Das gab es in der Geschichte des TSV 1860 Weißenburg noch nie: Die B-Junioren spielen in der neuen Saison gleichzeitig in der Landesliga und in der Bezirksoberliga. Zum ­ersten Mal spielt damit die U17/1 auf Landesebene und eine zweite Mannschaft des TSV in der BOL. Trainer Thomas Schneider nennt „die mannschaftliche Geschlossenheit, das disziplinierte Defensivverhalten und den Glauben an die eigenen Stärken“ als Erfolgsfaktoren. „Wir waren nie zwei getrennte Teams, sondern immer eine Mannschaft“, meint Philipp Ersfeld, Meistertrainer der U17/2. Es kommt nicht oft vor, dass Fußballer im Freudenkreis um Funktionäre herumspringen. Thomas Schneider bestand aber darauf, dass Roland Mayer und Wolfgang Gehricke in den Kreis seiner jubelnden U17-Kicker traten. „Es gibt nur einen Roland Mayer“, sangen die Fußballer. „Ohne die zwei kann man den Laden hier dichtmachen“, erklärte Schneider seinen Jungs, die zuvor ihre Trainer (und sich selbst) doppelt und dreifach hochleben ließen. Dazu hatten sie allen Grund: „So etwas hat es noch nie gegeben“, freute sich Roland Mayer, langjähriger Funktionär der Sechziger, bei der Übergabe des Wimpels, den er in seiner Funktion als Junioren-Spielgruppenleiter an die zweite U17-Mannschaft als Kreismeister des Gebietes Neumarkt/Jura übergab. Mit „so etwas“ meint Mayer den Doppel-Aufstieg der beiden U17-Mannschaften. Die ganze Saison über hatte Thomas Schneider ein Bild vor Augen: Wie er und seine U17 Arm in Arm vom Sportheim nach Weißenburg marschieren und den Aufstieg feiern. 59 Tore später war es soweit: Die Sechziger revanchierten sich für die Hinspiel-Niederlage, schenkten Mögeldorf sieben Tore ein und feierten nach dem 7:1-Siegausgelassen den doppelten Aufstieg. Möglich machte das nicht nur die beste Abwehr mit nur 16 Gegentoren, sondern auch der beste Sturm mit seinen (bislang) 59 Toren. Davon schoss Torjäger Fabian Wachter 22 Treffer, mit denen er die Torjägerliste klar anführt: In der Hinrunde musste die von Thomas Schneider und Harald Schwarz trainierte Mannschaft nur eine Niederlage hinnehmen: bei der SpVgg Mögeldorf zogen die Weißenburger mit 0:3 den Kürzeren. Dafür wollten sie sich am Wochen­ende revanchieren, was mit einem 7:1-Kantersieg gegen den Dritten mehr als gut gelang. Im letzten Heimspiel trafen Maximilian Schwarz, Ferat Nitaj (2), Turan Mayerhofer (2), Max Hussendörfer und Fabian Wachter und sorgten schon vor der Meisterfeier für beste Stimmung. Insgesamt zeigten die Sechziger eine starke, kämpferische Mannschaftsleis­tung mit einer guten Spielanlage.


Zu Hause bleibt das Team von Schneider und Schwarz damit ungeschlagen, nur einmal musste man sich die Punkte teilen. Die konstant guten Leistungen schlagen sich auch in Zahlen nieder: Bisher mussten die Weißenburger Talente nur eine Niederlage und drei Unentschieden verkraften und haben aktuell 14 Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten SpVgg Ansbach II, gegen den es am nächsten Wochenende im letzten Spiel um nichts mehr geht. „Wir sind die ganze Saison über sehr gut gestanden und haben wenig zugelassen“, freute sich Thomas Schneider nach dem Mögeldorf-Spiel. Insgesamt sieben Spieler aus dem jüngeren Jahrgang waren maßgeblich am Aufstieg beteiligt und freuen sich nächstes Jahr auf die Landesliga. Schneider lobte nicht nur den guten Zusammenhalt und die gute Trainingsbeteiligung, sondern auch die „super Zusammenarbeit mit der U17/2“.
Die „Zweite“ von Philipp Ersfeld und Jonas Fuhrmann sicherte sich vor dem Spiel der „Ersten“ mit einem 6:0 über die JFG Rezattal endgültig die Meisterschaft in der Kreisliga und den damit verbundenen Aufstieg in die Bezirksoberliga. Zu Beginn der Saison hatten die TSV-Sechziger noch einige Probleme: „Der Kader war meistens durchgemischt und wir mussten uns in den ersten Spielen erst einmal zusammenfinden“, erzählt Ersfeld.
Vor allem in der Rückrunde fand sich die Mannschaft aber immer besser zusammen und verlor von den letzten 13 Spielen nur ein einziges Match, nämlich gegen die JFG Schwarzachtal. Insgesamt bekam die „Zweite“ nur fünf Gegentore und hat aktuell sechs Punkte Vorsprung bei noch einem ausstehenden Spiel gegen die JFG Reichswald am kommenden Sonntag. Ersfeld schwärmte von einer „überragenden Teamleistung“ und meinte: „Die Gegner sind mit unserer Spielweise, vorne ziemlich hoch zu pressen, nicht klargekommen.“ Ebenso wie Schneider lobte er die Zusammenarbeit mit der U17/1 und freute sich auch über die Unterstützung aus der U15.

TSV 1860, U17/1: Maximilian Laub, Niklas Dorsch, Turan Mayerhofer, Johannes Wittmann, Maximilian Schwarz, Johannes Koch, Daniel Hofrichter, Erik Löffler, Alexander Schneider, Max Kummerer, Fabian Wachter, Timo Reitlinger, Ferat Nitaj, Noah Schneider, Kapitän Niklas Ferstl, Philipp Schwarz, Andreas Maier, Max Hussendörfer, Max Fiedler.
TSV 1860, U17/2: Amil Aga, Damian Badoiu, Max Fiedler, Dominik Frei, Julian Häßler, Leon Hecker, Adrian Herbst, Max Kummerer, Luca Leibig, Noah Leitel, Paul Mackwitz, Felix Meier, Christian Mihaly, Stefan Mittag, Dennis Neagu, Felix Ottinger, Julian Roth, Leo Weeß (aus der U15 haben ausgeholfen: Julian Göbel, Adnan Latic, Darko Lukic).