Wenn der Dichter schwärmt, die linden Lüfte sind erwacht, die Welt wird schöner über Nacht, dann ist er endlich da, der Frühling. Hinaus, hinaus! Wer bliebe zu Haus? Hinaus, hinaus, ins grünende Haus! Die Frühjahrswanderung des Turngaues Mittelfranken-Süd stand an und so trafen sich am 24.04.16 24 frohgemute Turnerinnen und Turner aus Gunzenhausen, Ellingen, Markt Berolzheim und Weißenburg in Pleinfeld. Das Wetter war zwar recht kühl, aber trocken mit vielen sonnigen Momenten. Ideale Bedingungen also dafür, die Umgebung von Pleinfeld auf Höhe des Brombachsees zu durchstreifen. So erfolgte der Start um 10.oo Uhr am Parkplatz des Lauterbrunnen-Weges, nachdem die gewünschten Speisen der Teilnehmer für das Mittagsmahl zur Weitergabe aufnotiert worden waren. Wir lenkten unsere Schritte zunächst in die lange Gerade des Flurgrabens im Rezatgrund, der parallel zur alten Bundesstraße verläuft. Unter dem Viadukt der Bundesbahn hindurch kamen wir dann an der Pleinfelder Grüngut-Sammelstelle vorbei und überquerten dann, um an den nördlichen Waldrand zu gelangen die Kreisstraße. Am Waldrand beginnt hier der eigentliche Sandbockelweg. Jetzt waren wir auf der richtigen Spur unserer Naturbegehung angekommen. Der Name dieses Weges weist auf ein früheres Kleinbahn-Unternehmen hin, dessen Aufgabe darin bestand, geförderten Sand aus diesen hier gelegenen Gruben in den Ort Pleinfeld zu transportieren. Eine kleine Schmalspur-Lok zog dabei die gefüllten Loren. Liebevoll wurde die Lok als „der Bockel“ oder als „das Bockele“ bezeichnet. Im Laufe der Zeit nahmen durch den Abbau des Sandes die Gruben immer größere Tiefen und Ausmaße an, sie füllten sich mit Wasser, so daß richtige kleine Seen entstanden, wie etwa der Heiligenwaldsee, an dem wir vorbei gekommen sind. Dieser Weg ist ein Erlebnis für die ganze Familie und ein Kinder-Wanderweg der besonderen Art, wobei speziell an das Alter bis 12 Jahren gedacht worden ist. Neben vielen Infos zu Natur, Heimat- und Sandgeschichte, sind Spiel- und Erlebnisstationen, wie Wurfspiele, Fernglas-, Sägebock, Steinschleuder, Insektenhotel, Kettenschaukel, „sprechende Bänke“, Galileopendel, Rohetelefon, Naturspiegel, mit viel Mühe und viel Hingabe, von Erwachsenen und Kindern angelegt worden. Natürlich wurden auch Brotzeitbänke nicht vergessen. Im jährlichen Wechsel findet eine Themenänderung an dem Weg statt.


An Werktagen kann man immer noch Sandgrubenbetrieb mit Schwimmbagger und Förderbändern erleben, auch wenn die Ausbringungsmenge immer spärlicher wird. Es rauschen aber immer noch genügend LKW´s staubend über dafür abgesperrtes Gebiet. In unserer weiterführenden Route durchschritten wir ein nicht sehr umfangreiches Waldgebiet, in dem die Heidel- und Preiselbeeren besonders gut gedeihen. Nach einer kurzen Verschnaufpause auf Ruhebänken des Waldrandes, ergab sich ein besonders schöner Blick auf Pleinfeld.
Jetzt schlenderten wir gemütlich hangabwärts zurück nach Pleinfeld, wo nach unserem, etwa zweistündigem Rundgang im Gasthaus „Kastanienhof“ in der Bahnhofstraße der Mittagstisch für uns gedeckt war. Das freundliche Personal und die leistungsfähige gute Küche umsorgte uns mit wohlschmeckenden Speisen und Getränken.
In der anschließenden gemütlichen Runde flog hernach rasch die Stunde, ehe sich unsere Kaffee-Genießer sich noch zu einer sehr schönen Gesprächsrunde zusammenfanden, um sich bei einem Besuch „beim Riedel“ in der Zollgasse schon mal über die nächste Wanderroute Gedanken zu machen. So klang ein rundum gelungener Wandertag aus.
Wir treffen uns wieder am Sonntag, den 16. Oktober in Spalt zu einem allzeitigen – Gut Heil -
Euer Walter Winkelmeier
Zwei Bilder zieren diesen Wandertag, einmal die Gruppe und zum anderen die Vorwandergruppe