Der TSV 1860 Weißenburg trauert um sein langjähriges Ehrenmitglied: Wilhelmine (Minni)  P E U G L E R. Minni Peugler kam 1926 als 5-jährige zum TSV Weißenburg, um sich beim Kinderturnen fit zu halten. 1934 trat sie wegen der Leichtathletik in den Turnverein 1860 ein und blieb dem Verein bis zu ihrem Tode am 28.12.2013 treu – insgesamt unglaubliche 87 Jahre lang. In der Leichtathletik brachte sie es im Trikot des 1. FC Nürnberg zu sportlichen Höchstleistungen und gewann mit diesem Verein acht Deutsche Meistertitel. In ihrer Spezialdisziplin, dem Hochsprung, gehörte sie viele Jahre zur nationalen Spitze und bestritt einige Länderkämpfe sehr erfolgreich für Deutschland. Nach dem Ende ihrer Laufbahn im Leistungssport fand sie mit Tischtennis und Reiten zwei weitere Sportarten, die ihr viel Freude bereiteten. Ihre Liebe aber gehörte weiterhin dem Turnen, das sie bis ins hohe Alter sehr aktiv betrieb. Ihre täglichen gymnastischen Übungen waren sicher ein Grund für die körperliche Fitness, für die sie überall bewundert wurde.

Die sportliche Aktivität ist aber nur ein Aspekt im Leben der Minni Peugler; die sich mit ihrem großartigen ehrenamtlichen Engagement und ihrem vorbildlich verantwortungs-bewussten Einsatz für den Verein herausragende und bleibende Verdienste erwarb.

Bereits 1937 war Minni Peugler als Vorturnerin im TV 1860 tätig; nach dem 2. Weltkrieg arbeitete sie am Wiederaufbau der Turnabteilung mit, übernahm verschiedenste Aufgaben, wo immer sie gebraucht wurde.  Schließlich war sie fast 30 Jahre lang Abteilungsleiterin für Turnen weiblich und Frauenwartin des Vereins. Immer wenn im Turnen neue Ideen aufkamen, ließ sie sich in diesem Bereich fortbilden und führte das neue Angebot bald in ihrem Verein ein. Dank ihrer Aktivitäten wurde dem Turnverein 1860 als einem der ersten Vereine das Gütesiegel „Pro Gesundheit“ verliehen. Für ihre beispielhafte Leistung im Dienst des TV 1860 wurden ihr alle vorhandenen Ehrungen bis hin zur Ehrenmitgliedschaft verliehen. Als es darum ging, für den Sport in Weißenburg ein Zeichen zu setzen, hat sie sich mit unermüdlichem Einsatz und mit erfreulichem Erfolg bemüht, die Fusion der beiden großen Weißenburger Sportvereine zu einem guten Ende zu bringen.

Ihre ehrenamtliche Aktivität blieb allerdings nicht auf den Verein beschränkt.

Im Turngau Schwabach wurde sie 1959 als Jugendwartin und 1962 als Frauenwartin gewählt und später mit der Ehrennadel in Gold mit Kranz des BTV ausgezeichnet.

Im Bayerischen Landes-Sportverband wurde sie 1976 als Kreisfrauenwartin gewählt und übte diese Tätigkeit 20 Jahre lang sehr erfolgreich aus. Mit perfekt organisierten Veranstaltungen machte sie auf die Bedeutung des Frauensportes aufmerksam. Der BLSV verlieh ihr anlässlich ihres 80. Geburtstages die Verdienstnadel in Gold mit Brillanten.

Auch die Politik sparte nicht mit Ehrungen und würdigte damit die Verdienste von Minni Peugler. Die höchste Auszeichnung im deutschen Sport – das silberne Lorbeerblatt – wurde ihr von Bundespräsident Theodor Heuß für ihre sportlichen Erfolge verliehen. Bayerns Kultusminister Hans Zehetmair überreichte ihr die Ehrenmedaille des Kultusministeriums und Weißenburgs OB Reinhard Schwirzer zeichnete sie als erste Frau überhaupt im Namen des Stadtrates mit der Goldenen Ehrennadel der Stadt Weißenburg aus.

Minni Peugler hat als ein herausragender Motor des Frauensportes in Weißenburg und als unermüdliche ehrenamtliche Mitarbeiterin im Dienste ihrer Sportfreunde unvergessliche Leistungen erbracht und sich bleibende Verdienste um unseren Verein erworben. Wir können ihr nur von Herzen danken und ihr stets ein ehrendes Andenken bewahren.

Claus Wagner

1.Vorsitzender