Drei Punkte gewonnen, einen Stammspieler verloren: In die Freude über den 2:0-Heimsieg des TSV 1860 Weißenburg gegen Jahn Forchheim mischte sich auch eine Portion Wehmut, denn Daniel Hofrichter wird in der Sommerpause von Weißenburg zum VfB Eichstätt wechseln. Am Samstag gegen die SpVgg Jahn Forchheim zog der 23-jährige Hofrichter jedoch noch die Fäden (und wird dies auch bis Saisonende tun) im offensiven Mittelfeld der Weißenburger, die vor allem in der Defensive gut standen. Die Gäste kombinierten zwar munter und sicher, doch mit den Angriffsbemühungen war meistens schon vor dem TSV-1860-Strafraum Schluss. Nur selten konnten sich die Gäste über außen in die Gefahrenzone kombinieren, weite Pässe oder präzise Flanken waren auf beiden Seiten wegen eines überaus böigen Windes nur bedingt möglich. Nach zwei vermeintlichen Chancen für die Elf von Trainer Markus Vierke, die allerdings wegen Abseits zurückgepfiffen wurden, war der Wind ein wenig Gehilfe beim Treffer zum 1:0. Philipp Schwarz hatte in der 20. Minute eine Ecke von rechts mit viel Effet nach innen gebracht und der Wind drückte das Leder in Richtung des kurzen Pfostens. Dort konnte Jahn-Keeper Tom Bezold zwar noch abwehren, doch Christian Leibhard drückte die Kugel aus etwa zwei Metern zum 1:0 für die TSV-Sechziger ins Forchheimer Tor. Die Reaktion der Gäste ließ gut zehn Minuten auf sich warten, doch Pascal Benes zielte in der 31. Minute aus zwölf Metern am langen Eck vorbei. Auf beiden Seiten tat sich danach wenig Zwingendes, zumal der Wind viele Zuspiele „verblies“.


Perfekter Start nach der Pause
Mit der 1:0-Führung im Rücken ging die Vierke-Elf in die Pause – und darauf starteten die Gastgeber perfekt, denn das 2:0 fiel schon in der 47. Minute. Nach einem Foul in halbrechter Position zirkelte Philipp Schwarz das Leder ins lange Eck des Forchheimer Tores. Auch hier war es der Wind, der das Leder unberechenbar für den Forchheimer Schlussmann machte. Der Freistoß schlug passgenau im langen Toreck ein. Damit war schon ein wenig die Vorentscheidung gefallen, zumal die Weißenburger ihren Gegner und die Partie „gut im Griff hatten“, wie Trainer Markus Vierke die zweite Halbzeit bilanzierte. Die einzige zwingende Möglichkeit hatten die von Andi Mönius trainierten Forchheimer nach gut einer Stunde, als Pascal Benes bei einem strammen Schuss aus 22 Metern knapp am linken Pfosten vorbeizielte.
In der Schlussphase drängte die Jahn-Elf nach mehreren Wechseln auf den Anschlusstreffer, der aber gegen eine sichere TSV-1860-Abwehr nicht gelingen wollte. Auf der Gegenseite hatten die Gastgeber bei einem Konter über Tim Koszorus und Robin Renner die Chance zum 3:0, doch Renner schoss frei stehend aus knapp 16 Metern den herauslaufenden Jahn-Keeper Bezold an.
Der nach Abpfiff durch Referee Fotios Seimenis von Spielern, Betreuern und Fans umjubelte Heimerfolg „war verdient“, blickte Vierke auf den Spielverlauf. „Wir sind heute über unsere Moral in die Partie gekommen“, so der Trainer, der sich auch ein wenig über die Wiedergutmachung gegenüber der 0:3-Niederlage im Hinspiel in Forchheim freute. Mit dem „Dreier“ sind die Weißenburger einen Tabellenplatz vorgerückt und stehen nun gleichauf mit jeweils 35 Punkten direkt hinter der Jahn-Mannschaft. Die nun zehn Punkte aus den letzten fünf Partien festigten den Mittelfeldplatz der Weißenburger.

TSV 1860 Weißenburg: Herter, Meyer, Jäger, Meier, Renner (88. Minute Schmied), Ochsenkiel (70. Schnitzlein), Leibhard, Koszorus, Schwarz, Hofrichter, Ljiko (77. Schneider).
SpVgg Jahn Forchheim: Bezold, Sinelis (58. Nicolas Schwab), Städtler (65. Beck), Fabian Hofmann (58. Kreisel), Hoffmann, Geyer, Rupp, Benes, Tim Hofmann, Noppenberger (75. Hutzler), Kühn (58. Fabian Schwab).
Tore: 1:0 Christian Leibhard (20. Minute), 2:0 Robin Renner (47.).
Schiedsrichter: Fotios Seimenis; Zuschauer: 120.