Im Fußball ist ja oft davon die Rede, dass sich vieles über eine Saison hinweg ausgleicht. Zumindest ein Stück weit war dafür das samstägliche Bezirksliga-Match des TSV 1860 Weißenburg gegen den TSC Neuendettelsau ein Beleg. Im Hinspiel hatten die Weißenburger in den letzten Minuten nach einer 3:2-Führung noch mit 3:4 verloren. Im Rückspiel nun führten die Neuendettelsauer bis zur Nachspielzeit mit 1:0, doch dann gelang den TSV-Sechzigern der späte Treffer zum 1:1-Endstand. Gleich darauf pfiff der Schiedsrichter ab. Aufgrund des späten Zeitpunktes war das Remis für die Weißenburger natürlich glücklich, allerdings war zumindest dieser eine Punkt "hochverdient", wie TSV-1860-Trainer Winfried Zischler befand. Seine Elf sei eindeutig die aktivere Mannschaft mit den größeren Spielanteilen und letztlich auch mit den häufigeren Torszenen gewesen.
Die Gastgeber wollten von Beginn an Wiedergutmachung leisten für die jüngste 0:3-Heimpleite gegen Berching und legten entsprechend los. Almidin Aga konnte gleich in der ersten Minute nur durch ein Foul gestoppt werden, doch der Referee pfiff keinen Elfmeter. Im Anschluss hatte Sebastian Schön Pech und traf nur die Latte. In der Folgezeit gab es noch zwei weitere Szenen, in denen ein Strafstoß möglich gewesen war. Auf Weißenburger Seite wurde Fazli Bajramaj an der Strafraumgrenze gelegt. Auf der Gegenseite war es Thomas Keim, der von Torhüter Simon Böhm gestoppt wurde. In der 37. Minute fiel dann das überraschende 0:1. Nach einem Fehlpass von Besnik Bashaj setzte TSC-Spieler Christopher Korn seinen Teamkollegen Thomas Keim glänzend in Szene, und der brauchte nur noch einzuschieben. Mit diesem Ergebnis ging es auch in die Kabine. Im zweiten Durchgang bemühte sich der TSV 1860 um den Ausgleich, doch im Spiel nach vorne fehlte die zündende Idee gegen die aggressiv und konsequent verteidigenden Gäste. Die rund 120 Zuschauer sahen, wie sich beide Mannschaften vor allem mit Zweikämpfen im Mittelfeld aufrieben. Richtig gute Torszenen gab es erst wieder in der Schlussphase: Neuendettelsau verpasste bei zwei Kontern die mögliche Entscheidung -- die Schüsse streiften jeweils knapp am Weißenburger Tor vorbei.
Tor mit dem "Scheitel"
So blieben die TSV-Sechziger im Spiel. In der 80. Minute hatte Dominik Seitz den Ausgleich auf dem Kopf, scheiterte aber ebenso wie Maxi Zischler, der in der 83. Minute nach Zuspiel des eingewechselten Nico Schwarzer abzog. Immer wieder waren die Hausherren bei Standards gefährlich. So auch in der 91. Minute: Fazli Bajramaj brachte den Ball in den Strafraum, dort war der ebenfalls eingewechselte Dominik Hamann zur Stelle, streifte den Ball noch leicht mit dem "Scheitel" und bugsierte ihn somit zum 1:1 in die Maschen. Nach dem Ausgleich sowie Sekunden später nach dem Schlusspiff war der Jubel im Weißenburger Lager natürlich groß, denn eine Niederlage wollte man am Wochenende der Sportheim-Einweihung auf jeden Fall vermeiden. Mit nunmehr 23 Punkten bleibt der TSV 1860 auf Rang zehn der Tabelle und auf Distanz zur Abstiegszone. Am kommenden Sonntag spielt die Zischler-Truppe in Holzheim. Zum Abschluss folgt dann noch am Samstag, 28. November, das Heimspiel gegen Großschwarzenlohe.