Investitionsmaßnahmen und Kostenexplosion:

Maßvolle Beitragserhöhung für aktive Mitglieder

Neuer Modus für Beitragseinzug

 

Bei der Einladung zur Jahreshauptversammlung stand es schon auf der Tagesordnung: Das oberste Organ des Vereins musste auf Antrag des Vereinsrates über die Mitgliedsbeiträge diskutieren und entscheiden. Immerhin hatte es seit der Verschmelzung vor 10 Jahren mit einer Ausnahme keine Veränderung der Beiträge gegeben. Die Ausnahme entstand bei der Umstellung von D-Mark auf Euro im Januar 2002, also vor mehr als 6 Jahren. Damals hatte die Mitgliederversammlung eine jeweilige Aufrundung beschlossen, damit nicht Komma-Beiträge abgebucht werden müssen.

Wer sich einmal vor Augen hält, wie die Kosten in den letzten 10 Jahren – vor allem im Energiebereich, aber auch bei Turnhallengebühren, Verbandsbeiträgen, Sportgeräten und anderen notwendigen Ausgaben – explodiert sind, der kann sich rasch vorstellen, welche akribischen Sparmaßnahmen nötig waren (und auch weiterhin sind), um den Sportbetrieb finanzieren zu können. Hinzu kommt, dass Investitionsmaßnahmen im Sportstättenbau und die Erhaltung der Sportstätten einen ständig steigenden Aufwand erfordern.

Die Diskussion der finanziellen Situation des Vereins nach Vorlage des Kassenberichts führte in der Versammlung automatisch zur Beitragsdiskussion. Eine maßvolle Anhebung der Beiträge nach 10 Jahren erschien nahezu allen anwesenden Mitgliedern dringend geboten, zumal mit der Fertigstellung des neuen Sportheims und der Sportstätten an der Rezataue wiederum zahlreiche Investitionen angefallen sind, die bewältigt werden müssen.

Das Vorliegen alternativer Anträge führte zur Frage nach dem Wie der Erhöhung.

Schließlich entschied sich eine große Mehrheit dafür, den Beitrag für alle aktiven Mitglieder, denen die Sportangebote und Sportstätten regelmäßig zur Verfügung stehen, um einen Euro pro Monat anzuheben. Damit beträgt der Monatsbeitrag in Zukunft für erwachsene aktive Mitglieder 8 € pro Monat; Jugendliche zahlen 6 € pro Monat; Kinder zahlen 5 € pro Monat; der Familienbeitrag erhöht sich gemäß der bisherigen Berechnungsgrundlage auf 17 €/Monat.

Vergleicht man das riesige Sportangebot des Vereins und die ständige Bereitstellung von Sportstätten mit den Kosten, die für Fitness-Studios, Musikschulen oder auch nur eine Schachtel Zigaretten oder eine Maß Bier auf dem Volksfest anfallen, so sind die Sportvereine nach wie vor die mit Abstand billigsten Anbieter von Freizeitgestaltung.

Die Beiträge für passive Mitglieder, die mit ihrer Treue zum Verein eine wesentliche Unterstützung für die Sportler bringen, bleiben unverändert; für eine Spende, die den Sportbetrieb unterstützt, sind wir nach wie vor sehr dankbar.

Ich bitte deshalb auch alle jene Mitglieder, die bei der Versammlung nicht anwesend sein konnten oder wollten, um ihr Verständnis, dass diese Maßnahme dringend notwendig war, um den TSV 1860 Weißenburg vor einen finanziellen Beschädigung zu bewahren. Sie tritt mit dem 3. Quartal 2008 in Kraft.

 

Ein weiteres Thema, das in diesem Zusammenhang diskutiert wurde, war die Häufigkeit des Beitragseinzuges. Viele Vereine sind dazu übergegangen, einmalige Jahresbeiträge zu erheben. Grund dafür ist, dass z.B. der Bayerische Landes-Sportverband ebenso wie viele Fachverbände in den einzelnen Sportarten ihre Beiträge als Jahresbeitrag kassieren, ebenso die Versicherung, die ja für jeden Sportler abgeschlossen werden muss. Der Verein muss also alle Gebühren, die für seine Mitglieder anfallen, im Voraus für das ganze Jahr bezahlen – deshalb sind ja auch laut Satzung Vereinsaustritte nur zum Jahresende möglich. Die Einnahmen des ersten Quartals sind deshalb in der Regel schon für Gebühren an andere Organisationen weg, ohne dass auch nur ein Euro dem Sportbetrieb im Verein zugute kommt. Dass das auch Liquiditätsprobleme auftauchen können, liegt auf der Hand. Hinzu kommt, dass jeder Gebühreneinzug mit einem nicht geringen Aufwand verbunden ist.

Obwohl all diese Argumente für einen Jahresbeitrag sprechen, sprach sich die Mehrheit der Mitgliederversammlung gegen diese Lösung aus, damit die Mitglieder nicht auf einmal zu sehr belastet werden. Um aber Liquiditätsprobleme für den Verein auszuschließen, entschied man sich mit überwältigender Mehrheit für die Halbjahreslösung. Beginnend mit dem 1. Juli 2008 werden die Vereinsbeiträge halbjährlich abgebucht – im Januar und im Juli.

Auch dafür bitte ich alle Mitglieder um Verständnis.

Vielen Dank.

 

Claus Wagner

1.Vorsitzender