Der TSV 1860 Weißenburg mit seinem unerwarteten Auswärtserfolg beim bisherigen Tabellendritten FC Herzogenaurach und der TSV Neudrossenfeld mit seinem Erfolg beim Spitzenreiter TSV Kornburg haben die Karten im Rennen um die Meisterschaft in der Landesliga Nordost neu verteilt. Der TSV Kornburg muss sein letztes Spiel zu Hause gegen Jahn Forchheim nun unbedingt gewinnen, soll der Aufstieg gesichert werden. Denn der SC 04 Schwabach hat nach dem 3:0 beim FSV Stadeln nur noch zwei magere Zähler Rückstand und steht in Lauerstellung. Allerdings müssen sich die Schwabacher im letzten Spiel der Aufstiegsrunde daheim dem TSV Neudrossenfeld erwehren, der nun als neuer Tabellendritter wieder eine Chance auf Rang zwei und damit die Teilnahme an der Relegation zur Bayernliga hat. Von der Konstellation an der Tabellenspitze ließ sich der TSV 1860 Weißenburg nicht beeindrucken und zeigte in der Sportfirmen-Metropole Herzogenaurach eine sehr gute Leistung. Allerdings gehörte die erste Viertelstunde den Herzo-Kickern, die eigentlich hätten in Führung gehen müssen. Michael Thomanns Schuss wurde in der achten Minute von Ferat Nitaj mit letztem Einsatz geklärt, in der zehnten Minute fischte TSV-60-Keeper Johannes Uhl dem Herzogenauracher Marco Amling noch vom Fuß und in der 15. Minute konterte der FCH die Weißenburger klassisch aus: Uhl konnte zunächst klären, doch der Ball kam zu Thomann, der aber aus 22 Metern verzog. Eigentlich hätten die Herzogenauracher nach diesen Chancen mindestens 1:0 in Front liegen müssen.
Doppelschlag von Robin Renner
Dann aber stellte sich die Weißenburger Defensive besser auf die Gastgeber ein und ließ keine zwingenden Möglichkeiten mehr zu. Und die eigene Offensivabteilung wurde immer gefährlicher. In der 25. Minute konnte der FC-Keeper Benedikt Lösch einen Schuss von Jonas Ochsenkiel gerade noch über die Latte lenken, doch in der 31. Minute war er dann machtlos: Ochsenkiel verlängerte einen hohen Ball per Kopf zu Robin Renner, der zum 0:1 ins lange Eck traf. Nur sieben Minuten später war es erneut Renner, der auf 0:2 erhöhte, als er eine Vorlage von Daniel Hofrichter volley abnahm und Lösch erneut keine Chance ließ. Kurz vor der Pause hatten die Weißenburg die Chance zum 3:0, doch Ochsenkiel verpasste bei einem Konter die Hereingabe von Hofrichter nur um eine Fußspitze. Nach dem Seitenwechsel blieb der Takt hoch – allerdings zunächst auf der Weißenburger Seite. Marco Amling verwandelte in der 47. Minute eine Hereingabe zum 1:2-Anschlusstreffer. Die Weißenburger ließen sich davon aber nicht beeindrucken und schlugen in der 51. Minute zurück. Nach einer herrlichen Kombination über Ochsenkiel und Nitaj traf Benjamin Weichselbaum flach zum 1:3 ins kurze Eck. Und wiederum nur wenige Minuten später wurde Daniel Hofrichter steil auf die Reise geschickt. Der TSV-Sechzigerv umspielte den Herzogenauracher Keeper, setzte dem Ball energisch nach und markierte aus spitzem Winkel das 1:4.
Chancen für beide Teams
Damit war die Partie weitgehend entschieden, auch wenn die Gastgeber sich noch nicht geschlagen geben wollten. Philipp Meier musste in der 73. Minute eine gefährliche Hereingabe entschärfen und in der 86. Minute klärte Uhl bei einem Kopfball von Kevin Rockwell mit Bravour. Zwischenzeitlich hatte Benedikt Auernhammer im Luftkampf gegen den Herzogenauracher Schlussmann den Ball erkämpft und damit Robin Renner bedient, doch dessen Schuss wurde von Jakob Karches von der Linie geschlagen.
Am Ende stand ein verdienter und etwas zu hoch ausgefallener 4:1-Erfolg der Weißenburger, die in Herzogenaurach eine geschlossene Mannschaftsleistung zeigten, mit der Trainer Markus Vierke sichtlich zufrieden war. Aus einer gut stehenden Defensive wurde schnell nach vorne gespielt. Die TSV-Sechziger mussten nach den jüngsten Niederlagen diesmal keinem Rückstand hinterherlaufen, sondern konnten selbst aus einer sicheren Führung ihr Spiel aufziehen.
Auch der Anschlusstreffer wurde von dem jungen Team problemlos weggesteckt und der Sieg durch zwei weitere schnelle Treffer abgesichert. Eine sehr gute Leistung, die beim abschließenden Heimspiel gegen Vorwärts Röslau am kommenden Samstag hoffen lässt auf ein positives Saisonende. Anpfiff der Partie ist um 14 Uhr im DOTLUX-Park.

 

FC Herzogenaurach: Lösch, Rahe, Karches, Denk (71. Minute Staniszewski), Thomann (65. Haas), Stübing, Rockwell, Amling, Schmitt (58. Nerlich), Dollhäupl (Göller), Fichtel.
TSV 1860 Weißenburg: Uhl, Siol, Meier, Nitaj (78. Häßler), Ochsenkiel (67. Auernhammer), Pfann (58. Wnendt), Leibhard, Hofrichter, Renner, Schnitzlein, Weichselbaum (71. Eco).
Tore: 0:1 Robin Renner (31.), 0:2 Robin Renner (38.) 1:2 Marco Amling (47.), 1:3 Benjamin Weichselbaum (51.), 1:4 Daniel Hofrichter (55.).
Schiedsrichter: Hannes Hemrich; Zuschauer 120.