Damit wurde das von vielen erwartete Entscheidungsspiel um den Titel hinfällig. Die Bayernliga-Reserve aus Erlangen-Bruck steigt nun direkt als Meister (60 Punkte) auf, während Hersbruck (58) an den Relegationsspielen teilnimmt. Die drei Absteiger standen mit Schlusslicht FC Schnaittach, dem Vorletzten TSV 1860 Weißenburg und dem Drittletzten FV Wendelstein bereits vor dem letzten Spieltag fest. Der Teilnehmer an den Relegationsspielen mit den Bezirksliga-Vizemeistern ist noch offen, denn Heßdorf und Großschwarzenlohe (1:1 gegen die TSG Roth) blieben mit ihren Unentschieden punktgleich und werden nun ein Entscheidungsspiel austragen. Der Sieger bleibt in der BOL, der Verlierer spielt die Relegation.
Das ist die Situation nach dem letzten Spieltag, an dem sich die junge Weißenburger Mannschaft zumindest in der ersten Halbzeit recht gut gegen das Spitzenteam aus Bruck hielt. Die Gäste dominierten zwar in spielerischer Hinsicht, doch die zwei Tore bis zur Pause fielen aus Weißenburger Sicht eher unglücklich durch Strafstöße. Nach etwas ungeschickten Tacklings, bei denen Graine und Strobel zu Fall kamen, verwandelte FSV-Spieler Sven Röwe jeweils die fälligen Elfmeter zum 1:0 und 2:0.
Haben die TSV-Sechziger angesichts der Vorfälle in den vergangenen Wochen ohnehin schon genügend Personalsorgen, so gesellte sich im letzten BOL-Spiel auch noch das Verletzungspech dazu. Nico Schwarzer und Kapitän Besnik Bashaj mussten frühzeitig ausscheiden. Für sie kamen Maxi Teufel und Benjamin Dietrich ins Spiel.
In der zweiten Halbzeit konnte Torhüter Christian Günther zunächst einen Freistoß von Strobel im Nachfassen parieren, war dann jedoch bei einer weiteren Standardsituation geschlagen, als erneut Röwe mit seinem dritten Treffer aus 25 Metern das 0:3 erzielte. Danach kam die große Zeit von Toptorjäger Hakin Graine, der mit einem lupenreinen Hattrick in der 62., 74. und 83. Minute das halbe Dutzend zum 0:6 voll machte und sich mit nunmehr 25 Saisontreffern zugleich die Torjägerkrone der BOL sicherte. Den Schlusspunkt setzte dann wieder Röwe mit seinem vierten Tor zum 0:7-Endstand in der 88. Minute. Die Weißenburger hatten durch Dietrich die einzige echte Chance zum Ehrentreffer. Er zielte bei einem Konter in der 79. Minute drüber.
Während die Brucker nach dem Abpfiff die Meisterschaft feiern konnten und mit einem Bayernliga- sowie einem Landesliga-Team einer rosigen Zukunft entgegensehen, ist man beim TSV 1860 froh, dass eine verkorkste Saison zu Ende ist. In der Sommerpause heißt es nun, sich wieder aufzurappeln und eine schlagkräftige Truppe für die Bezirksliga auf die Beine zu stellen.
TSV 1860 Weißenburg: Günther, Egerer, Grünwedel, Seitz, Schön, Schwenke, Struller, Zischler, Bashaj (46. B. Dietrich), Schwing, Schwarzer (15. Teufel).
FSV Erlangen-Bruck II: Stiegler (61. Weber), Schwindler, Exner (61. Schneider), Chinchilla, Dolan, Meyer, Graine, Strobel, Röwe, Jovanovic, Steiner (61. Söllmann).