Will man der hohen Niederlage gegen die Torfabrik der Liga etwas Gutes abgewinnen, so könnte man behaupten, dass damit alle Fehler für den Rest der Runde genommen wurden und somit erfolgreiche Spiele zum Abschluss der Bezirksligasaison vor der Türe stehen. Schließlich machten die Spieler des TSV 1860 am Samstagabend in der Bofrostarena Feuchtwangen dermaßen viele Fehler, dass man das durchaus meinen könnte, man hätte genug für ganze vier Partien produziert. Personell etwas angeschlagen durch die Anwesenheit der Dauerverletzten sowie ein paar Urlaubern, erreichte man nach langer Fahrt Feuchtwangen. Dort wartete eine Mannschaft aus dem oberen Mittelfeld, die regelmäßig weit über dreißig Tore erzielt, in der Abwehr dafür wenig sattelfest erscheint. Zu Beginn nutzten die Spieler von Hans Heuck diesen Umstand auch hervorragend aus, jeder Wurf war ein Treffer, wobei der Gastgeber dem wenig nachstand – 5:5 stand es nach sieben gespielten Minuten bereits. Bis zur Mitte der ersten Hälfte klappte das Konzept – warum hinten verteidigen, wenn ich vorne eh´ treffe – noch ganz gut, 9:9 der Zwischenstand nach 15 Minuten. Doch leider wurde der Angriff ungenauer und der ein oder andere Ball fiel ohne viel Zutun den Abwehrspielern in die Hände, die daraus mehrere Gegenstoßtreffer erzielten. Da auch sonst die TSV-Defensive selten auf der Höhe war und der Spielgestalter der TuS zudem individuell extrem stark und kaum zu verteidigen war, verloren die Weißenburger zusehends den Faden. Ein Konter nach dem anderen, dazu Anspiele selbst in höchster Bedrängnis ließ die Feuchtwanger deutlich in Führung gehen. Mit einem 1:8 Lauf aus Weißenburger Sicht in den letzten zwölf Minuten der ersten Halbzeit entwickelte sich ein sehr einseitiges Spiel, das beim Stand von 11:20 zur Pause gepfiffen wurde.


Im zweiten Durchgang gelang nicht wirklich sehr viel mehr, allerdings schalteten die Hausherren mindestens einen Gang zurück und verwalteten den hohen Vorsprung eher, als dass sie nochmals nachlegen wollten. Der Weißenburger Angriff agierte jedoch etwas sicherer wie zuvor und konnte zumindest nochmal 17 eigene Treffer nachlegen. Problemlos hielten die Festspielstädter jedoch den Vorsprung, dass ein wenig spannendes Handballspiel nach 60 Minuten ohne große Höhepunkte ein Ende fand.
Trainer Hans Heuck bemängelte die vielen Fehler, die offensiv aber auch defensiv eklatant zu beobachten waren. Er rechnet sich für die letzten vier Partien dennoch eine Chance aus, schließlich sollten noch vier Punkte aus den vier Partien geholt werden, um die Chance auf den Klassenerhalt zu wahren.
Weiter mit der Mission geht es am kommenden Samstag um 17:00 Uhr in der Landkreishalle, wenn die zweite Mannschaft der SG Kernfranken den Weg in die Römerstadt auf sich nimmt.

Für den TSV 1860 spielten:
Tobias Radlerhuber, Simon Sulk (Tor); Johannes Baur 3, Lucas Schmidt 2, Hannes Kürpik 5, Lukas Krach 3, Johannes Brechtelsbauer 6/3, Michael Butz, Florian Wein 2, Jakob Winkler 4, Daniel Wokon 3 und Dominik Würth.
Spielverlauf: 0:1, 2:2, 5:7, 7:9, 12:9, 20:11 Halbzeit – 22:12, 26:16, 30:20, 33:23, 28:28 Ende
Zeitstrafen: TuS Feuchtwangen 12 Minuten TSV 1860 Weißenburg 8 Minuten
Siebenmeter: TuS Feuchtwangen 3/4; TSV 1860 Weißenburg 4/7