Am Sonntag zog es die Weißenburger Handballer nach Nürnberg, um gegen die BOL-Reserve des HBC Nürnberg anzutreten. Der HBC, der Zusammenschluss von Post SV und Eibach, setzt ganz auf die Jugend. Das war auch beim Gegner des Wochendes zu beobachten, ganze neun Spieler des Jahrgangs 2000 oder jünger liefen gegen die bislang ungeschlagenen TSVler auf. Das versprach ein Temporeiches Spiel, worauf sich die Sechziger aber die Woche über eingestellt hatten. Zu Beginn hielten die Gäste gut dagegen und gingen zunächst mit dem ersten Treffer der Partie in Führung. Bis zum 3:3 hielt man gut dagegen, konnte jedoch die immer häufiger werdenden Fehler nicht in den Griff bekommen. Fehlpässe, technische Fehler und ganz lapidare Fehlwürfe sorgten dafür, dass der HBC langsam aber sicher die Oberhand gewann. Selbst auch nicht ganz fehlerfrei war der Gastgeber dennoch konsequenter im Abschluss und etwas aufmerksamer im Ausnutzen von Nachlässigkeiten des TSVs. Bis zur Halbzeit waren die Weißenburger zwar nicht so viel schlechter, lagen dennoch in der Summe gesehen verdientermaßen mit 9:14 in Rückstand.
Für die zweite Runde nahm man sich vor, die Fehler zu reduzieren und sich auf das, was in der ersten Hälfte funktionierte – gemeinsam im Abwehrverbund zu agieren und im Angriff druckvoll den Abschluss zu suchen – zu konzentrieren. Wirklich verkürzen ließ sich der Rückstand jedoch vorerst nicht. Stattdessen wurde das Spiel von Seiten des TSV fahriger und man war zusehends unzufriedener mit der eigenen Leistung. Mehrere (korrekte) Zeitstrafen und die damit verbundene Unterzahl ließen die Partie zur Mitte der zweiten Halbzeit fast schon entschieden sein, 21:15 führten die Nürnberger zu diesem Zeitpunkt. Drei weitere Gegentore zum 24:16 ließen die Sechziger eine Auszeit nehmen, um sich nochmals zu sammeln und für die verbleibenden zwölf Minuten zu motivieren. Untergehen war keine Option, so waren sich alle einig. Tatsächlich gelang es noch, gestützt auf vier Brechtelsbauer-Tore, bis zum 26:23 und dem abschließenden 27:24 zu verkürzen. Das war allerdings nur noch Kosmetik, die Niederlage war absolut verdient, da es dem TSV kaum gelang, die eigenen Stärken auszuspielen und dem jungen Gegner das eigene Spiel aufzuzwingen. Auch der Glaube an sich selbst schien diesmal etwas zu fehlen. Zur Wiedergutmachung bietet sich das nächste Spiel am 5. März beim TV Dietenhofen an. Bis dahin verbleibt der TSV 1860 mit 6:4 Punkten auf dem vorerst dritten Tabellenplatz.



Spielverlauf: 0:1, 3:3, 7:5, 10:8, 13:9 HZ – Ende 15:11, 19:13, 24:16, 25:19, 26:22, 27:24 Ende

Zeitstrafen: HBC Nürnberg 6 Minuten; TSV 1860 Weißenburg 12 Minuten

Siebenmeter: HBC Nürnberg 6/8; TSV 1860 Weißenburg 2/3

Für den TSV 1860 Weißenburg spielten: Tobias Radlerhuber, Fritz Rudat (beide Tor), Florian Wein 2, Michael Butz, Sebastian Rudat, Johannes Baur 2, Markus Hellmich, Jakob Winkler, Tim Lukas, Hannes Kürpik 4, Benedikt Sommerer 2, Daniel Wokon 1, Johannes Brechtelsbauer 8/2, Lukas Krach 5.