Drittes Spiel, dritte Niederlage. Der TSV 1860 Weißenburg hat in der Fußball-Landesliga Nordost das Aufsteigerduell gegen das Team von Türkspor/Cagrispor Nürnberg knapp mit 0:1 verloren und muss in der neuen Saison somit weiter auf den ersten Punktgewinn warten. Größtes Manko: die Chancenverwertung.
Trotz Dauerregen kamen 170 Zuschauer in den Dotlux-Fußballpark und sahen ein kampfbetontes Match, in dem der TSV 1860 mehr Spielanteile und vor allem mehr Chancen hatte. Das entscheidende Tor machten allerdings die Gäste aus Nürnberg, als sich Mustafa Jasarevic bereits in der 11. Minute durchsetzte und zum 0:1 traf. Jonas Herter, der anstelle von Johannes Uhl im Tor stand, war in dieser Situation machtlos. „Wir haben zwei super Torwarte, die beide ihre Spielzeit brauchen“, begründete Trainer Markus Vierke den Wechsel bei der Nummer eins.
Zuvor hätte bereits Weißenburg die Führung erzielen können, doch nach einem schnellen Angriff und Querpass von Robin Renner scheiterte Kapitän Jonas Ochsenkiel an Torhüter Ferhat Albayrak. Kurz darauf musste Ochsenkiel verletzungsbedingt raus, für ihn kam Benjamin Weichselbaum rein.
Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte hatten Maik Wnendt, der die Kapitänsbinde übernahm, Weichselbaum und vor allem Sebastian Walter bei einem Kopfball die besten Möglichkeiten zum Ausgleich, die aber nicht genutzt werden konnten. Auf der Gegenseite rettete Herter per Fuß gegen Kenan Ramic und verhinderte das 0:2.
In der zweiten Hälfte erhöhten die Weißenburger den Druck und drängten auf den Ausgleich. Nach Flankenläufen und Hereingaben von Renner köpfte Walter vorbei (48.) und ein Schuss von Tom Vierke wurde zur Ecke geblockt (51.). Von den Gästen, die anfangs durch Yusuf Duman und Mustafa Köseoglu noch zwei Gelegenheiten hatten, war im Lauf der zweiten Hälfte offensiv wenig zu sehen.
Allerdings verteidigte Türk/Cagri um seinen starken Kapitän und Abwehrchef Emirhan Karaaslan mit viel Einsatz, was auch acht Gelbe Karten nach sich zog (Weißenburg hatte nur eine). Der TSV 1860 blieb am Drücker, verstrickte sich mitunter aber zu sehr in Einzelaktionen und spielte die Situationen nicht clever genug aus. Dennoch hatte das Team von Trainer Markus Vierke genügend Chancen zum Ausgleich oder gar zu mehr: Weichselbaum scheiterte mit einem Linksschuss am stark parierenden Keeper Albayrak und köpfte zudem nach einer Flanke des eingewechselten Michael Böhm unglücklich seinen Gegner an.
In der 87. Minute dann die größte Möglichkeit für den TSV 1860, bei einem verunglückten Rückpass der Gäste: Max Pfann ging dazwischen, spitzelte den Ball allerdings am kurzen Eck vorbei. Der eingewechselte Stürmer hatte danach noch zweimal den Ausgleich am Fuß – vor allem in der letzten Spielszene in der 95. Minute hätte Pfann nach Hereingabe von Böhm das 1:1 machen müssen, traf allerdings am hinteren Pfosten den Ball nicht richtig.
„Das ist natürlich enttäuschend für uns. Wir hatten bestimmt acht Chancen, mehr kriegst du auf diesem Niveau nicht“, stellte Weißenburgs Trainer Markus Vierke nach dem Spiel fest. Obwohl er den verpassten Möglichkeiten nachtrauerte, wollte er seiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. „Ich finde, wir haben sehr gut gespielt – allerdings auch einmal schlecht verteidigt, was erneut bestraft wurde.“
Türk/Cagri-Coach Jasmin Halicic zeigte sich erleichtert, dass nach den beiden Auftaktniederlagen nun der erste Sieg verbucht werden konnte. „Das ist unheimlich wichtig für die Psyche, das gibt uns einen Schub“, sagte er nach dem knappen 1:0, bei dem ihm etliche Akteure aufgrund von Verletzungen und Urlaubszeit fehlten. Halicic räumte aber auch ein, dass der Sieg für sein Team mit Blick auf die vielen TSV-1860-Möglichkeiten in Hälfte zwei „ein bisschen glücklich war. Weißenburg hätte eigentlich mehr daraus machen müssen“, so der Gäste-Trainer.
Das gelang aber nicht, und so haben die TSV-Sechziger mit der dritten Niederlage in Serie einen klassischen Fehlstart hingelegt und stehen nun vor schweren Wochen mit drei Auswärtsspielen. Auftakt ist am kommenden Samstag beim Tabellenführer TSV Kornburg.
TSV 1860 Weißenburg: Herter, Jäger, Meier (72. Philipp Schwarz), Leibhard (80. Pfann), Hofrichter, Wnendt, Nitaj, Tom Vierke, Renner (60. Böhm), Ochsenkiel (8. Weichselbaum), Walter.
Türkspor/Cagrispor Nürnberg: Albayrak, Jasarevic, Köseoglu, Ramic (72. Agbessi), Duman, Karaaslan, Moumessi, Uzun, Öten, Basoglu, Kalender (45. +1 Guite Cano).
Schiedsrichter: Bäumel (SV Breitenbrunn), Zuschauer: 170; Tor: 0:1 Jasarevic (11.).