Nur vier Punkte aus den ersten vier Spielen – beim Vorjahresdritten TSV 1860 Weißenburg läuft es bislang in der neuen Saison der Fußball-Bezirksliga Süd alles andere als rund. Das hat jetzt auch die 1:3-Niederlage bei den Sportfreunden Dinkelsbühl bestätigt, wo die Truppe von Trainer Markus Vierke zu allem Überfluss auch noch Torhüter Johannes Uhl durch eine Rote Karte verlor. Die Gäste hatten insgesamt zwar mehr Ballbesitz, konnte sich gegen die Abwehr der Aufsteigers in der Offensive aber nur selten entscheidend durchsetzen. Die Gastgeber operierten fast ausschließlich mit weiten Bällen aus der eigenen Hälfte und erspielten sich dadurch große Torchancen – so war der 3:1-Sieg im Endeffekt verdient, aus Weißenburger Sicht aber war die Niederlage durchaus unglück-lich, denn die Dinkelsbühler 1:0-Pausenführung in der 41. Minute resultierte aus einem sehr zweifelhaften Elfmeter: Im Laufduell mit Patrick Weglöhner stolperte SF-Spieler Tim Müller und Schiedsrichter Tobias Müller gab zum Entsetzen der TSV-Sechziger Elfmeter. Selbigen verwandelte Jan Hähnlein, wobei er Glück hatte, denn Schlussmann Uhl war noch dran. Zuvor hatte Max Pfann zwei Weißenburger Möglichkeiten gehabt, scheiterte aber an Torhüter Magnus Müller beziehungsweise verzog (10. und 26.). Auf der Gegenseite war ein Freistoß von Hähnlein am Innenpfosten gelandet. Nach der Pause drängte der TSV 1860 auf den Ausgleich, hatte zunächst aber Pech, dass Maik Wnendt nach einer Ecke nur die Unterkante der Latte traf. In der 57. Minute war es dann aber so weit, denn eine He-reingabe von Wnendt köpfte Pfann zum 1:1 unter die Latte ein. Das sollte aber nicht die Wende bringen – im Gegenteil: Nur vier Minuten später leisteten sich die Gäste einen Ballverlust in der eigenen Hälfte, und Tim Müller (einer von vier Müllers in der Dinkelsbühler Startelf) nutzte diesen Fauxpas zum 2:1.


In der Folgezeit drückte Weißenburg auf den erneuten Ausgleich. Die größte Chance ließ dabei Benjamin Weichselbaum liegen, als er nach feinem Zuspiel von Marco Schwenke völlig freistehend vergab (75.). Kurz da-rauf stiftete eine Flanke des eingewechselten Tobias Reile Verwirrung im Dinkelsbühler Strafraum – mehr allerdings auch nicht. Für die Platzherren ergaben sich zunehmend Kontermöglichkeiten: Während Uhl gegen Mazen Kheder noch retten konnte, war er in der 81. Minute machtlos, als Johannes Bauer bei einem Konter allein vor dem TSV-Keeper auftauchte und unhaltbar zum entscheidenden 3:1 versenkte.
Dinkelsbühl hatte weitere Konterchancen, die in der 84. Minute noch eine Rote Karte für Johannes Uhl nach sich zogen: Tim Müller wollte den Ball an ihm vorbeilegen, der Weißenburger Torwart stoppte das Leder außerhalb des Strafraums mit der Hand und erhielt die Rote Karte. Für ihn ging in den letzten Minuten Feldspieler Chris-tian Leibhard ins Tor, musste aber keinen weiteren Treffer hinnehmen. Uhl wird nun zumindest am kommenden Samstag im Kirchweihspiel gegen Woffenbach (17 Uhr, Rezataue) gesperrt fehlen.
TSV 1860 Weißenburg: Uhl, Lehner (78. Pienar), Schwenke, Leibhard, Weglöhner, Eco, Lotter, Maik Wnendt (77. Reile), Weichselbaum, Ochsenkiel (56. Renner), Pfann.
Schiedsrichter: Tobias Müller (FC Herzogenaurach); Zuschauer: 200; Tore: 1:0 Jan Hähnlein (41.), 1:1 Max Pfann (57.), 2:1 Tim Müller (61), 3:1 Johannes Bauer (81.); Besonderes Vorkommnis: Rote Karte gegen Torwart Johannes Uhl (TSV 1860) wegen Handspiels außerhalb des Strafraums.