Herrliche Flutlicht-Atmosphäre im schönen Schwabacher Stadion („Hudson-Sportpark“), ein packendes und spannendes Spiel mit hohem Tempo und rassigen Zweikämpfen, dazu noch bestes Fußballwetter und rund 200 Zuschauer. Mit all dem haben sich der heimische SC 04 und die Gäste vom TSV 1860 Weißenburg ein sehenswertes Derby in der Fußball-Landesliga Nordost geliefert. Die „Nullvierer“ sind Titel- und Aufstiegsanwärter und wurden am Ende mit einem knappen 1:0-Sieg ihrer Favoritenrolle gerecht. Zugleich revanchierten sie sich mit dem Erfolg für die 1:3-Niederlage der Hinrunde – damals im August 2023 vor 420 Zuschauern in der Weißenburger Rezataue.
Großen Kampf geliefert
Der TSV 1860, der im hinteren Tabellenmittelfeld angesiedelt ist, hat dem hohen Favoriten einen großen Kampf geliefert. Das darf man so festhalten und das sah auch der Weißenburger Trainer Markus Vierke ähnlich: „Es war ein sehr enges und intensives Spiel, wir waren gegen einen richtig guten Gegner auf Augenhöhe.“ Insofern waren die Weißenburger auch „ein bisschen enttäuscht“, dass sie leer ausgingen und vor allem in der ersten Halbzeit ihre guten Chancen nicht nutzen konnten. Nach der ersten Schwabacher Offensiv-Welle mit einer Topchance für Paul Massari (per Kopfball vorbei), war der TSV 1860 näher an einem Treffer: Tim Koszorus verpasste jedoch eine Hereingabe von Robin Renner; Jonas Ochsenkiel scheiterte nach Flanke von Philipp Schwarz am Torwart; einen Freistoß von Noah Schneider faustete Torhüter Fatjon Collari zur Ecke und rettete dann auch noch weit vor seinem Kasten gegen den durchgebrochenen Daniel Hofrichter. Mitten in diese Phase hinein fiel dann ein wenig überraschend das 1:0. Nach einem weiten Seitenwechsel schien die Gefahr schon vorbei, doch aus dem Hintergrund kam Jakob Söder, nahm den Ball mit vollem Risiko und traf zur umjubelten Führung für den SC 04. TSV-Keeper Jonas Herter war noch dran, konnte den Einschlag aber nicht verhindern. Kurz darauf kassierte Schwabachs Salim Ahmed nach einen Foulspiel eine Zehn-Minuten-Zeitstrafe. Die Weißenburger hatten aber noch den Rückstand zu verdauen und konnten aus der Überzahl kein Kapital schlagen. Vielmehr musste Herter einen Schuss von Paul Massari parieren, um einen höheren Rückstand zu verhindern. Nach der Pause machte Schwabach (elf Mann am Feld, elf Spieler auf der Bank) mächtig Druck und suchte die Entscheidung. Allerdings scheiterte Frank Kirschner an Herter, Kapitän Christopher Kracun zielte mit einem Freistoß vorbei und Mario Klupp wurde geblockt. Der TSV 1860 verteidigte in dieser Phase sehr leidenschaftlich und bereinigte etliche brenzlige Situationen. Der SC 04 war im Abschluss nicht konsequent genug.
„Lucky Punch“ war möglich
So blieb die Partie offen und in den Schlussminuten ergaben sich noch zwei gute Ausgleichsmöglichkeiten, wobei allerdings Ochsenkiel an Keeper Collari scheiterte und Schwarz aus 18 Metern am langen Eck vorbei zielte – ein „Lucky Punch“ war also durchaus möglich, blieb aber aus. Coach Vierke attestierte seiner Mannschaft trotz der ersten Rückrunden-Niederlage „eine Leistung auf sehr gutem Niveau“. Letztlich waren aus seiner Sicht „Kleinigkeiten“ dafür entscheidend, dass es nicht zum Punktgewinn reichte. „Schade, aber wir können einiges aus dem Spiel rausziehen“, befand Markus Vierke und hofft, dass er und sein Team im kommenden Heimspiel gegen die SpVgg Jahn Forchheim (Samstag, 23. März, um 16 Uhr, Rezataue) wieder Zählbares verbuchen können.


SC 04 Schwabach: Collari, Burgutzidis, Copier, Kracun, Winkler, Klupp (79. Wackersreuther), Kirschner (63. Hirschmann), Söder (84. Hennemann), Ahmed (46. Röder), Massari (90. Nißlein), Beil.
TSV 1860 Weißenburg: Herter, Jäger, Philipp Meier, Leibhard, Johannes Meyer, Hofrichter, Schneider (69. Schnitzlein), Schwarz, Koszorus, Renner, Ochsenkiel.
Schiedsrichter: Julian Schäff (SC Maroldsweisach, Gruppe Haßberge).
Zuschauer: 200; Tor: 1:0 Jakob Söder (30. Minute); Besonderes Vorkommnis: Zeitstrafe für Salim Ahmed (33., Schwabach).