Er war ein echtes Laufsportfest, der Weißenburger Altstadtlauf gestern in seiner 24. Auflage. Und das bei idealen äußeren Bedingungen. Es war nicht zu warm für den Wettbewerb, die Sonne ließ sich nur vereinzelt blicken und es war trocken. Egal ob die bestens trainierten Starter des Hauptlaufes, Hobbyläufer, Schüler oder auch die Teilnehmer an den Staffelläufen, für alle spielte das Wetter mit. Während beim Haupt- und Hobbylauf das Publikum noch überschaubar war, fanden sich ab den Schülerläufen immer mehr Zuschauer vor allem im Start- und Zielbereich in der Luitpoldstraße ein. Der Altstadtlauf, den der TSV 1860 Weißenburg federführend auf die Beine stellt, ist ganz offensichtlich wieder zu einer attraktiven Veranstaltung geworden, nachdem er vor ein paar Jahren beinahe vor dem Aus stand. Doch die Idee, Schulen und Kindergärten einzubinden und die Partnerschaft mit dem Läufer-Cup zu suchen, zahlte sich aus. Heute ist der Lauf die größte Breitensportveranstaltung in der Stadt. Bessere Werbung für den Laufsport kann man kaum machen – der 24. Weißenburger Altstadtlauf ist rundum gelungen. Das Sahnehäubchen oben drauf setzte Andreas Straßner, der nicht nur den Hauptlauf souverän gewann, sondern auch noch einen neuen Streckenrekord aufstellte. Exakt bei 32:34 Minuten blieb die Stoppuhr für ihn nach fünf Runden über den amtlich vermessenen 2 000-Meter-Kurs stehen. Das sind 16 Sekunden weniger als im vergangenen Jahr. Damals hatte der Weißenburger, der für den ESV Treuchtlingen startet, schon für eine neue Bestzeit gesorgt. Straßner ist in exzellenter Form. Er hält seit vergangenem Jahr auch die Marathonbestzeit im Landkreis mit 2:26 Stunden, wie Moderator Alexander Höhn zu berichten wusste. Aufgestellt hatte Straßner sie in Pisa. Doch zurück nach Weißenburg. Dort gab es zunächst ein Kopf-an-Kopf-Rennen von Straßner, dem späteren Zweitplatzierten Andy Meyer und Kai Reißinger, beide von der Mannschaft ohne Namen (MON). Doch Reißinger musste mit Magenproblemen aussteigen und so blieben nur noch Meyer und Straßner, der sich aber von seinem Konkurrenten immer weiter absetzte und schließlich fast eine ganze Minute schneller war.

Platz drei ging an Andreas Doppelhammer (MON), gefolgt von Erwin Zachmann, der auf Platz vier den MON-Erfolg komplettierte. Auf Rang fünf folgte mit Oliver Wechsler vom Geh-Punkt der beste Sportler eines Weißenburger Vereins. Bei den Frauen siegte ebenfalls souverän Stephanie Pummer vom TriTeam Rothsee. Sie ist übrigens stellvertretende Veranstaltungsleiterin für den Seenland-Marathon am 20. und 21. September sein. Dass sie nicht nur bestens organisieren, sondern ebenso gut laufen kann, zeigte sie jetzt einmal mehr in Weißenburg – und zwar meist lächelnd. Moderator Alex Höhn gab den drei Männern, die anfänglich bei ihr waren, mit auf den Weg: „Meine Herren, wenn sei meinen, es wird locker, weil sie hier mit einer Frau laufen, dann haben sie sich getäuscht. Pummer war denn auch nach 38:55 Minuten im Ziel. Eine Zeit, mit der sie bei den Männer noch Platz 14 belegt hätte. In der Frauenwertung lag sie zweieinhalb Minuten vor der Zweitplatzierten Andrea Dorr, Rang drei ging an Simone Promm (beide TSG 08 Roth). Während es beim Haupt- und Hobbylauf am Vormittag entlang der Strecke noch eher ruhig zuging, änderte sich das ab Mittag zu den Schüler- und Bambiniläufen. Die hatten einen enormen Zulauf erfahren und so auch für den neuen Teilnehmerrekord mit rund 850 Voranmeldungen gesorgt. Bei den Schülern A, B und C waren über 150 Kinder am Start, bei den Schülern D über 130 und bei den Bambinis liefen nach Angaben von Sprecher Alex Höhn rund 250 Kinder auf.

Der Preis für die Meistbeteiligung ging an den Kindergarten Schnürleinsmühle, bei dem 51 von 46 Kindern am Altstadtlauf teilnahmen. Dafür gab es 125 Euro für die Anschaffung von Sportgeräten. Der Kindergarten am Galgenberg brachte es immer hin auf 43 Mädchen und Jungen. Bei den Schülern D und bei den Bambinis waren Oberbürgermeister Jürgen Schröppel, Sparkassen-Filialdirektor Peter Schiebsdat als Vertreter einer d er Hauptsponsoren sowie weitere Helfer im Zieleinlauf gut damit beschäftigt, an alle Kinder Medaillen verteilen. Veranstalter war einmal mehr die bewährte Riege aus TSV 1860 Weißenburg , Förderverein proLeichtathletik sowie der Stadt Weißenburg. Nahezu 100 Helfer waren im Einsatz, denen nicht nur Moderator Alex Höhn, sondern auch OB Schröppel und TSV-1860-Vorsitzender Claus Wagner, der selbst kräftig mitorganisiert hatte, dankte.

Dass der Altstadtlauf das größte Breitensportlereignis in Weißenburg ist, machten vor allem die Schüler, aber auch die Staffelläufe deutlich. Eine große Bandbreite an Sportlern machte sich auf den 2000-Meter-Rundkurs durch die Altstadt, angefangen vom ambitionierten und bestens trainierten Athleten bis hin zur laufsportbegeisterten Familie. Die schnellste Zeit legten bei den Staffelläufen Stefan Zäh, Martin Schuster und Lukas Sörgel in der Männer-Konkurrenz vor. Nach 42:20 Minuten war das Trio vom Laufsportverein Geh-Punkt im Ziel. Ihnen folgten fünf weitere Herrenteams. Bei den Frauen liefen diesmal nur zwei Mannschaften mit, dafür waren es in der gemischten Klasse fünf. Bei den Familien traten drei Teams an, bei den Feuerwehren vier und bei der Jugend sechs. Ein Starterfeld mit zehn Dreierteams bot sich den Zuschauern bei den Schülern. Im Gegensatz zu den Erwachsenen und zur Jugend musste jeder Schüler nur zwei Kilometer bewältigen. Die Erwachsenen und die Jugendlichen mussten jeweils zweimal über den Rundkurs, sprich also pro Läufer vier Kilometer zurücklegen. Bei den Frauen gelang dies Tina Emmerling, Sabine Emmerling und Lena Bayer von der Freiwilligen Feuerwehr Wengen am schnellsten. Angesichts der drei flotten jungen Damen, merkte Moderator Alexander Höhn launig an: „Ich werde jetzt auch Mitglied in der Feuerwehr Wengen.“ Vielfach hatte er die Lacher auf seiner Seite, moderierte den Altstadtlauf souverän und unterhaltsam, aber auch informativ und spornte das Publikum im Zielbereich immer wieder an, die Läufer kräftig anzufeuern. Bei den gemischten Teams setzten sich Monika Dinkelmeyer, Andy Meyer und Norbert Wurzer von der Mannschaft ohne Namen (MON) in 44:35 Minuten durch. Die rasanteste Familie waren einmal mehr Peter, Michael und Paul Kerczinski von Arriba Göppersdorf. Sie benötigten 45:56 Minuten. Bei den männlichen Jugendlichen waren Samuel Kauth, Christoph Halmheu und Steffen Lang, ebenfalls von Arriba Göppersdorf, mit 44:08 Minuten am flottesten unterwegs. Die schnellste Feuerwehr im Landkreis hat derzeit Wengen. Jonas Pommer, Rudolf Pommer und Walter Weglehner holten den Feuerwehr-Cup (50 Liter Bier). Der TSV 1860 Weißenburg, der den Altstadtlauf federführend auf die Beine stellt, hat sich für die professionelle Abwicklung ein dickes Lob verdient. Das kam von Läufern genauso wie von Oberbürgermeister Jürgen Schröppel. Dessen Büroleiter Stefan Müller, der seitens der Stadt in die Organisation kräftig eingebunden war, unterstrich gleichfalls: „Das klappt alles wie am Schnürchen.“ Der TSV 1860 hatte auch ein buntes Rahmenprogramm organisiert, das sich vorwiegend am Marktplatz abspielte. Dort gab es unter anderem eine Hüpfburg und einen Menschen-Kicker. Und wer wollte, konnte sich auch einmal am Rhönrad auf den Kopf stellen lassen.