Erinnert ihr euch noch an „300“, als Leonidas an den Thermopylen gegen die Perser kämpfte? Oder an die Schlacht um Gondor bei „Herr der Ringe“? Nun gut, Trolle sah man am Sonntagabend in der Landkreishalle keine. Aber ziemlich groß waren die Gegner vom SC Schwabach 2 schon, auf die die Herren vom TSV 1860 zum ersten Spiel der Bezirksligasaison trafen. Und eine harte Schlacht war es auch, bis der TSV mit 27:25 (11:11) den ersten Sieg im ersten Spiel erkämpfen konnte. Doch kurz zur Vorgeschichte: Nach drei Siegen in drei Testspielen und einer insgesamt guten Vorbereitung hatte man sich von Seiten des TSV für das erste Ligaspiel seit mehr als 1,5 Jahren viel vorgenommen. Dass der Gegner, die Zweite des SC Schwabach, ein deutlich härteres Kaliber als die Testspielgegner darstellen würde, war im Vorfeld klar. Neben Bastian Rudat, der beruflich irgendwas mit Kamelen und Videokameras im Nahen Osten zu tun hatte fehlte mit Markus Hellmich auch der zweite etatmäßige Mittelmann. Er verletzte sich im Abschlusstraining und wird hoffentlich beim nächsten Spiel in drei Wochen wieder zur Verfügung stehen. Trotzdem ging es motiviert ins Spiel und Daniel Wokon erzielte nach zwei Minuten das Premierentor der neuen Saison. Ein paar Anspiel- und Leichtsinnsfehler später hatten die Gäste das Spiel jedoch in die Hand genommen, 1:4 stand es nach acht Minuten. Auch nach dem Anschluss durch den rechtzeitig von einer Sprunggelenksverletzung genesenen Hannes Kürpik wurde es erstmal nicht besser. Schwabach legte dank absoluter Lufthoheit nach und führte mit 3:7 nach zwölf Minuten. Dabei war der TSV noch im Glück, schließlich vergab der SC mehrfach gute Chancen und warf des Öfteren am Tor vorbei. Es hätte also schon deutlicher ausschauen können, als der TSV begann, sich zu konzentrieren und konsequenter zu spielen. Innerhalb von zehn Minuten drehten die Spieler von Neu-Coach Olaf Scherdin das Match und gingen mit einem 6:1-Lauf in Führung. Bis zur Pause sollte es ausgeglichen bleiben. Jakob Winkler erzielte mit einem ganz frechen Steal das 11:10, das Schwabach kurz vor Schluss zum 11:11 Pausenstand ausgleichen konnte.


Direkt nach der Halbzeitpause agierte der TSV weiterhin konzentriert und konnte sich leicht absetzen. 16:13 per Siebenmeter durch den vom Strich fehlerfreien Johannes Brechtelsbauer hieß es in der 37. Spielminute. Doch der Gast ließ sich nicht abschütteln und kam zum Anschluss. Dass der Ausgleich nicht mehr fallen sollte, lag auch an einer Siebenmeterparade von Tobias Radlerhuber im TSV-Tor sowie an der sehr gut agierenden Abwehr, die die hochgewachsenen Schwabacher Angreifer regelmäßig stoppen konnte. Wie es sich für epische Schlachten gehört floss sogar Blut, doch mit einem großen Pflaster versehen, konnte Lucas Schmidt zurück in die Abwehr beordert werden und hatte seinen Gegenspieler auf Rückraum rechts gut im Griff. Auch wenn er im Größenvergleich etwas hobbithaft erschien. Doch vermutlich hätte er an diesem Tag auch Xerxes und die Perserarmee aufhalten können. Und so kam es wie im Film, das Gute siegte - auch wenn es bis zum Schluss spannend blieb. Schwabach kam nämlich noch zweimal auf ein Tor heran (23:22 und 26:25), doch zwei Tore von Johannes Brechtelsbauer sorgten schließlich dafür, dass alle Zuschauer (danke für euren Besuch!) zufrieden heimgehen konnten. Die besten Geschichten schreibt eben doch der Handball. Verhandlungen über die Filmrechte laufen bereits.
Der TSV 1860 hat nun zwei Wochenenden Pause und tritt am 24. Oktober um 18:00 Uhr in Ellingen zum Heimspiel gegen den HBC Nürnberg 2 an.