Im Abstiegsduell mit dem SV Kammerstein sicherte sich die U23 des TSV 1860 Weißenburg drei wichtige Punkte. Allerdings sah es lange Zeit nicht nach einem Auswärtssieg der Sechziger aus. Die Bezirksliga-Reserve ließ Aggressivität und Zielstrebigkeit vermissen und geriet so in Rückstand. In Unterzahl drehte das Team von Trainer Philipp Ersfeld die Partie. Die erste Halbzeit war geprägt von langen Bällen, keine Mannschaft erspielte sich klare Tormöglichkeiten. Kammersteins Spielertrainer Michael Eberhardt musste sich wegen muskulärer Probleme nach gut 20 Minuten auswechseln. Einen Schuss von Johannes Herrmann hielt Simon Huber fest (37.). Bei den Gästen fehlte es an Entschlossenheit und Lautstärke. Nach der Pause vergab Fabian Wachter eine gute Chance zur Führung, die wenig später Kammerstein markierte. Nach einem Ballverlust im Mittelfeld spielte der SV einen Konter gut aus, am Ende schlenzte Sebastian Mehl den Ball unhaltbar unter die Latte (51.). Zehn Minuten später schien das Spiel fast schon entschieden, als Dominic Rogner wegen eines Handspiels außerhalb des Strafraums die rote Karte sah. Ersfeld wechselte Max Fiedler als Torwart ein. Fiedler war früher Torwart, spielt aber mittlerweile im Feld. SV-Stürmer Markus Marin konnte eine gute Chance in der 65. Minute nicht zur Vorentscheidung nutzen. In der Zwischenzeit hatte sich Co-Trainer Tobias Schwimmer umgezogen und ging ins Gäste-Tor.


In Unterzahl nutzte die U23 gleich die erste nennenswerte Möglichkeit. Nach einem Standard kam Erik Löffler im Strafraum frei zum Schuss und glich aus (70.). Nur fünf Minuten später tauchte erneut Löffler ab und köpfte eine Flanke von Leon Schleußinger zur umjubelten Führung ein. Die Gäste verteidigten den Vorsprung und erhöhten in der 87. Minute sogar noch auf 3:1. Ein traumhafter Freistoß von Fabian Häßler auf Höhe der Eckfahne senkte sich ins lange Eck. In den Schlussminuten einer furiosen zweiten Halbzeit hätte Tobias Schnitzlein sogar noch auf 4:1 stellen können, doch er scheiterte an Keeper Huber.
Insgesamt war es zwar kein gutes Spiel der jungen TSV-Sechziger, doch die Rote Karte von Rogner wirkte wie ein „Hallo-Wach-Effekt“ auf die Ersfeld-Elf. Durch den Sieg überholt der TSV 1860 Weißenburg II die Kammersteiner und rückt vor auf Platz 11. Nächstes Wochenende sind die Sechziger spielfrei, danach geht es gegen Cronheim.
TSV 1860 Weißenburg II: Rogner, Forster, Loy, Julian Camara, Killian, Mühling, Häßler, Löffler, Schleußinger, Virduzzo, Herrmann (eingewechselt: Aga, Schnitzlein, Wachter, Fiedler, Schwimmer).