„Unglaublich“: TSV 1860 in der Relegation: Weißenburg eroberte mit einem 1:0 gegen Burgfarrnbach den ZWEITEN TABELLENPLATZ der Bezirksliga Süd und kickt am Donnerstag gegen den FSV Stadeln.  Markus Vierke strahlte und freute sich mit seinem Team, denn das hatte der TSV-1860-Coach nicht erwartet: Bezirksligist Weißenburg hat die Minimalchance genutzt und spielt in der Relegation um den Aufstieg in die Landesliga. Das Hinspiel ist am Donnerstag um 18.30 Uhr gegen den Tabellenzweiten der Bezirksliga Nord, den FSV Stadeln. Dort muss der TSV 1860 Weißenburg dann am Sonntag, 26. Mai, um 16 Uhr zum Rückspiel antreten. Dann wird sich zeigen, wer in die zweite Runde geht. Die Situation vor dem letzten Bezirksliga-Spiel war relativ aussichtslos für die Weißenburger: Als Viertplatzierter brauchte es einen Heimsieg gegen den Tabellenzweiten TSV Burgfarrnbach und gleichzeitig durfte der Dritte TSG 08 Roth zu Hause gegen Dinkelsbühl nicht gewinnen. So gaben sich Hoffen und Bangen die Hand. Über die fast 100 Minuten Spielzeit – wegen mehrerer Verletzungspausen wurde ausgiebig nachgespielt – kostete das einiges an Nerven. Die offensiv agierenden Burgfarrnbacher wären eigentlich in der 13. Minute durch Tim Pascheks Lattenknaller in Front gegangen: Das Leder hüpfte zwar hinter der Torlinie auf (und wieder heraus), doch weder Referee Holger Hofmann noch Assistentin Selin Schuh hatten es gesehen. Die Hoffnung beim TSV 1860 überwog, als Maik Wnendt in der 17. Minute sein Team mit 1:0 in Front gebracht hatte – in Roth stand es noch 0:0,Weißenburg war damit Zweiter. Wenig später schwand die Hoffnung, als die Rother die Führung erzielten und Weißenburgs Keeper Johannes Uhl nach einem klaren Foul durch Tim Paschek benommen liegen blieb. Paschek hatte voll durchgezogen und den schon mit den Händen am Ball befindlichen Uhl mit dem Knie am Kopf getroffen. Der Torhüter konnte zwar kurz weitermachen, doch nach der Pause stand Jonas Herter zwischen den Pfosten. Beide Mannschaften hatten vor dem Seitenwechsel noch gute Chance, doch Yannik Strobel und Tobias Reilescheiterten an Gästekeeper Dennis Meier und Maik Wnendt verzog knapp. Für die Gäste verfehlte Maximilian Schmidt das Tor. Nach der Pause drängte Burgfarrnbach vehement auf den Ausgleich, der dem Team von Trainer Uwe Neunsinger den Relegationsplatz gesichert hätte. Doch die gut stehende TSV-1860-Abwehr um Kapitän Markus Lehner ließ nur wenig zu. Tim Paschek zielte in der 58. Minute vorbei und sein Freistoß in der 68. Minute lenkte Jonas Herter mit toller Parade um den Pfosten. Zeitversetzt durch die Verletzungspausen und einem späteren Beginn hatte das Weißenburger Lager Kunde vom 1:1-Remis der Dinkelsbühler bei der TSG Roth. Letztere hatte den Treffer und damit das Relegations-Aus in der 91. Minute kassiert. Nur ein Sieg der Burgfarrnbacher hätte ihnen noch den zweiten Platz gebracht.


Neunsinger peitschte sein Team deshalb nach vorne, wollte sich die Butter nicht im letzten Spiel vom Brot nehmen lassen. Er wechselte Offensivspieler ein, doch wirklich Zwingendes brachten die Burgfarrnbacher nicht mehr zustande. Dafür hatten die TSV-Sechziger zweimal die Gelegenheit, die Entscheidung herbeizuführen. In der 78. Minute verfehlte Maik Wnendt das Gästetor knapp und in der 94. Minute zielte er nach einem Zuspiel von Zijad Eco genau auf Gästekeeper Meier. In den fünf Minuten Nachspielzeit agierten die Weißenburger geschickt, störten früh, provozierten Einwürfe oder gegnerische Fouls und hielten die Gäste weitgehend fern vom eigenen Tor.
Nach dem Abpfiff kannte der Jubel kaum Grenzen, denn kaum jemand hatte beim TSV 1860 noch mit so einem Saisonende gerechnet. „Unglaublich“, kommentierten nicht nur Trainer Markus Vierke, sondern auch viele der Zaungäste den Erfolg auf der Zielgeraden.
TSV 1860 Weißenburg: Uhl (46. Herter), Weglöhner, Strobel (59. Herrmann), Schwenke, Lehner, Leibhard, Wnendt, Lotter, Reile (81. Pfann), Weichselbaum, Eco. Tore: 1:0 Wnendt (17. Minute). Schiedsrichter: Holger Hofmann; Zuschauer: 150.