Samstagabend ging es für die Handballer des TSV Weißenburg nach Nürnberg zur Bayernligareserve des HBC Nürnberg. Die junge Truppe spielt bekanntlich einen immens schnellen Handball und dies tut darüber hinaus auch recht erfolgreich, Platz 3 in der Bezirksoberliga und ein deutlicher Abstand auf die nachfolgenden Vereine sind ein deutliches Zeichen dafür. Ohne die Verletzten sowie ohne Johannes Brechtelsbauer und Jakob Winkler waren die personellen Voraussetzungen nicht grade ideal. Zudem fehlte auch die Trainerin Sigrid Rudat, so dass Routinier Michael Butz als Spielertrainer einsprang.
Ganz zu Beginn sah es auch gar nicht so schlecht für die Sechziger aus, 2:2 in der Anfangsphase ließ kurz die Hoffnung auf ein ausgeglichenes Match aufblühen. Durch zwei völlig unnötige Zeitstrafen für den TSV brachte man sich dann jedoch schnell aus dem Tritt. Vorne zu überhastet abgeschlossen bedeutete fast jeder Fehler direkt ein Gegentor durch das schnelle Spiel der Hausherren. Die Weißenburger hatten absolut nichts entgegenzusetzen und eine frühe Auszeit sollte die Ordnung wiederherstellen. Dies gelang jedoch nicht komplett, doch allmählich wurde es besser. Manndeckungen gegen die beiden Fixpunkte im Weißenburger Angriffsspiel Basti Rudat und Bene Sommerer brachten den HBC eher aus dem Spiel, als dass sie damit einen Vorteil erreichten. Auch die Umstellung der Sechziger auf zwei Kreisläufer trug dazu bei, die Partie wieder offener zu gestalten. Lukas Krach und Michael Butz als Kreisläuferduo machten mächtig Alarm in der Nürnberger Defensive, was oftmals zu Strafwürfen für den TSV führte. Diese wurden zwar nicht alle verwandelt, doch schöpfte man durch den Kampf neue Energie. Erschwerend kam jedoch hinzu, dass Bene Sommerer nach einer Viertelstunde bereits die zwei Zeitstrafe erhielt und daraufhin in der Abwehr mit Florian Beierlein wechseln musste, um nicht vorzeitig vom Feld geschickt zu werden. Florian Beierlein machte seine Sache in der Folge sehr gut, doch der ständige Abwehr-Angriffwechsel spielte den immer wieder auf Gegenstöße lauernden HBClern in die Karten.


Wie bei der EM immer wieder zu sehen, spielte auch der HBC des Öfteren mit siebtem Feldspieler und nahm den Torhüter raus. So kam es, dass TSV-Keeper Meierhuber einmal ind leere Tor traf und damit seinen ersten Treffer überhaupt erzielen konnte. Da wird er sicherlich vor Freude eine Kiste springen lassen. Ebenfalls seinen Premierentreffer markierte Andreas Moj, der sich der Dankbarkeit der durstigen Mannschaftskollegen gewiss sein darf.
Doch zurück zum Spiel, dass sich weiter in Richtung Gastgeber entwickelte. Nach dem zwischenzeitlichen 17:10 für den HBC lief es jedoch besser für Weißenburg und mit ruhigem Spielaufbau, vielen Eins-gegen-Eins-Situationen und damit verbundenen Toren, Strafwürfen und Zeitstrafen gegen den HBC kamen die Sechziger immer besser zurück ins Spiel. Mannschaftlich geschlossen und mit einer konzentrierten Leistung in Angriff und Abwehr überraschte man die Nürnberger sichtlich und stellte sie vor Aufgaben, die sie nicht immer lösen konnten. Dass es am Ende nicht zu mehr als einer 30:33 Niederlage reichte ist in der Endabrechnung zwar nichts Zählbares, für die Mannschaft war der Beweis, dass man bei voller Leistung auch gegen starke Gegner dagegenhalten kann, einiges Wert. Die Tugenden der zweiten Hälfte gilt es zu bewahren und am Sonntag um 18:00 Uhr beim Heimspiel in Ellingen gegen die SG Kernfranken abzurufen.

 Für den TSV 1860 Weißenburg spielten: Tobias Meierhuber, Alexander Symader (beide Tor), Michael Butz, Sebastian Rudat, Andreas Moj, Markus Hellmich, Michael Brunnenmeier, Benedikt Sommerer, Florian Beierlein, Tim Lukas, Moritz Meyer, Lukas Krach und Hannes Kürpik.