Seit 150 Jahren leistet der TSV 1860 Weißenburg eine wichtige Funktion im Sport wie in der Gesellschaft. Das haben beim Festabend sowohl Oberbürgermeister Jürgen Schröppel als auch Landrat Franz Xaver Uhl, der Landtagsabgeordnete Gerhard Wägemann, Dekan Konrad Bayerle und die BLSV-Kreisvorsitzende Brigitte Brand betont. »Der soziale Beitrag, den der Verein leistet, ist nicht in Geld zu messen», machte Uhl deutlich und sah durchaus Parallelen zwischen dem TSV 1860 und dem Landkreis. Beide seien Kinder einer Fusion, beide hätten finanzielle Probleme, müssten sich mit so manchen Eigeninteressen herumschlagen und den Verlust von Mitgliedern beziehungsweise Bürgern hinnehmen. »Doch es wird zusammenwachsen, was zusammengehört», sagte Uhl.

Allerdings spielten auch die Querelen der vergangenen Monate eine Rolle in den Grußworten. Oberbürgermeister Jürgen Schröppel, forderte dazu auf, vereinsintern nicht zu kritisieren, sondern sich besser einzubringen (siehe nebenstehenden Artikel). Sein Stadtratskollege und Landtagsabgeordneter Gerhard Wägemann sagte, dass er jene Mitglieder nicht verstanden habe, die Kritik an der Vereinsführung geäußert hätten. Man sollte »nicht übereinander, sondern miteinander offen reden». Aus seiner Sicht haben die Sportvereine zunehmend Probleme – nicht nur finanzieller Art, sondern auch wegen der zunehmenden Ansprüche und Erwartungen der Mitglieder. Der TSV 1860 Weißenburg biete ein breites wie qualitatives Sportangebot und leiste vor allem in der Jugendarbeit Hervorragendes. Dem Vorsitzenden Claus Wagner dankte Wägemann dafür, »dass Sie daran arbeiten, den Verein in eine gute Zukunft zu führen».
Weißenburgs katholischer Dekan und Stadtpfarrer Konrad Bayerle hoffte,, dass sich die Mitglieder mit ihren Eigenschaften und Eigenheiten einbringen werden in den Verein für ein »großes gemeinsames Ganzes». BLSV-Kreischefin Brigitte Brand stellte in ihrem Grußwort das große Spektrum an Sportangeboten im TSV 1860 heraus. »Das ist heute enorm wichtig für die Jugend.»
Nach seinem Rückblick auf die Vereinsgeschichte (gesonderter Bericht folgt) ernannte Claus Wagner drei verdiente TSVler zu Ehrenmitgliedern. Diese Ehre wurde Marianne Denk für deren Mitarbeit in der Turnerabteilung, dem früheren stellvertretenden Vorsitzenden und engagierten Prell- wie Faustballer Hermann Döbler sowie Faustball-Legende Fritz Leitel zuteil.
Großen Dank zollte Wagner weiter einigen treuen Vereinsmitgliedern für deren unermüdlichen Einsatz. Neben der langjährigen Frauenwartin Minni Peugler und Turner Adolf Denk erhielten auch Adolf Scharrer für 38 Jahre als Abteilungsleiter Prellball, Ludwig Meyer für 36 Jahre an der Spitze der Tischtennis-Abteilung und Vorstandsmitglied Thomas Strobl ein Geschenk. Persönlich sagte Wagner auch seiner Gattin Maria großen Dank, »die mir den Rücken freihält». Die Blumen für die TSV-Sportlerin des Jahres konnte Wagner nicht übergeben, denn Kampfsportlerin Antonia Katheder bereitet sich derzeit in Berlin auf die Teilnahme an den Olympischen Spielen der Jugend vor. Sie könnte bald für ein weiteres sportliches Highlight in der Vereinsgeschichte sorgen.