte nach und Dietenhofen kam auf fünf Tore heran, 9:14 lautete der Pausenstand.

Nach Wiederanpfiff konnte man den Gegner weiter auf Distanz halten, wobei es allerdings nie wieder so deutlich wie zur Mitte der ersten Hälfte wurde. Drei oder vier Tore Vorsprung waren es bis zehn Minuten vor Schluss. Allerdings wurde es für die Weißenburger Werfer immer schwerer, Tore zu erzielen, da merklich die Kräfte schwanden. Glücklicherweise konnte Tobias Radlerhuber drei Siebenmeter der Gastgeber entschärfen und auch die Abwehr verrichtete ihren Dienst weiterhin sehr effizient. Die letzten zehn Minuten entwickelten sich dann zu einem Handballkrimi. Dietenhofen kam vom 17:20 (50. Minute) zum 20:20 Ausgleich vier Minuten vor Schluss. Die erneute TSV-Führung durch den in der Schlussphase starken Tim Lukas konterte Dietenhofen erneut. Johannes Brechtelsbauer mit seinem sechsten Tor an diesem Abend und erneut Tim Lukas mit zwei hervorragenden Abwehraktionen brachten dann den Sieg über die Ziellinie. Ein Sieg, der viel Kraft kostete aber auch einiges freisetzen könnte. Schließlich wartet am Sonntag der MTV Stadeln als ungeschlagener Tabellenführer auf die Sechziger. Anwurf in der Landkreishalle ist um 18:00 Uhr.
Spielverlauf: 0:2, 1:5, 3:11, 5:13, 9:14 HZ – 11:16, 15:18, 17:20, 20:20, 21:21, 21:22 Ende.
Zeitstrafen: TV Dietenhofen 4 Minuten; TSV 1860 Weißenburg 6 Minuten.
Siebenmeter: TV Dietenhofen 1/4; TSV 1860 Weißenburg 0/1.
Für den TSV 1860 Weißenburg spielten: Tobias Radlerhuber, Fritz Rudat (beide Tor), Florian Wein, Jakob Winkler 2, Tim Lukas 2, Hannes Kürpik 7, Daniel Wokon 1, Johannes Brechtelsbauer 6, Lukas Krach 4, Holger Würth.